Die Entwicklung vieler Fischbestände in der Ostsee ist weiterhin positiv. Das veranlasste die Fischereiminister am Montag in Luxemburg, die Fangquoten für mehrere Fischarten anzuheben, meldet der Deutsche Fischerei-Verband (DFV). So wurde für den Hering in der westlichen Ostsee eine Quotenerhöhung um 23 Prozent und in der zentralen Ostsee um 13 Prozent beschlossen. "Damit spiegelt sich in den Quoten wider, was die Fischer auf See bereits in den letzten Jahren beobachtet haben", kommentiert DFV-Sprecher Claus Ubl, "in diesem Jahr waren die Fänge so gut, was zur kürzesten Heringssaison aller Zeiten führte. Bereits nach vier Wochen waren in der Stellnetzfischerei die Quoten abgefischt und auch die Schleppnetzfischerei erzielte Rekordanlandungen." Selbst die Umweltschutzorganisation WWF betonte, dass es an den höheren Fangmengen "aus Naturschutzsicht nichts auszusetzen" gebe. Ebenfalls angehoben wurden die Quoten für Sprotte (+ 11 Prozent) und Scholle (+ 18 Prozent). "Dadurch entspannt sich die Beifangproblematik beim Dorsch", begrüßte Benjamin Schmöde, Prokurist der Fischereigenossenschaft Fehmarn, das Plus. Beim Dorsch wurde die Quote in der östlichen Ostsee um 9 Prozent gesenkt und in der westlichen Ostsee um 5,9 Prozent.
Die Fastfoodkette KFC hat für ihre 143 Restaurants in Frankreich eine MSC-Zertifizierung erhalten, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Die seit 70 Jahren für ihre Hähnchen-Produkte bekannte Imbisskette Kentucky Fried Chicken setzt auch Fisch ein, und zwar ausschließlich Alaska-Pollack. Seelachs aus MSC-zertifizierter Fischerei finden die KFC-Kunden etwa in den Produkten 'Twister Fish' und 'Fish Tenders'. Twister Fish ist eine Art Wrap: ein gerollter Tortilla-Fladen, gefüllt mit panierten Fishnuggets, Eisbergsalat, Tomatenscheiben und einer Sauce Tartar. Der Artikel löst den Fischburger 'Double fish' ab, der zwei panierte Stücke Seelachsfilet enthielt. Zu KFC gehören 17.000 Fastfood-Restaurants in 110 Ländern. KFC wiederum ist Tochter der Yum! Brands-Gruppe (Pizza Hut, Taco Bell), unter deren Dach fast 38.000 Filialen in mehr als 125 Ländern geführt werden.
Eine landwirtschaftliche Wechselwirtschaft von Reisanbau und Garnelenzucht auf derselben Fläche ist ertragreicher und ökologisch vorteilhafter als eine Beschränkung auf jeweils nur ein Produkt, schreibt die Vietnam News Agency. Da sich diese Erkenntnis in Küstenregionen des vietnamesischen Mekong-Deltas allmählich durchsetzt, werden immer mehr Flächen unter diesem Reis-Shrimpzucht-Modell bewirtschaftet. Waren es 2005 nur einige tausend Hektar, so sind es gegenwärtig schon 160.000 Hektar, heißt es in einem Entwicklungsbericht des vietnamesischen Landwirtschaftsministeriums (MARD). Bis 2015 könnte die Fläche auf 180.000 Hektar wachsen, bis 2020 auf 200.000 Hektar, prognostiziert das MARD. Bei dieser Wechselwirtschaft fluten die Farmer die Felder während der Trockenzeit mit Salzwasser, um Garnelen zu züchten, und verwenden in der Regenzeit Regenwasser, um salztolerante Reissorten zu kultivieren. Die Flächenerträge lägen damit um 15 bis 30 Prozent höher, als wenn ausschließlich Reis oder Shrimps produziert würden, sagten die Teilnehmer eines aktuell veranstalteten Seminars. Außerdem gäbe es weniger Krankheiten und der Reis wüchse besser. Sowohl Reis als auch Shrimps seien "sauberer", da weniger Dünger und Pestizide eingesetzt werden müssten - daher profitiere die Umwelt.
Gestern hat sich mit der estnischen Fischerei auf Kaltwassergarnelen im Nordost-Atlantik erstmals eine Fischerei aus dem Baltikum um eine Zertifizierung nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) beworben. Die Fischerei operiert unter dem Management Estlands, der EU-Kommission und der Nordostatlantischen Fischereikommission (NEAFC), das Bestandsmanagement berücksichtigt die wissenschaftlichen Empfehlungen des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES). Die zur Bewertung anstehende Fischerei wird in der Barentssee (ICES Abteilung Ia, b und IIb) von vier Schiffen betrieben, die in Abhängigkeit von der Eislage und der Eisklasse der Boote operieren. Die Hauptsaison läuft von März bis Oktober.
Der ursprünglich noch für dieses angekündigte Jahr Start der Stör- und Kaviarproduktion im niedersächsichen Loxstedt-Siedewurt verschiebt sich auf Februar oder März 2013. Das sagte die Hauptgesellschafterin des Investors Vivace, Frau Prof. Dr. Angela Köhler, gegenüber der in Bremerhaven erscheinenden Nordsee-Zeitung (NZ): "Zur Zeit läuft noch das Planungs- und Genehmigungsverfahren." Neun bis zehn Tonnen Kaviar pro Jahr will Vivace in den insgesamt etwa 7.000 Quadratmeter großen Hallen produzieren. Das Besondere: mit einem patentierten Verfahren will Frau Prof. Köhler den Störweibchen den Kaviar entnehmen, ohne diese hierfür, wie üblich, zu töten. Derzeit schwimmen die Störe noch in Anlagen in Polen und im Erzgebirge. Der schonend produzierte Kaviar ist allerdings schon im Bremer Lestra Kaufhaus (Horner Heerstraße 29) erhältlich
Das MSC-Zertifikat für Alaska-Wildlachs wird in Zukunft von fünf Unternehmen fortgeführt, erklärte MSC-Mitarbeiterin Kerry Coughlin gegenüber dem Portal IntraFish. Alle fünf hätten eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet, allerdings baten zwei der Produzenten, ihren Namen vorläufig nicht zu nennen. Sicher ist: ab 2013 dürfen International Seafoods of Alaska, Copper River Seafoods und Silver Bay Seafoods weiterhin Alaska-Wildlachs mit MSC-Label handeln. IntraFish spekuliert derweil, wer die anderen beiden sein könnten. Sicher ist: jene führenden acht Lachsproduzenten, die 72 Prozent der Fangmenge kontrollieren, halten an ihrem Rückzug aus dem MSC-Programm fest. Diese Zertifizierung ist am 15. Oktober ausgelaufen. Die "Big 8" setzen in Zukunft auf das vom Alaska Seafood Marketing Institute (ASMI) auf der Basis von Richtlinien der Welternährungsorganisation FAO in Kooperation mit dem Global Trust entwickelte Responsible Fisheries Management (RFM). Sicher sei auch, dass die beiden nicht genannten MSC-Partner unter jenen verbleibenden 31 Lachsproduzenten zu suchen sind, die bislang an dem von der Alaska Fisheries Development Foundation (AFDF) getragenen MSC-Zertifikat partizipierten und insofern mit der Verwendung des MSC-Labels vertraut sind.
Sinkende Preise lassen die Nachfrage nach Nordseekrabben derzeit wieder steigen. "Die Erzeugerpreise sind nach der Hochpreisphase im Sommer von über 6,- Euro/kg deutlich gesunken", teilt Claus Ubl vom Deutschen Fischerei-Verband mit, "zur Zeit bekommen die Krabbenfischer an der Nordseeküste 3,25 bis 4,00 Euro/kg." Zum Vergleich: im Vorjahr waren es zu dieser Zeit nur rund 1,50 bis 2,00 Euro/kg. Nachdem die Rekordpreise im Sommer einige Verbraucher hatten zögern lassen, finden Krabbenfleisch und -salat jetzt wieder verstärkt Abnehmer. Da die Herbstsaison bislang nur durchschnittliche Fangmengen beschert habe, konkurrierten die Händler um die Ware, sagt Claus Ubl: "Die Bildung von Vorräten verläuft angesichts der durchschnittlichen Fangmengen schleppender als in den Vorjahren." In Dänemark und Holland seien die Fänge tendenziell schwächer gewesen. Deshalb nehmen die Krabbengroßhändler die islamischen Feiertage in diesem Jahr nicht - wie im Vorjahr - zum Anlass für einen Fangstopp der Fischer. Wenn die Schälung in Marokko während des Opferfestes Ende Oktober ruht, werden die Krabben dort zwischengelagert und nach dem Fest gepult.
Costa, Produzent hochwertiger Fisch- und Seafood-Produkte aus Emden, will sich in den kommenden drei Jahren auf dem asiatischen Markt etablieren, meldet das Portal IntraFish. In Südostasien lassen eine wachsende Mittelklasse, höhere Einkommen und knappere Zeitbudgets die Nachfrage nach convenienten TK-Seafood-Produkten steigen. Im Frühjahr will die seit 2007 zur Apetito-Gruppe gehörende Costa in Asien ihre ersten Convenience-Produkte vorstellen. Seit die Emdener Asien Ende 2011 als zukünftigen Schlüsselmarkt definiert haben, habe man Beziehungen zu Partnern in Hongkong und Singapur, aber auch in Dubai sowohl für den LEH als auch für den GV-Sektor aufgebaut, teilt Exportleiterin Carmen Flügger mit. Im Einzelhandel will sich Costa auf Fertiggerichte konzentrieren, für Foodservice und Catering sind zunächst wertgesteigerte Shrimps und Filets das Thema. Dabei komme Costa der Status als Premium-Produzent zugute. "Deutsche und westliche Qualität sind in Asien sehr geschätzt", meint Carmen Flügger. Bislang ist Costa außerhalb Europas in den USA, Kanada und Australien aktiv, langfristig will sich der Hersteller global aufstellen.
Deutsche See Fischmanufaktur nimmt auf dem Dach des neugebauten Lagers für Fisch, Meeresfrüchte und Feinkost eine neue Photovoltaikanlage in Betrieb. Sie produziert umweltfreundlichen Solarstrom, der vollständig zur Energieversorgung des Lagers verbraucht wird. Die Anlage des Marktführers für Fisch und Meeresfrüchte ist damit eine der ersten industriellen Eigenverbrauchsanlagen in Deutschland, bei der der Solarstrom ausschließlich im Betrieb eingesetzt wird. Die Photovoltaik-Dachanlage erzeugt ab sofort etwa 70.000 kWh umweltfreundlichen Strom im Jahr. Dadurch kann das Unternehmen rund 70 Tonnen CO2 -Emmissionen vermeiden. Bereits in der Vergangenheit installierte Deutsche See in mehreren Niederlassungen im süddeutschen Raum Solaranlagen zur Gewinnung von umweltfreundlichem Strom. Doch mit der Solaranlage auf dem Dach des Lagers für frischen Fisch und Meeresfrüchte sowie für Feinkost geht das Unternehmen noch einen Schritt weiter. Knud Vormschlag, zuständig für das Energiemanagement bei Deutsche See, erklärt, was die Anlage so besonders macht: „Anders als viele andere speisen wir den Strom nicht ins Netz ein, sondern verbrauchen ihn selbst. Das macht auch Sinn, denn die Anlage produziert genau dann am meisten Strom, wenn er zur Kühlung unserer frischen Produkte gebraucht wird – nämlich bei Sonne.“
Mit Godaco Seafood hat sich ein weiterer Pangasius-Züchter um eine Zertifizierung nach den Kriterien des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) beworben, teilt die Vietnam Association of Seafood Exporters and Processors (VASEP) mit. Godaco ist einer der größten Fischproduzenten in der Provinz Ben Tre und farmt auf mehr als 120 Hektar Fisch. 2010 war Godaco Aussteller auf dem VASEP-Stand auf der Fish International in Bremen.