06.11.2012

Niederlande: Über 1.000 Erkrankte durch Salmonellen-Lachs von Foppen

In den Niederlanden werden über 1.000 Fälle von Salmonellen-Erkrankungen auf belasteten Lachs des Herstellers Foppen Eel & Zalm zurückgeführt. Das teilte die holländische Gesundheitsbehörde RIVM Ende Oktober mit, schreibt das Portal IntraFish. Noch in der letzten Oktober-Woche wurden 76 Neuinfektionen gemeldet, weniger als in der Vorwoche. Der erste Patient, der die Symptome einer Salmonellosis aufwies, wurde am 20. Juni diesen Jahres registriert. Auf einige weitere Fälle in den Folgewochen folgte ein spürbarer Anstieg der Krankheitsfälle Anfang August. Fast zwei Drittel - 63 Prozent - der bestätigten Krankheitsfälle betrafen Frauen und 36 Prozent der Erkrankten wurden stationär behandelt. Das Durchschnittsalter der Betroffenen war 44 Jahre. Während offiziell 1.076 Fälle behördlich registriert worden sind, ist die Dunkelziffer zweifellos erheblich höher, schreiben die Food Safety News. Anfang Oktober hatte Foppen 100.000 Packungen Räucherlachs aus niederländischen Supermärkten zurückrufen lassen. In der Foppen-Produktion in Griechenland, aus der der infizierte Lachs stammte, wurde der Betrieb Mitte Oktober wieder aufgenommen.
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06.11.2012

Caviar Creator: Prozess gegen Frank Schäfer wird neu verhandelt

Am Landgericht Düsseldorf wird seit Oktober erneut gegen den früheren Geschäftsführer von Caviar Creator, Frank Schäfer (56), verhandelt, meldet die Tageszeitung 'Der Westen'. Der Chef des Produktionsunternehmens für Störkaviar und -fleisch war Ende 2010 wegen Betrugs zu drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden. Doch der Bundesgerichtshof (BGH) hob das Urteil auf. Schäfer war vorgeworfen worden, noch nach 2006, als die Pleite des Unternehmens absehbar war, 662 Investoren geworben zu haben. Dadurch verloren die Anleger 13,5 Mio. Euro - Geld, das spurlos verschwunden ist. Insgesamt sollen ab 2002 rund 5.000 Anleger über 50 Mio. Euro in Caviar Creator investiert haben. Im ersten Prozess hatte Schäfer im Rahmen einer Absprache zugegeben, dass er in Mitteilungen Zahlen des Unternehmens geschönt hatte. Das Gericht verzichtete daraufhin auf die Anhörung von Zeugen. Das hatte der BGH gerügt: Das Gericht hätte sich überzeugen müssen, dass Aktienkäufer durch Beschreibungen in Prospekten getäuscht worden waren. Bis Juni 2013 sollen an insgesamt 35 Verhandlungstagen Telefonverkäufer und Anleger als Zeugen gehört werden. Frank Schäfer lebt heute mit seiner zweiten Frau und einem kleinen Sohn in einer Doppelhaushälfte.
06.11.2012

Chile: "Rekordernte 2013, Produktionsrückgang 2014"

Die Lachsproduktion in Chile wird im kommenden Jahr voraussichtlich die Rekordmenge von 870.000 Tonnen erreichen, bevor die Mengen 2014 wieder zurückgehen. Das prognostiziert der Präsident der SeaCorp Seattle LLC, Alfredo Ovalle, schreibt Fish Information & Services (FIS). Für den seit Monaten anhaltenden Preisverfall beim Lachs macht Ovalle vor allem Chile verantwortlich, insbesondere in dessen Hauptmärkten USA, Japan und Brasilien: "In Japan war Chiles Angebot unverhältnismäßig und ist es auch 2012 noch immer." Der Importeur empfiehlt, dass Chile und Norwegen ihre Produktionen nach unten korrigieren sollten, um den Lachspreis anzuheben. Denn Chile habe die aufgrund der Lachsseuche (ISA) verlorenen Märkte inzwischen wiedergewonnen. "Jetzt will Norwegen in den Markt für gefrorene Produkte einsteigen, aber Chile sollte diesen Bereich beherrschen", meint Alfredo Ovalle. Wertzuwachs hingegen werde es in jenen Märkten geben, die Frischfisch bevorzugen - bei Chile seien dies vor allem die USA und Brasilien.
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05.11.2012

USA: Futterkosten und Pangasius setzen Catfish-Züchter unter Druck

Die Produzenten von Amerikanischem Wels (Ictalurus spp.) in den USA sind aufgrund erheblich gestiegener Futterkosten und gleichzeitig extrem niedriger Pangasius-Preise stark unter Druck. Viele Züchter geben auf, schreibt das Portal IntraFish. Ein Blick auf den Wels-Markt USA in den Jahren 2005 bis 2011 zeigt eine eindeutige Entwicklung: während der Absatz von Amerikanischem Welsfilet in diesem Zeitraum von etwa 130.000 Mio. Pound auf ca. 70.000 Mio. Pound zurückgegangen ist, hat sich der Verkauf von Importware in diesen sieben Jahren von nicht einmal 30.000 Mio. Pound auf mehr als 200.000 Mio. Pound fast versiebenfacht. 2012 hat die Dürre in den USA die Getreidepreise, insbesondere für die Welsfutter-Bestandteile Mais und Soja, auf ein 30 Jahres-Hoch getrieben. Innerhalb eines Jahres hat sich Welsfutter infolgedessen von 336 Euro/t auf 394 Euro/t verteuert - ein Preisanstieg um 17,3 Prozent, sagt Randy Rhodes, Präsident von Harvest Select. Parallel sind die Importe von Pangasius im Vergleich zum Vorjahr um 36 Prozent gestiegen, denn der Preis dieses Substituts ist im selben Zeitraum von 1,04 Euro/Pound (2,29 Euro/kg) um 37,5 Prozent auf 0,65 Euro/Pound (1,43 Euro/kg) gefallen. Zum Vergleich: die Produktionskosten für den Catfish liegen bei 0,73 Euro/Pound (1,61 Euro/kg), meint Dick Stevens, Geschäftsführer von Consolidated Catfish. Im Mississippi-Delta haben die Farmer deshalb mehr als die Hälfte der Teiche trocken gelegt oder nutzen sie für den Soja-Anbau.
05.11.2012

Holland: Herzmuschel-Fischerei erhält MSC-Zertifikat

Die in Holland von Hand geharkten Herzmuscheln dürfen das blau-weiße Label des Marine Stewardship Councils (MSC) für eine nachhaltige und gut gemanagte Fischerei tragen. Die Bewertung, beantragt von der niederländischen Organisation der Herzmuschel-Fischer (OHV), wurde aus Fördergeldern des niederländischen Ministeriums für Wirtschaft, Landwirtschaft und Innovation teilfinanziert. Die Fischerei wird im holländischen Wattenmeer der Nordsee und in der Oosterschelde von 31 Lizenzhaltern betrieben. Dabei werden die "cockles" (Cerastoderma edule) auf Bänken mittels einer Harke in Netzbeutel gebracht, und zwar insgesamt jährlich 300 bis 600 Tonnen Muschelfleisch in der Schale. Die Fischer der OHV dürfen im Jahr höchstens 2,5 Prozent des Wattenmeer-Bestandes ernten. In der Oosterschelde müssen sie außerdem darauf achten, dass für die Nahrungskette ein Mindestbestand von 5.000 Tonnen verbleibt. Die Herzmuscheln werden vor allem nach Spanien verkauft und ein kleinerer Teil auch nach Frankreich.
05.11.2012

Peru: Schlechteste Sardellen-Fischerei seit 25 Jahren

Gestiegene Wassertemperaturen und problematische Fangmethoden haben Perus Sardellen-Fänge in der diesjährigen Saison um 68 Prozent auf nur noch 810.000 t einbrechen lassen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Die neue Fangquote für die Saison November 2012 bis Februar 2013 könnte den Preis für Fischmehl steigen lassen, liefert doch Peru als führender Fischmehl-Hersteller ein Drittel der Weltmenge. Das staatliche Meeresforschungsinstitut IMARPE macht einen leichten "El Nino" in der ersten Jahreshälfte mitverantwortlich. Aber auch die Discard-Praxis der Fischerei und Fangaktivitäten in küstennahen Laichgebieten der Sardelle könnten für die Rückgänge ursächlich sein.
05.11.2012

Irland: Fischereibehörde kritisiert geplante Mega-Lachsfarm

Die in der westirischen Galway Bay geplante 15.000 Tonnen-Farm für Biolachs wird in Irland kritisch betrachtet. Jetzt hat die Regierungsbehörde für Binnenfischerei, die Inland Fisheries Ireland (IFI), angekündigt, sich mit einer 16-seitigen Einschätzung in den öffentlichen Diskussionsprozess einzubringen, schreibt das Portal IntraFish. Hintergrund ist der Antrag der Irischen Seefischereibehörde (BIM) für eine Lizenz, um in der Bucht von Galway nördlich der Insel Inis Oirr an zwei Standorten auf einer Fläche von insgesamt 456 Hektar Biolachs zu züchten. "Wir erachten nicht nur die Größe und den Standort als problematisch, sondern auch die möglichen Auswirkungen auf die Wildfisch-Bestände", formuliert Suzanna Campion, Leiterin der Abteilung Geschäftsentwicklung beim IFI, ihre Bedenken. Angesichts einer Jahrestonnage, die normalerweise in ganz Irland in verschiedenen Gegenden produziert wird, bedarf es weiterer Untersuchungen. Das IFI-Gutachten werde sich vor allem mit den Wanderrouten der Salmoniden beschäftigten und mit der Frage, inwiefern Lachsläuse aus den Farmen wilde Smolts gefährden könnten. Und angesichts von 2,5 Millionen geschlechtsreifen Lachsen, die alljährlich im Herbst in den Gehegen schwimmen, würden Escapes eine erhebliche Bedrohung für die Wildlachsbestände bedeuten. Das Problem einer möglichen genetischen Veränderung des Wildlachses sei in der Umweltverträglichkeitsprüfung von BIM gar nicht angesprochen.
02.11.2012

Krill: Doggerbank-Schiff "Maartje Theadora" will in der Antarktis fischen

Die deutsche Doggerbank-Gruppe plant für das kommende Jahr eine Versuchsfangfahrt auf Krill in der Antarktis, zitiert das Hamburger Abendblatt einen Sprecher der Bremerhavener Reederei. Die Doggerbank Seefischerei ist vor allem an den im Krill enthaltenen Omega-3-Fettsäuren interessiert und will testen, ob sich der Fang auf die kleinen Krebstiere lohnt. Wissenschaftler sollen den 140 Meter-Trawler "Maartje Theadora" begleiten, um den Krill-Bestand und seine Bedeutung im Ökosystem weiter zu erforschen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisiert das Vorhaben als "verheerend", so Meeresbiologe Thilo Maack.
02.11.2012

Kanada: Gericht fordert Lachszucht-Verbot auf den Discovery Islands

Ein Richter am Obersten Gericht der kanadischen Provinz British Columbia (BC) hat sich dafür ausgesprochen, die Lachszucht auf den Discovery Islands im Südwesten nicht weiter auszubauen und Netzgehege bis 2020 aufzugeben, meldet Fish Information & Services (FIS). Der Hintergrund: Richter Bruce Cohen hält es für möglich, dass der Rückgang der Sockeye-Bestände am Fraser River durch Krankheiten verursacht sei, die von Zuchtlachsen übertragen wurden. Cohen verwies auf die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen. Falls das Risiko für die Wildlachsbestände mehr als nur gering sei, könnten die Farmen auch umgehend verboten werden.
02.11.2012

USA: Alaska-Pollack-Fischerei besser als im Vorjahr

Die Fischer in Alaska hatten bis zum 6. Oktober fast 700.000 t Alaska-Pollack und damit 96 Prozent ihrer Quote gefischt, meldet der Nachrichtensender kucb. Insgesamt sei die B-Saison gut gewesen, meint der Skipper Jay Cox, allerdings hätte ein großer Teil bis zu 500 Seemeilen hinausfahren müssen, um genug zu fangen. Die Fische seien größer als die zur Verarbeitung mindestens notwendigen 350 Gramm gewesen und aufgrund dieser Uniformität sei auch der Discard gering gewesen. Anders als in der Fangsaison 2011 habe es geringere Probleme mit Beifängen von Keta- und Königslachsen gegeben.
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