28.01.2013

Kanada: 7,5 Prozent weniger Quote für Pazifischen Heilbutt

Die Internationale Kommission für den Pazifischen Heilbutt (IPHC) hat für die diesjährige Heilbutt-Fischerei eine Fangquote von 31,028 Mio. Pounds (14.087 t) festgelegt - ein Rückgang um 7,5 Prozent gegenüber der letztjährigen Fangmenge von 33,54 Mio. Pounds (15.227 t). Damit sei die Quotenreduzierung erheblich geringer ausgefallen als erwartet, sagt IPHC-Manager Claude Dykstra anlässlich der Jahrestagung im kanadischen Victoria (British Columbia): "Hätte sich die Kommission an die Fangmengen gehalten, die den diesjährigen Gutachtendetails entsprächen, dann wären wir in der Summe bei 22,55 Mio. Pounds (10.238 t) gelandet." Selbst der Geschäftsführer des Verbandes der Fangschiffseigner (FVOA), Robert Alverson, hatte erwartet, dass insbesondere die Fangquoten für das Beringmeer stärker gekürzt worden wären. Die Quotenkürzung folgt einem seit 2004 anhaltenden Trend. Die diesjährige Fangmenge ist 58 Prozent niedriger als die damalige Quote von 73,7 Mio. Pounds (33.460 t). Da die Kürzung für 2013 vergleichsweise moderat ausgefallen sei, erklärten mehrere Teilnehmer, dass sie für 2014 die Notwendigkeit drastischer Fangmengen-Beschneidungen für möglich halten.
Länderreport Länderreport
28.01.2013

Norwegen steigerte Meerforellen-Produktion erheblich

Norwegen hat im Jahre 2012 gut 40 Prozent mehr Lachsforellen geschlachtet als 2011, schreibt das Portal IntraFish. Nach Schätzungen des Analysten Lars Liabø von Kontali lag das Schlachtgewicht bei rund 74.000 t (Lebendfischgewicht/WFE), während es 2011 nur 53.000 t waren. Im Vergleich zur Lachsproduktion von mehr als einer Million Tonnen ist die Erzeugung von Meerforellen allerdings noch verschwindend gering. Für 2013 erwarte Liabø allerdings wieder einen leichten Rückgang auf 60.000 bis 70.000 t - falls die Marketing-Aktivitäten nicht intensiviert würden. Mehr als die Hälfte der Meerforellen-Exporte gehe nach Russland, gefolgt vom früheren Hauptmarkt Japan und dann Weißrussland. Im Durchschnitt der zwölf Jahre seit 2000 produzierten Norwegens Forellenfarmer im Jahr 50.000 t WFE. 2008 sah mit 86.000 t die bisherige Produktionsspitze. Das Gros der Menge entfalle auf einige wenige Züchter vor allem im Westen Norwegens, darunter Anders Pedersen, Ola Braanaas und Osland Havbruk. Ein wenig irritierend wirkt, dass der Norwegische Seafoodrat (NSC) für 2012 erheblich niedrigere Forellenzahlen nennt: NSC-Marktanalyst Paul T. Aandahl spricht von 55.000 t Produktgewicht bzw. 65.000 t Lebendgewicht.
28.01.2013

Ortenaukreis: Lkw mit 10 Tonnen Frischfisch umgekippt

Mit 10 Tonnen frischem Fisch und Meeresfrüchten beladen ist ein Lkw am Sonntagabend auf der Autobahn A 5 bei Achern (Baden-Württemberg) in die Böschung am Straßenrand gekippt, meldet die Badische Zeitung. Nach Angaben der Polizei in Karlsruhe war der Fahrer mit dem Lkw zu nahe an den Straßenrand geraten. Da ein Standstreifen fehlte, geriet der 40-Tonner vom Apshalt direkt auf die Erde und kippte zur Seite. Der Fahrer blieb unverletzt. Die Autobahn musste jedoch in der Nacht zum Montag in eine Richtung für mehrere Stunden komplett gesperrt werden.
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28.01.2013

Portugal: Sardinen dürfen wieder MSC-Label tragen

Das MSC-Zertifikat für die portugiesische Sardinen-Fischerei im Nordost-Atlantik ist wieder in Kraft gesetzt worden, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Die MSC-Zertifizierung für die Fischerei war im Januar 2012 ausgesetzt worden, nachdem der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) festgestellt hatte, dass der Sardinen-Bestand unter die für eine nachhaltige Fischerei akzeptable Mindestgröße gefallen war. Außerdem habe es keine geeigneten Fangmengen-Kontrollen gegeben. Die portugiesische Industrie reagierte und setzte eine "Sardinen-Kommission" ein, zu der der Fischereiverband Anopcerco, der Staatsbetrieb Docapesca, die Forschungseinrichtung IPMA und der Verband der Konservenhersteller ANCIP gehören. Die Kommission unter Leitung des Generaldirektors für natürliche Ressourcen einigte sich auf mehrere Maßnahmen: eine Begrenzung der Anlandemengen und ein Fangverbot für jeweils einzelne Regionen, einen "Fischereilichen Managementplan für die Sardine 2012 bis 2015" sowie eine Zusammenarbeit mit der spanischen Regierung bei der Fischereikontrolle. Im Dezember entschied nun der Zertifizierer Intertek Moody Marine, dass alle Forderungen des MSC erfüllt seien.
25.01.2013

Schottland: Entlassungen bei Lachsproduzent Scottish Salmon Company

Die Scottish Salmon Company (SSC), neben Morpol einer der beiden großen Lachszüchter und -verarbeiter in Schottland, muss Personal in seiner neuen Fabrik in Marybank entlassen, meldet das Portal IntraFish. Hintergrund seien Engpässe bei der Versorgung mit Rohware, was wiederum mehrere Ursachen habe. Zum einen hat SSC für mehrere beantragte neue Farmen noch keine Genehmigung erhalten, teilte SSC-Geschäftsführer Stewart McLelland mit. Außerdem habe die neuerdings auch in Schottland auftretende Fischkrankheit AGD (amoebic gill disease), ein Befall der Lachse mit Amöben, die Sterblichkeit erhöht und die Erntemengen reduziert. Schließlich hatten die ungewöhnlich niedrigen Marktpreise für Lachs im vergangenen Jahr die Bilanz belastet. So lag das operative Ergebnis (EBIT) im dritten Quartal 2012 mit 161.005 Euro bei nicht einmal einem Fünftel des Vergleichsquartals 2011, als 854.563 Euro verdient wurden. SSC erwartet, dass die Rohwarenversorgung Ende 2013 und 2014 wieder besser sei, wenn Fisch aus neuen Zuchten in der Highland-Region schlachtreif sei. 2014 will SSC 29.000 Tonnen verarbeiten. Derzeit beschäftigt der Produzent in seinen Betrieben entlang der Westküste über 380 Menschen, zum Teil eingestellt auf Basis eines Investmentplans, der von zehn neuen Farmen ausging. Tatsächlich habe man seitdem nur zwei neue Lizenzen erhalten.
25.01.2013

USA: McDonald's serviert ausschließlich MSC-Fisch

Als erste national vertretene Restaurantkette in den USA wird McDonald's nur noch MSC-zertifizierten Fisch servieren, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Mit mehr als 14.000 Filialen ist McDonald's einer der größten Fischeinkäufer im Lande. Schon vor einem Jahrzehnt gab die Schnellrestaurantkette ein Bekenntnis zur nachhaltigen Fischerei ab. Dabei geht es fast ausschließlich um Alaska-Seelachs, den McDonald's in seinen Fischburgern (engl. Filet-O-Fish sandwich) verwendet. Im Februar 2013 will McDonald's damit beginnen, das MSC-Logo auf Produktverpackungen, bei der Kundenkommunikation in den Restaurants und in der Werbung einzusetzen, zeitgleich mit der Vorstellung des neuesten Fisch-Menüs "Fish McBites". McDonald's USA hat als führendes Foodservice-Unternehmen nach eigenen Angaben täglich mehr als 25 Millionen Kunden. In Europa erhielt die Fastfoodkette schon 2011 eine MSC-CoC-Zertifizierung für alle seine Restaurants.
24.01.2013

Österreich: "Tiroler Fisch" ab dem Jahr 2015

Das österreichische Bundesland Tirol setzt auf die Fischproduktion als zusätzliches landwirtschaftliches Standbein, meldet die "Tiroler Tageszeitung". Ab dem Jahr 2015 soll ein eigener "Tiroler Fisch" den heimischen Lebensmittelhandel erobern, teilte Tirols stellvertretender Landeshauptmann Anton Steixner (ÖVP) auf einer Pressekonferenz der Agrarmarketing Tirol in Innsbruck mit. Welche Sorte zum "Tiroler Fisch" gemacht wird, sei noch unklar, eventuell der Saibling. Ziel sei es, einen "ehrlichen, naturnahen Fisch" zu erzeugen. Es gehe darum, die verstärkte Nachfrage nach heimischem Fisch zu nutzen, erklärte Steixner. Fünf landwirtschaftliche Betriebe habe man schon als Kooperationspartner gewonnen, ergänzte Agrarmarketing-Geschäftsführer Wendelin Juen. Beim Aufbau einer fachlichen Beratung für Speisefisch-Produzenten arbeite die Marketing-Organisation für bäuerliche Lebensmittel unter anderem mit Experten aus Bayern zusammen.
23.01.2013

Frankreich: Lachsabsatz leidet unter hohen Preisen

In Frankreich drohen die Verkäufe von Lachs einzubrechen angesichts der derzeit extrem hohen Rohwarenpreise. "In dieser Woche haben wir die Schwelle von 5,- Euro überschritten, ein Niveau, dass den Verbrauch beeinflussen wird", zitiert das Portal IntraFish den Geschäftsführer des größten französischen Lachsimporteures Direct Ocean, Philippe Barbe. Als erste Reaktion fahren die Supermarktketten ihre Preisaktionen zurück. Das bestätigt Johan Kvalheim, Direktor des Norwegischen Seafood-Rates (NSC) für Großbritannien und Frankreich: zuerst kehrten preisbewusste Einkäufer der Kategorie den Rücken. Barbe und Kvalheim sind sich einig, dass es stattdessen in diesem Jahr mehr Kabeljau-Aktionen geben werde, da die Angebotsmengen groß und die Preise niedrig seien. "Kabeljau kann definitiv als Ersatz für Lachs dienen und wird Marktanteile gewinnen", ist sich Barbe sicher. Die Verbraucherkategorie der so genannten "Lachs-Liebhaber" werde jedoch den Salmo salar-Absatz vor einem Absturz bewahren: sie kaufen Lachs ohne Rücksicht auf den Preis.
23.01.2013

Russland: Russian Sea Fishing übernimmt zwei Fangunternehmen

Russian Sea Fishing, eine Konzerntochter der Russian Sea-Gruppe, hat die zwei Fangunternehmen Turnif und Intaros für 350 Mio. USD (263 Mio. Euro) übernommen, schreibt IntraFish unter Berufung auf die russischen Vladnews (Vladivostok). Die zwei Fischereiunternehmen für Alaska-Seelachs halten gemeinsam 7 Prozent der russischen Quote. Russian Sea Fishing steht außerdem in Verkaufsverhandlungen bezüglich fünf Fischereigesellschaften im russischen Fernen Osten, unter ihnen Vostokrybflot und Sovgavanryba, schreibt die russische Tageszeitung Kommersant. Ziel sei es, die fragmentierte Flotte im Osten zu konsolidieren. Sollte die Übernahme erfolgen, hält Russian Sea, bislang schon Russlands größtes Seafood-Unternehmen, mehr als 10 Prozent der Alaska-Seelachs-Quote. Außerdem fischen die in Rede stehenden Fangbetriebe Hering, Grenadier, Kabeljau, Tintenfisch, Garnelen sowie weitere Arten. "In einigen Jahren wollen wir in Russland einen Marktanteil von 20 bis 30 Prozent haben", kündigt Geschäftsführer Timothy Tarasov an. Die Russian Sea Group hatte das dritte Quartal 2012 mit Einnahmen von 101 Mio. Euro abgeschlossen, ein Plus gegenüber dem Vorjahr von fünf Prozent. Für die ersten neun Monate 2012 lag das Betriebseinkommen mit 289,4 Mio. Euro allerdings 6,9 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor.
23.01.2013

Marketing: Thunfisch-Konserve mit fünf Minuten Haltbarkeit

Der holländische Gastronom Patrick Fijneman widersetzt sich dem Trend zu längerer Mindesthaltbarkeit und serviert Thunfisch in der Dose mit einem MHD von fünf Minuten. Für Verbraucher, die Thunfischkonserven in ihrer Speisekammer stapeln, sei das Produkt sicherlich uninteressant, meint IntraFish, doch Besucher des kleinen niederländischen Ortes Waalwijk an der Bergschen Maas (Gelderland) finden die Idee kreativ und witzig. Denn der Besitzer von 'Pat's Kitchen' serviert sein Gericht 'Tuna Tataki' in einer schon geöffneten Dose zu den Menüs seines Restaurants. Die Dose trägt eine Banderole mit der Aufschrift "Ein Bild der Leidenschaft" und warnt "Zu verzehren innerhalb von fünf Minuten!". "Wir bereiten das Gericht fünf Minuten, bevor wir es servieren, vor, damit es wirklich frisch ist - das ist der Witz!" meint Patrick Fijneman. Bei dem Gericht handelt es sich um Scheiben von kurz gebratenem Gelbflossen-Thun, die auf Wakame-Algensalat mit einem Sesam-Dressing liegen, dazu Karotten, Lauch und Sellerie. Die Kunden seien zunächst überrascht, wenn sie eine Konservendose erhalten. Aber das Gericht sei beliebt, meint Pat, "weil jeder Thunfisch mag".
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