25.02.2013

Frosta: Ein "Produktfriedhof" für eingestellte Tiefkühl-Gerichte

Frosta, Markenhersteller von Tiefkühlkost, hat in den letzten Jahren immer wieder durch originelle Strategien und Marketing-Aktionen von sich reden gemacht. Wohl einzigartig in der Lebensmittelbranche dürfte der "Frosta Produktfriedhof" sein, den der Hamburger TK-Hersteller im Jahre 2011 einrichtete. Auf der Frosta-Internetseite wird seitdem ausdrücklich mitgeteilt, welche Produkte nicht mehr hergestellt werden. Dabei trägt die Liste von derzeit rund drei Dutzend Tiefkühlgerichten explizit den Namen "Produktfriedhof" und ist entsprechend morbide gestaltet. Unter der Überschrift "Wir mussten leider gehen ..." finden sich auch Fisch- und Seafood-Gerichte. Als letzter Artikel dieser Kategorie "starb" 2012 der Artikel "Fish & Chips": "Die Tiefkühltruhe vermisst Dich sehr" heißt es auf einem stilisierten Grabstein, der eine Abbildung des Produktbeutels trägt. Ebenfalls seit 2012 wird der "Fettuccine Wildlachs Big Pack" nicht mehr produziert und schon seit 2010 fehlen im Frosta-Sortiment das "Wildlachs-Filet Blattspinat", "Wildlachs-Filet Tomate-Crème", der "Linguine Alaska-Seelachs" und "Seelachs-Filet Dijon-Senfsauce". Ältester Grabstein: "Frutti Di Mare". Die Gründe für den Abschied von einem Produkt sind unterschiedlich, schreibt Frosta einleitend: "Manche Produkte finden einfach nicht genügend Käufer, bei anderen sind einzelne Rohwaren leider so teuer geworden, dass sich für uns die Produktion nicht mehr lohnt." Da jedoch die Rezeptur aufgehoben werde, sei es nie ganz ausgeschlossen, dass "die Produkte so oder in leicht veränderter Zusammensetzung doch wieder ihren Weg in die TK-Truhen finden".
Länderreport Länderreport
25.02.2013

Island/Färöer: Keine Angst vor angedrohten EU-Sanktionen

Am 12. September 2012 hatte das Europäische Parlament den Weg geebnet für Wirtschaftssanktionen gegen Island und die Färöer Inseln, um damit die einseitige Fangquotenerhöhung der beiden Nationen für die nordostatlantische Makrele abzustrafen. Doch selbst wenn die Sanktionen umgesetzt würden - Islands Fischwirtschaft glaube nicht an ihre Wirksamkeit, schreibt Fish Information & Services (FIS). Falls isländische und färingische Fischprodukte nicht mehr in EU-Häfen angelandet werden dürften, würden sich eher die Exportwege ändern als dass es zu Produktionsbeschränkungen käme, meint Vilhjálmur Vilhjálmsson, seit September 2012 Geschäftsführer des großen Seafood-Produzenten HB Grandi: "Großbritannien würde Kabeljau aus anderen Ländern importieren, um die Nachfrage zu bedienen. Dieser Kabeljau käme über andere Kanäle und wir würden dann diese Kanäle nutzen." Insofern, meint Vilhjálmsson, würden die Maßnahmen vor allem der Atmosphäre schaden: "Aber die Sanktionen werden Island nicht brechen." Island hatte vor kurzem eine Reduzierung seiner Fangquote um 15 Prozent angekündigt, doch die EU und Norwegen beharren auf einer weitergehenden Kürzung der TAC.
25.02.2013

Peru: 48,4 Prozent weniger Industriefisch im Jahre 2012

In den Häfen Perus wurde im vergangenen Jahr erheblich weniger Fisch für die Fischmehl und -ölproduktion angelandet: mit nur 3,6 Mio. t waren die Fänge der Industriefischerei nur noch halb so groß wie 2011, als 7 Mio. t gefischt wurden (-48,4 %). Diese Zahlen nennt das Produktionsministerium des Landes (Produce) in seinem jüngsten 'Statistical Bulletin', schreibt Fish Information & Services (FIS). Dabei war der Dezember 2012 besonders schlecht: die Industrieanlandungen von 279.400 t blieben 83,6 % hinter dem Vorjahresmonat 2011 zurück, als 1.702.300 t notiert wurden. Da die Fänge für den direkten menschlichen Verzehr nicht in demselben Maße rückläufig waren, war Perus Gesamtbilanz mit 4,7 Mio. t Fisch "nur" 42,1 % niedriger als die Fangmenge 2011 mit 8,2 Mio. t. So wurden 1.176.500 t Konsumfisch gefangen (2011: 1.269.900 t) - 7,4 % weniger als im Vorjahr. Der TK-Industrie standen mit 641.500 t etwa 8,4 % weniger Fisch zur Verfügung (2011: 700.400 t). Schlechter sah es in der Konservenindustrie aus, die nur noch 119.800 t verarbeitete (2011: 202.600 t) - ein Rückgang um 40,9 %.
TK-Report TK-Report
25.02.2013

Großbritannien: Linnaeus-Tochter plant Wolfsbarschzucht in Wales

Der Fischzüchter Grow Fish Anywhere (GFA) - übersetzt etwa: 'Fisch züchten überall' - plant im britischen Wales eine landgestützte Wolfsbarschzucht, nachdem er im Herbst 2012 eine ehemalige Steinbuttfarm auf der Insel Anglesey übernommen hatte. Die 1999 gegründete Steinbuttzucht gehörte zuletzt Blue Water Flatfish, einer Tochter des griechischen Doraden- und Wolfsbarsch-Produzenten Selonda, war jedoch mehrere Jahre lang nicht genutzt worden. Derzeit baut GFA - ansässig in Israel und Tochter von Tethys Ocean, der Aquakultur-Abteilung des Private Equity-Unternehmens Linnaeus Capital Partners - die Anlage um. Im kommenden Jahr soll der erste Fischbesatz erfolgen, kündigt GFA-Geschäftsführer Dotan Bar Noy an. Die Jahresproduktion werde zunächst bei 200 bis 300 t Wolfsbarsch liegen. Beim Betrieb verspricht er sich Synergien durch die geographische Nähe von Anglesey Aquaculture, einer 1.000 t-Wolfsbarschzucht, die ebenfalls zu Tethys Ocean gehört. Zielmarkt für den Fisch sei Großbritannien - "ein vergleichsweise sehr interessanter Markt". Dabei setzt GFA auf umfassende Regionalität: "Walisisches Know-how, walisische Betriebsleiter, walisische Arbeiter, walisische Banken und so weiter sorgen dafür, dass der Fisch walisisch ist." Langfristig will GFA jedoch Anlagen weltweit bauen.
25.02.2013

USA: MSC-Zertifikat für Oregon-Tiefseegarnelen erneuert

Die Fischerei auf Tiefseegarnelen (Pandalus montagui) vor der Küste des US-Bundesstaates Oregon ist vom Marine Stewardship Council (MSC) erneut als nachhaltig und gut gemanaged rezertifiziert worden. 2007 hatte die pazifische Fischerei im Nordwesten der USA als erste Garnelenfischerei weltweit ein MSC-Zertifikat erhalten. Der Bericht des unabhängigen Zertifizierers Intertek Moody Marine (IMM) notiert verschiedene positive Effekte, die die Nachhaltigkeitsaktivitäten des Staates Oregon, der Fangflotte und der Oregon-Schleppnetz-Kommission bewirkt hätten. So fuhr die aus 64 kleineren, im Schnitt 65 Fuß (19,50 Meter) langen Fangschiffen bestehende Flotte 2012 ihr bestes Ergebnis ein: 22.311 Tonnen "pink shrimp". Die auch als "Salatgarnelen" bezeichneten Shrimps werden in Tiefen zwischen 450 und 750 Fuß (135 und 225 Meter) von unabhängigen Fischern und ihren Familien gefangen. Die Fischerei ist eine der wirtschaftlich bedeutendsten im US-Bundesstaat Oregon.
22.02.2013

Israel: AquaMaof setzt auf landgestützte Aquakultur weltweit

AquaMaof Aquaculture Technologies, Hersteller von Indoor-Kreislaufanlagen für die Fischzucht, plant und baut weltweit landgestützte Fischzuchten. Denn Yoav Dagan, Vizepräsident des Techniklieferanten, ist sicher: in der Zukunft werde die Geographie keine Rolle mehr spielen, da landgestützte Fischfarmen möglichst nah an den Absatzmärkten errichtet würden. Seine Vision: Seafood solle so preiswert und so verfügbar sein wie Geflügel. AquaMaof hat auch Europas größte Kreislaufanlage gebaut: die jüngst in Betrieb genommene Tilapia-Zucht Global Fish im polnischen Bonki mit einer Kapazität von 1.200 t Buntbarsch. Schon planten die Polen gemeinsam mit AquaMaof eine weitere Fischzucht, diesmal für Wolfsbarsch. Im Rahmen eines Strategiewechsels wollen die Israelis in Zukunft als Miteigentümer bei den von ihnen gebauten Zuchten einsteigen.
22.02.2013

Grönland: Garnelen-Fischerei erhält MSC-Zertifikat

Die Schleppnetzfischerei auf Eismeergarnelen (Pandalus borealis) im Westen Grönlands ist vom Marine Stewardship Council (MSC) gestern als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden, teilt der MSC mit. Gísli Gíslason, MSC-Berater für Island, begrüßte die Zertifizierung nicht nur als die erste einer grönländischen Fischerei überhaupt, sondern auch aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung für den Außenhandel des Landes: "Die Hälfte des Exportwerts von Grönland ist auf die Garnelenfischerei zurückzuführen." Die Flotte besteht aus 21 kleineren Booten der Küstenfischerei und sieben Fangfabrikschiffen, die auf hoher See operieren. Dabei werden die Garnelen ganzjährig mit Scherbrettschleppnetzen von der Qaqortoq-Bucht im Südwesten Grönlands bis vor Upernavik vor der nördlichen Westküste des Landes befischt. Die Gesamtquote lag 2012 bei 105.000 t, wovon 97.675 t der grönländischen Flotte zugeteilt waren, die übrigen 7.325 t (ca. 7%) teilten sich die EU und Kanada. 2013 beläuft sich die Gesamt-TAC auf 90.000 t, hiervon entfallen 83.863 t auf Grönland. Die am Weltmarkt für ihre herausragende Qualität geschätzten Grönlandgarnelen werden roh mit Schale nach Asien verkauft (Japan, Südkorea, Taiwan), gekocht mit Schale sind sie in Skandinavien und Russland gefragt und für gekochte und geschälte Shrimps gibt es große Märkte in Großbritannien und anderen EU-Ländern.
22.02.2013

Norwegen: Mindestpreis behindert Kabeljaufischerei

Die in diesem Jahr besonders hohe Kabeljau-Quote in der Barentssee wurde als Glücksfall für die Fischwirtschaft begrüßt. Mit Beginn der Fangsaison 2013 tauchen jedoch unerwartete Schwierigkeiten auf, notiert das Portal IntraFish: der in Norwegen gesetzlich festgelegte Mindestpreis für die Fischer verhindert möglicherweise das Ausfischen der Quote, befürchten Verarbeiter. Obgleich das Kabeljau-Angebot steigt, würde der Mindestpreis die Marktgesetze aushebeln. "Nicht nur meine eigene Fabrik, sondern viele im Norden Norwegens arbeiten deshalb nur zwei bis drei Tage die Woche", beklagt Knut Haagensen, Marketingleiter bei Jangaard Eksport. Sind die Preise zu hoch, verkaufe er nicht genug, so dass die Fischer auch nicht zum Fang rausfahren. Auch der Direktor der Norwegischen Seafood-Föderation (FHL), Geir Ystmark, erklärt: "Meine Organisation befürwortet eine Änderung des Mindestpreis-Systems." Der aktuelle Mindestpreis für Kabeljau sei am 11. Dezember 2012 festgesetzt worden und gelte bis zum 21. April 2013: für Kabeljau schwerer als 6 kg liege der Preis bei 13,25 NOK (1,79 Euro), für Kabeljau zwischen 2,5 und 6 kg bei 10,50 NOK (1,40 Euro), für Kabeljau von 1 kg bis 2,5 kg bei 9,50 NOK (1,28 Euro) und für die kleinste Sortierung bei 8,- NOK (1,- Euro).
21.02.2013

Pangasius: Markteinführung für ASC-Pangasius in Deutschland

Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) gab am Montag die Markteinführung von ASC-zertifiziertem Pangasius in Deutschland bekannt. Im Beisein einer Delegation aus Vietnam präsentierte der ASC auf dem vom FischMagazin veranstalteten Fischwirtschaftsgipfel in Hamburg Pangasius-Produkte führender Marken und Hersteller, die jetzt das aquamarinfarbene ASC-Logo für eine verantwortungsvolle Fischzucht tragen, darunter Femeg, Frosta, Queens, Pelican, Profish und TopSea. "Mit der Erarbeitung der Kriterien für eine verantwortungsbewusste Zucht von Pangasius waren rund 600 Menschen mit unterschiedlichem beruflichem Hintergrund über drei Jahre befasst", beschrieb Chris Ninnes, CEO des Aquaculture Stewardship Council, die Entwicklung der für die Fischart geltenden Zuchtstandards. ASC-zertifizierte Farmen setzten Antibiotika nur kontrolliert ein, behandeln das Abwasser vor der Ausleitung und nehmen Rücksicht auf ihre Mitarbeiter und die örtliche Bevölkerung. Derzeit gibt es 13 ASC-zertifizierte Fischfarmen im Mekong-Delta, weitere fünf sind auf dem besten Wege, eine ASC-Zertifizierung zu erhalten.
21.02.2013

Dänemark: Landgestützte Lachszucht will ab September liefern

Ab September will der dänische Züchter Langsand Laks die ersten marktreifen Lachse aus seiner landgestützten Farm in Hvide Sande (Westjütland) liefern, schreibt das Portal IntraFish. Dort hat Unternehmensgründer und Geschäftsführer Thue Holm in den letzten zwei Jahren auf dem Gelände einer ehemaligen Aalzucht eine Indoorfarm errichtet, in der nicht nur, wie üblich, Lachse für den Besatz produziert werden, sondern bis zum Marktgewicht von drei Kilogramm. Alle drei Monate lasse sich Langsand Laks befruchtete Eier aus Island liefern. In 14 Betontanks mit einem Durchmesser von etwa 15 Metern und einer Tiefe von 6 Metern sollen jährlich bis zu 1.000 Tonnen Atlantischer Lachs produziert werden. Finanziert wurden die Kosten von insgesamt 7,2 Mio. Euro für Areal, Gebäude und Besatz teils aus Fördergeldern der EU und Dänemarks (1,5 Mio. Euro), aus Mitteln der Gesellschafter (2,7 Mio. Euro) sowie durch Kredite. "Für den Break-Even benötigen wir einen Kilopreis von 3,80 Euro (28 NOK)", sagt Thue Holm. Der Technikpartner Billund Akvakulturservice baue eine ähnliche Anlage in der chinesischen Wüste Gobi und das norwegische Unternehmen Atlantic Sapphire, das ebenfalls von Thue Holm geleitet wird, plane landgestützte Zuchten in den USA und in Südostasien.
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