09.08.2013

Thailand: Menschenhandel könnte zu Importverboten führen

„Menschenhandel" ist in Thailand ein Problem, das der dortigen Fischwirtschaft Handelsbeschränkungen bescheren könnte, schreibt das Portal IntraFish. Ein Sprecher der Wasserschutzpolizei in Phuket warnte jetzt auf einem Seminar, dass die Europäische Union Einfuhrverbote für Seafood aus Thailand verhängen könnte, falls sich die Lage weiter verschlechtere. "Die Europäische Union besitzt eine Liste von Staaten, in deren Fischindustrie es Probleme mit Menschenhandel [engl. human trafficking] gibt. Nach der Systematik ist die Kategorie Q1 gut, Q2 durchschnittlich und Q3 schlecht", erklärte der stellvertretende Polizeipräsident der Region 8, Lt. Col Prasert. Gegenwärtig werde Thailand als Q2 eingestuft, könne aber auf Q3 abfallen. "Das wird den Export unserer Fischprodukte beeinträchtigen, denn sollte sich die Situation verschlimmern, wird Europa sie ablehnen", meint der Beamte. Das US-amerikanische Außenministerium hatte Thailand in einem im Juni 2013 publizierten Bericht im vierten Jahr in Folge auf einer "Beobachtungsliste" notiert. Falls das Land das wachsende Probleme Menschenhandel nicht bekämpfe, werde es 2014 automatisch herabgestuft.
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07.08.2013

Bodensee-Fischerei: "Das schlechteste Jahr seit 1954"

Die Bodenseefischer notierten 2012 mit Gesamtfängen von rund 554 Tonnen das schlechteste Ergebnis seit 1954. "Damit es sich für die Fischer lohnt, bräuchten wir eine jährliche Ertragszahl von etwa sechs bis sieben Tonnen pro Betrieb", erklärte Wolfgang Sigg, der Vorsitzende des Internationalen Bodensee-Fischereiverbandes, jüngst im Südkurier. Das Ergebnis 2012 bescherte den Fischern nur etwa die Hälfte dieser Menge. Ursache ist die gute Wasserqualität des Sees. "Das Problem ist allerdings, dass der See nicht nur sauber ist, sondern auch nährstoffarm", sagt die Berufsfischerin Anita Koops. Sie und ihre Kollegen plädieren für eine Anhebung der niedrigen Phosphatwerte von derzeit fünf bis sechs Milligramm pro Kubikmeter auf zehn Milligramm. Technisch ließe sich dies über die Kläranlagen steuern, die weniger Phosphat aus den Abwässern herausfiltern müssten. Das jedoch ist aus Sicht des Umweltministeriums und des Zweckverbandes Bodensee-Wasserversorgung weder rechtlich zulässig noch gewollt. Nährstoffarmes Rohwasser sei weiterhin wünschenswert, stellt Verbandsgeschäftsführer Michael Stäbler fest. Bleibe das Wasser so sauber wie derzeit, seien für die Trinkwasseraufbereitung keine zusätzlichen mikrobiologischen Reinigungsprozesse notwendig. Die Chancen für die Fischer stehen damit schlecht.
06.08.2013

Niederlande: Klaas Puul ist "finanziell gesund"

Der niederländische Garnelenproduzent Klaas Puul ist "finanziell gesund und zahlungskräftig". Das betonte Klaas Puul-Geschäftsführer Johan Bootsman und reagierte damit auf Gerüchte, die Firma befinde sich in Schwierigkeiten und Banken seien eingestiegen, um das Geschäft fortzuführen. "Das Unternehmen hat im vergangenen Geschäftsjahr keine Verluste notiert; im März, als unser Finanzjahr endete, haben wir durchweg schwarze Zahlen gemeldet", sagt Bootsman. Der Jahresumsatz habe bei 162 Mio. Euro gelegen - ein Plus von 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresumsatz von 148 Mio. Euro. Der Eigenkapitalanteil, die sog. Solvabilität, liege bei 54 Prozent: "Das Unternehmen ist noch immer im Familienbesitz und keine Bank besitzt Geschäftsanteile." Probleme habe es nur beim Bau einer neuen Krabbenschälfabrik gegeben, die Klaas Puul in Marokko errichtet, da man gezwungen war, die alte Fabrik in Tanger zu räumen. Der Konflikt mit einem holländischen Bauunternehmen, das den Fußboden legt, wurde vor Gericht beigelegt. Jetzt verlaufe der Bau wieder planmäßig, wenngleich die Inbetriebnahme von Ende 2013 auf März 2014 verschoben werden musste. Die Entlassung einiger Mitarbeiter sei Teil einer Umstrukturierung, außerdem habe sich Klaas Puul nur von Beschäftigten mit Zeitverträgen zum Vertragsende getrennt. Schließlich erwähnte Bootsman die Situation in Asien, die "in diesem Jahr eindeutig schwieriger geworden" sei, betonte jedoch: "Wir kaufen und liefern weiterhin Shrimps und bedienen unsere Kunden."
TK-Report TK-Report
05.08.2013

Gottfried Friedrichs: Geschäftsführer Martin Mischel ausgeschieden

Martin Mischel, Geschäftsführer des Feinkostherstellers Gottfried Friedrichs seit Juni 2011, ist nach Ablauf seines Zwei-Jahres-Vertrags Ende Mai aus dem Unternehmen ausgeschieden, meldet das Portal IntraFish. Kommissarisch organisiere jetzt zunächst Marketingleiterin Kathrin Runge das operative Geschäft am Hauptstandort Hamburg.
05.08.2013

Irland: Miesmuscheln aus Bodenkultur erhalten MSC-Zertifizierung

Irische Miesmuscheln aus Bodenkulturen, und zwar sowohl in Nordirland wie auch in der Republik Irland, sind erfolgreich nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Das Zertifizierungsverfahren in Nordirland war aus Fördermitteln des Europäischen Fischereifonds (EFF) unterstützt worden. Bei dieser erweiterten Fischerei werden zunächst die Saatmuscheln in einer länderübergreifenden Fischerei von Mitte Sommer bis in den frühen Herbst hinein gesammelt und auf küstennahen, geschützt liegenden Bänken zum weiteren Abwachsen abgelegt. Dort werden sie ganzjährig von lizensierten Booten geerntet. Miesmuscheln aus Bodenkulturen sind für ganz Irland ein wichtiger Teil der Aquakultur. 2011 produzierte die Republik Irland auf diese Weise 12.524 t Miesmuscheln und Nordirland weitere 7.613 t. Die Muscheln mit einem Gesamtwert von über 17 Mio. Euro werden insbesondere über die Niederlande vermarktet. Donal Maguire, Vorsitzender des gesamtirischen Bottom Grown Mussel Consultative Forum, sieht die Bedeutung der MSC-Zertifizierung in der Sicherung von erleichtertem Marktzugang für irische Muscheln.
02.08.2013

Chile exportiert mehr Lachs, aber weniger Forelle

Chile hat im ersten Halbjahr 2013 im Segment der Güter, die nicht aus dem Bergbau stammen - insbesondere Fisch - Waren für 1,5 Mrd. Euro exportiert, meldet das Portal IntraFish unter Verweis auf aktuelle Daten des chilenischen Zolls. Wichtigstes Produkt war Lachs, der für 66% des Betrags stand. Im Vergleich zum Vergleichszeitraum Januar bis Juni 2012 erlöste Chile mit seinen Lachsexporten 176,7 Mio. Euro mehr. Die Hauptmärkte waren die USA (38%), Japan (17%) und Brasilien (16%). Rückläufig war hingegen die Ausfuhr von Meerforellen, die aber noch 20% der "Nicht-Bergbau-Exporte" ausmachte: der Exportwert ging um 27% auf 300,4 Mio. Euro zurück. Hauptmarkt für die Forellen war Japan (57%), gefolgt von Russland (16%), den USA (10%) und Brasilien (2%).
02.08.2013

Brandenburg: Fischdiebe verursachen 500.000 Euro Schaden

Die Schäden durch Vögel, insbesondere Kormorane sind noch immer das Hauptproblem der Binnenfischer in Brandenburg. Auf jährlich eine Millione Euro schätzt der Geschäftsführer des Brandenburger Fischereiverbandes, Lars Dettmann, diese Schäden. Doch auch der Mensch sei ein Problem, und zwar offenbar ein wachsendes, schreibt die Berliner Zeitung: "Einerseits kommen immer mehr Fischdiebe und räumen die Reusen aus, andererseits zerstören wilde Motorbootfahrer die Netze." So geht der Verband dieses einen Bundeslandes von Diebstahlsschäden für das Jahr 2012 in Höhe von mehr als 500.000 Euro aus. Diese Summe ergebe sich hochgerechnet aus einer Umfrage bei 30 der 150 Mitgliedsbetriebe. Alleine diese Befragten meldeten 234 Fälle, bei denen Reusen geplündert oder Netze gestohlen wurden. Schadenssumme: 112.000 Euro. Im Jahre 2011 wurden 194 Diebstähle gezählt, die Verluste bilanzierten sich auf 90.000 Euro. Dettmann hofft, dass dieser Aufwärtstrend nicht anhalte.
01.08.2013

Mexiko: Regal Springs verdoppelt Tilapia-Produktion

Regal Springs, einer der weltweit führenden Tilapia-Züchter, weitet seine Produktion in Mexiko sowohl im Bereich Zucht als auch im Bereich Filetierung erheblich aus, schreibt das Portal IntraFish. Im vergangenen Jahr hatte Regal Springs seine neueste Farm im Malpaso-Stausee (Bundesstaat Chiapas) errichtet. Zusammen mit bestehenden Farmen am Las Peñitas-Damm besitzt das multinationale Unternehmen damit Produktionslizenzen für schätzungsweise 70.000 t. Die Produktion in Mexiko soll im laufenden Jahr bei etwa 16.000 t liegen. Parallel dazu baut Regal Springs seine Schneidebetriebe erheblich aus. Die neue Fabrik in Acuagranjas Dos Lagos, ebenfalls in Chiapas, besitzt vier Produktionslinien, von denen bislang nur eine in Betrieb ist und pro Woche 150.000 Pounds Filet liefert, etwa 68,1 t. Im kommenden Jahr soll der Ausstoß auf 300.000 Pounds (= 136,2 t) verdoppelt werden, letztendlich sollen wöchentlich 600.000 Pounds (= 272,4 t) die Produktion verlassen. Ziel ist insbesondere der US-Markt. In den USA steht Tilapia unter den gefragtesten Fischarten auf Rang 5: statistisch isst jeder US-Amerikaner 585g Tilapia pro Jahr (NMFS, 2012). Regal Springs hat in Mexiko in den letzten zwei Jahren fast 35 Mio. USD (26,5 Mio. Euro) investiert und will hier in den kommenden fünf Jahren weitere 30 Mio. USD (22,7 Mio. Euro) ausgeben.
31.07.2013

Pakistan: Erste Seafood-Lieferung nach sechs Jahren Einfuhr-Stopp

sechs Jahre lang durfte Pakistan keine Fisch- und Seafood-Produkte in die Europäische Union exportieren. Nachdem die EU das Einfuhrverbot im Februar diesen Jahres aufgehoben hatte, haben jetzt zwei Exporteure die Genehmigung für eine Einfuhr erhalten, meldet das Portal IntraFish. Händler erwarten eine erhebliche Belebung der pakistanischen Exporte in die Gemeinschaft. 2007, im Jahr des Verbots, hatte das Land Fisch und Meeresfrüchte, insbesondere Shrimps, im Wert von 37,9 Mio. Euro in die 27 EU-Mitgliedsstaaten geliefert - 26 Prozent seines globalen Seafood-Geschäfts. Unter dem Einfuhrstopp litt die Branche. Im Finanzjahr 2012/13 exportierte Pakistan 131.624 t einschlägiger Güter im Wert von 240,4 Mio. Euro.
30.07.2013

MSC-Pläne: 15 Prozent der Anlandemenge bis zum Jahr 2017 zertifiziert

Mehr als 300 Fischereien weltweit beteiligen sich gegenwärtig am Programm des Marine Stewardship Councils (MSC), 205 von ihnen waren Mitte Juli als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert. Das seien rund 11 Prozent sämtlicher Fischanlandungen global. Bis 2017, also innerhalb der kommenden vier Jahre will der MSC diesen Anteil auf 15 Prozent heben, kündigt David Agnew an, Direktor für Standards beim MSC. Vor einem Jahrzehnt - auf dem World Summit on Sustainable Development (WSSD) im südafrikanischen Johannesburg - hatte sich die Weltgemeinschaft das Jahr 2015 als Ziel gesetzt, um spätestens bis dahin überfischte Bestände wieder herzustellen. "Es wird allgemein akzeptiert, das das nun nicht geschehen kann. Fischereien haben viel länger benötigt, um die Wende zu versuchen und auch umzusetzen", begründet Agnew die Verzögerung. Doch die bisherige Zahl von jährlich 20 bis 30 neu ins Programm aufgenommenen Fischereien wolle der MSC beibehalten.
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