Trotz wachsender Verkaufsmengen und steigender Umsätze hat AquaChile, der größte Lachszüchter des Landes, für das 2. Quartal 2013 einen Verlust von 20,9 Mio. Euro gemeldet - mehr als im Vorjahreszeitraum, als ein Minus von 13 Mio. Euro notiert wurde, schreibt das Portal IntraFish. Als Gründe für das schlechte Ergebnis nannte AquaChile eine geringe Produktionseffizienz bei Atlantischem Lachs und Forellen-Arten sowie außergewöhnliche Verluste von 4,5 Mio. Euro durch eine Flutwelle, die eine Farm getroffen habe. Dabei lagen die Umsätze mit 258 Mio. Euro gut ein Drittel höher als im Vorjahresquartal mit 193,3 Mio. Euro, bedingt durch die höheren Preise für Atlantischen Lachs. Das Ebitda betrug dennoch minus 24,8 Mio. Euro, während es im Quartal 2/2012 bei minus 18,9 Mio. Euro gelegen hatte. Die Erntemengen insbesondere beim Atlantischen Lachs sind wachsend. Im 2. Quartal 2013 wurden 16.529 t abgefischt und für das 3. Quartal werden 15.835 t erwartet. Positiv ist die Mengenentwicklung auch bei Tilapia: für das Gesamtjahr rechnet AquaChile mit einem Anstieg um 19 Prozent auf 6.400 t.
"Etwas Neues" wollte S. Demir anbieten, als er im vergangenen Jahr das Fischhaus Balikci in Essen-Borbeck eröffnete, schreibt der Essener Lokalkompass. Balikci ist Türkisch und heißt "Fischer". Entsprechend besitzt das Restaurant in der Haus-Berge-Straße 179 auch eine gut zweieinhalb Meter lange Frischfischtheke, in der auf Eis Nordseefische, mediterrane Arten und Zuchtfische liegen. Dreimal wöchentlich kauft der gelernte Koch mit 20 Jahren Gastronomie-Erfahrung seinen Fisch, der unzubereitet an der Theke gekauft oder in dem 65 Plätze-Restaurant zubereitet gegessen werden kann. Die zweisprachige Karte (Deutsch/Türkisch) bietet eine vielfältige Auswahl an ganzen Fischen und Filets, die in der offenen Küche zubereitet werden - von Makrele, Stöcker und Sardellen über Dorade, Wolfsbarsch und Meerbarbe bis zu Knurrhahn und Thunfisch, Forelle und Lachs.
Die schlechte Bilanz des norwegischen Kabeljau-Züchters Vest Marin Produksjon (VMP) spiegelt die desolate Situation des gesamten Sektors. "Für die Kabeljauzucht ist unglücklicherweise Tiefebbe, sie ist derzeit so schwach wie nie zuvor. Viele Unternehmen sind als Folge der Wirtschaftskrise im Herbst 2008 bankrott gegangen", heißt es im Jahresbericht von VMP. Ursache sind unter anderem die schwachen Preise, bedingt durch große Fangmengen beim Kabeljau. So lag das Aktienkapital der VMP-Anteilseigner Ende 2012 bei minus 2,2 Mio. Euro (2011: - 1,4 Mio. Euro). Einem Unternehmensumsatz von 532.959 Euro (2011: 247.888 Euro) standen Kosten in Höhe von 1,2 Mio. Euro gegenüber, so dass der Betriebsgewinn 2012 mit 706.481 Euro im Minus lag. Die Gesamtverschuldung lag bei 4 Mio. Euro, überwiegend langfristige Verschuldung. Dennoch sieht der Vorstand nach eigenen Worten "Licht am Ende des Tunnels": ab 2015 sollen die Fänge beim Kabeljau zurückgehen, die Zahlungsbereitschaft verbessere sich, gleichzeitig rechnen die Züchter mit niedrigeren Produktionskosten. Eigner der VMP sind die Etna Sparebank (49 %), Trond Ove Alvseike (29 %) und Thomas Alvseike (22 %).
Das isländische Fischerei-Unternehmen HB Grandi hat für das Jahr 2013/14 eine Fangquote von 42.653 t sog. Kabeljau-Äquivalent erhalten, teilt das Unternehmen mit. Damit entfällt auf die Flotte von HB Grandi ein Anteil von 11,20 % der Gesamtquote von 381.431 t. Dabei wurde die Kabeljau-Fangquote um 14.000 t auf 171.000 t ausgenommener Fisch erhöht, die Quote für Goldbarsch um 6.000 t auf 50.000 t und jene für Seelachs um 3.000 t auf 44.000 t. Für Hering wurde die Fangquote zunächst um 16.000 t auf 79.000 t aufgestockt.
In Meeresfarmen im russischen Fernen Osten könnten bis zu 3.584 Mio. t Seafood - insbesondere Muscheln und Algen - produziert werden, meinen Wissenschaftler der Fernöstlichen Technischen Universität der Fischindustrie (DALRYBVTUZ). "Der Ferne Osten hat alles was benötigt wird, um eine erfolgreiche Industrie aufzubauen, die sich auf die Zucht und Verarbeitung biologischer mariner Ressourcen spezialisiert, die so genannte Marikultur", erklärte Universitätspräsident Georgiy Kim gegenüber der in Wladiwostok erscheinenden russischen Wochenzeitung 'Zolotoy Rog'. Alleine in den Küstenregionen von Sachalin könnten, so schätzen Experten, mehr als 1,9 Mio. t Fisch und Meeresfrüchte gefarmt werden, weitere 627.600 t im Gebiet von Primorje sowie 700.000 t im Gebiet von Chabarowsk. "Diese Zahlen bewegen sich nicht außerhalb des Möglichen", meint Kim, "sie liegen im Rahmen dessen, was anderswo auf der Welt bereits erreicht wird." Immerhin besitze Russland vor der Küste von Sachalin 3,45 Mio. Hektar, die sich für die Marikultur eigneten, sowie 930.000 Hektar vor Primorje und 1,04 Mio. Hektar vor der Chabarowsk-Küste.
Der siebenjährige Sohn des Fernsehjournalisten Carsten Rau wollte bei einem gemeinsamen Angelausflug wissen: "Haben Fische eigentlich auch Schmerzen?" Mit dieser Frage machten sich der 46-jährige Reporter und sein Kollege Hauke Wendler auf eine Reise in die Welt des Sportangelns - eine Reise, die der NDR am Montag, den 9. September 2013 um 22:00 Uhr ausstrahlt. Schätzungsweise vier Millionen Deutsche gehen angeln. Doch das Treiben der Hobbyangler ist umstritten, Tierschützer beschimpfen Angler als Tierquäler. Diese wehren sich, Fische seien nur instinktgesteuerte Kaltblüter, ohne jede Schmerzempfinden. Doch ist das wirklich so? Reporter Carsten Rau, selbst seit seiner Kindheit begeisterter Angler, reiste für die Dreharbeiten quer durch Deutschland und bis in die USA. Dort dreht er mit seinem Team in den Labors von Verhaltensforschern. Deren Ergebnisse entsetzten den Reporter und Angelfreund. "Bei unseren Versuchen zeigten Fische dieselben Reaktionen wie Säugetiere, die unter Schmerzen leiden", sagt Prof. Victoria Braithwaite von der Penn State University. Die Journalisten begleiten nicht nur zahlreiche Sportfischer ans Wasser, sondern umreißen auch die wirtschaftliche Bedeutung eines Hobbys, mit dem die Industrie in Deutschland jedes Jahr mehrere Milliarden Euro umsetzt.
Andreas Bergmann, Redakteur beim Kundenmagazin Fisch + Tipps, ist tot. Er starb am 23. August im Alter von 53 Jahren nach langer schwerer Krankheit in Hamburg. Bergmann leistete neben der Chefredakteurin Antje Blum 14 Jahre lang die redaktionelle Arbeit für das fünfmal jährlich erscheinende Kundenmagazin für den Fischfachhandel. Als bekennender Fischliebhaber schrieb er alle Fachthemen für das Magazin. Seine erfolgreiche Rubrik für Kinder erschien 2011 gesammelt als liebevoll illustriertes Buch "Fabelhafter Fisch zum Futtern. Ein Fischbuch für Kinder" im Antje Blums Verlag. Kinder lagen dem studierten Sozialpädagogen besonders am Herzen. In seiner Freizeit trainierte Andreas Bergmann jahrelang ehrenamtlich erfolgreich Jugendfußballmannschaften. Gemäß seinem letzten Wunsch wird Andreas Bergmann in "seinem geliebten Angelparadies Ostsee" im engsten Familien- und Freundeskreis eine Seebestattung erhalten.
Verhandlungen über die umstrittene hohe Heringsfangquote der Färöer Inseln gingen jetzt in London ohne konkretes Ergebnis zu Ende, meldet Fish Information & Services (FIS). Zwei Tage lang hatten Vertreter aus Russland, Island, Norwegen, der Europäischen Union und der Färöer versucht, eine Lösung für die drohende Überfischung des atlanto-skandischen Heringsbestandes zu finden. Nachdem sich die Färöer Inseln in diesem Jahr einseitig eine Heringsquote genehmigt hatten, die mit 105.000 t mehr als dreimal so hoch ist wie die vereinbarten 31.940 t, mussten die übrigen Fangnationen ihre Quoten um 26 Prozent reduzieren, um eine nachhaltige Bewirtschaftung des Heringsbestandes zu gewährleisten.
Die französische Fischerei auf den Schwarzen Seehecht (Dissostichus eleginoides) im südlichen Indischen Ozean ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Antragsteller ist die Eignervereinigung der Langleinen-Froster-Schiffe, frz. SARPC, zu der sechs Fischereiunternehmen mit sieben Schiffen gehören. Die Boote operieren mit demersalen Langleinen in der französischen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) um das Kerguelen-Archipel. Die subarktische Inselgruppe ist Teil des französischen Süd- und Antarktisterritoriums. Eine TAC von derzeit 5.100 t ist unter den sechs Fischereibetrieben aufgeteilt. Dabei betont der MSC: "Die antarktischen Gewässer beherbergen einige der außergewöhnlichsten Ökosysteme der Welt, die die französischen Seehecht-Fischer erhalten wollen." Entsprechend beteiligen sie sich an zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen und Umweltschutzmaßnahmen, veranlasst von der Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR). So versuchen die Fischer beispielsweise, Verluste unter Sturmvögeln wie dem Grauen Petrel (Procellaria cinerea) durch beschwerte Leinen, Abschreckvorrichtungen und das Auslegen der Fangleinen bei Nacht, wenn die Vögel weniger fliegen, zu reduzieren.
Der Handelskonzern Rewe hat gestern in Köln sein Gastro-Konzept "Made by Rewe" gestartet, meldet die Allgemeine Hotel- und Gastronomiezeitung (AHGZ). Das erste Restaurant befindet sich in einem Rewe-Markt im Gewerbe-, Hotel- und Büroquartier Waidmarkt. Auf der rund 200 Quadratmeter großen Bistro-Fläche werden in einem modernen italienischen Ambiente Pizza, Pasta, Suppen, Salate, gesunde Snacks, frisch zubereitete Sandwichs und Wraps angeboten, außerdem Desserts, alkoholfreie Getränke sowie Wein und Bier. Fisch und Meeresfrüchte finden sich auf der Speisekarte übrigens in keiner Form, selbst nicht als Zutat oder Belag. Die Öffnungszeiten orientieren sich an denen des angrenzenden Rewe-Supermarktes, allerdings besitzt das Bistro einen separaten Eingang von der Straße aus. Rewe nutzt für das Konzept seine Kernkompetenz im Bereich frische Lebensmittel. Made by Rewe ist das erste gastronomische Outlet, das eine Supermarktkette in dieser Form startet. Ein zweites Made by Rewe-Restaurant soll demnächst ebenfalls in Köln eröffnen, und zwar am Höninger Weg in Köln-Zollstock.