Zehntausende Smolts sind Ende November aus einer Zucht von Lerøy Midt, einer 100%igen Tochter des norwegischen Lachszüchters Lerøy, entflohen, meldet das Portal IntraFish. Ein Sturm, der vom 26. bis 28. November große Teile der Küste Norwegens verwüstete, traf auch die Zucht bei Osmøyholman auf der Insel Hitra im Nordwesten des Landes, so dass 30.000 von 199.000 Smolts mit einem Durchschnittsgewicht von 170g verloren gingen. Sven Amund Fjellvær, Geschäftsführer von Lerøy Midt, bedauerte den Vorfall sehr, zumal Lerøy Seafood sich die vollständige Vermeidung von Escapes zum Ziel gesetzt habe. Das Vorkommnis werde entsprechend "sehr ernst" genommen.
Cermaq, nach Marine Harvest und Lerøy weltweit der größte Lachszüchter, will seine Produktionskosten für Atlantischen Lachs in Chile bis 2015 um 0,80 USD bzw. 0,58 Euro/kg senken. Wichtigste Voraussetzung, die Profitabilität dort in Griff zu bekommen, sei eine Verbesserung der gesundheitlichen Situation der Fische. Herausforderungen stellten Lachsläuse, die Krankheit SRS (Piscirickettsiosis) und - wenngleich in weitaus geringerem Maße als vor einigen Jahren - die Lachsseuche ISA dar. Cermaq produziert über die Hälfte seines Salmo salar in Chile. Während das EBIT im Gesamtunternehmen bei 5,2 NOK oder 0,61 Euro/kg lag, war es in der chilenischen Zucht im dritten Quartal gleich Null.
Der spanische multinationale Fischereikonzern Pescanova hat seinen Bilanzverlust im Jahre 2012 auf 791,4 Mio. Euro verdreifacht - von 260,1 Mio. Euro im Jahre 2011, teilt der Insolvenzverwalter Deloitte mit. Das korreliert nicht mit Zahlen, die Psecanova selbst im Februar 2012 veröffentlicht hatte. Demnach erwirtschaftete der Konzern einen Nettogewinn von 50,14 Mio. Euro bis Ende 2011. Der Umsatz sank 2012 um 8,9 Prozent auf 191,41 Mio. Euro - von 211,39 Mio. Euro im Vorjahr. Das neue Dokument sieht die Nettoverschuldung von Pescanova bei 3,2 Mrd. Euro und damit etwas niedriger als die bislang genannten 3,6 Mrd. Euro, allerdings mehr als die Verbindlichkeiten von 2,9 Mrd. Euro im Jahre 2011.
Die färingische Fischerei auf Eismeergarnelen (Pandalus borealis) im Nordostatlantik ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Koordiniert wurde das Zertifizierungsverfahren fischereiseitig von Maresco Seafood, einem dänischen Spezialisten für Krustentiere. Das MSC-Zertifikat erstreckt sich auf die Fangaktivitäten von drei Schiffen der Färöer Inseln, die in der Barentssee und im Bereich der Nordostarktis rund 4.500 t Garnelen fangen. Dank freiwillig auf allen drei Fangschiffen installierten Sortiergittern sind der Beifang anderer Arten und Discards auf ein bis drei Prozent reduziert worden. Außerdem beteiligen sich alle drei Trawler an einem Unterwasserkamera-Projekt. Dabei sind an den Schleppnetzen Kameras installiert, die zeigen, wie die Sortiergitter arbeiten und die außerdem weitere Daten über die Auswirkungen des Fanggeräts auf den Meeresboden liefern. Eydun Durhuus, Geschäftsführer von Maresco, betrachtet die MSC-Zertifizierung als "Ehre": "Für uns und unsere Kunden ist sie ein 'Muss'. Nachhaltigkeit wird für uns bei unserer täglichen Arbeit für eine langlebige Fischerei im Gebiet des Nordostatlantiks immer ein Schlüsselwort sein."
Seit einer Woche ist in Cuxhaven das neue Museum für Wrack- und Fischereigeschichte "Windstärke 10" für die Öffentlichkeit zugänglich. In der neuen Ohlroggehalle, die im Cuxhavener Fischereihafen zwischen den Fischpackhallen VII und VIII entstanden ist, werden auf rund 2.000 Quadratmetern zwei Themen präsentiert, die Museumsleiterin Dr. Jenny Sarrazin als perfekte Kombination beurteilt. Die Ethnologin, die sich im Studium mit der Hochseefischerei beschäftigte, hat das rund 7 Mio. Euro teure, aus EU-Fördergeldern (5 Mio. Euro), kommunalen Geldern und Spenden finanzierte städtische Museumsprojekt von Anfang an mit entwickelt. Für einen Rundgang durch das nach zwei Jahren Bauzeit eröffnete Museum empfiehlt Dr. Sarrazin, sich mindestens drei Stunden Zeit zu nehmen.
Die niederländische Kloosterboer-Gruppe will im März/April 2014 im polnischen Gdansk ein neues Kühlhaus mit einer Kapazität von 30.000 t in Betrieb nehmen, meldet IntraFish. Das gemeinsam mit der polnischen Produzentenorganisation PAOP errichtete Objekt liegt in der Freihandelszone direkt am Eingang des Danziger Seehafens und kann an der eigenen privaten Kaje die Ladungen von Fischtrawlern und Reefern annehmen. Außerdem besitzt das Kühlhaus einen eigenen EU-Lebensmittelkontrollpunkt und Lizenzen für die Einfuhr von Veterinärprodukten aus Europa und Drittstaaten. Kloosterboer, Spezialist für temperaturgeführte Logistik, besitzt an 15 Standorten Lagerkapazität für mehr als 500.000 t.
Im Auftrag des österreichischen AK-Konsumentenschutz' hatte die Lebensmitteluntersuchungsanstalt Kärnten (LUA) im November Räucherfisch-Produkte im Handel des Bundeslandes untersucht. 39 Produkte von neun Fischarten wurden getestet, überwiegend von Lachs (17) und Forelle (11), aber auch einzelne Räucherprodukte aus Lachsforelle, Schwarzem Heilbutt, Makrele, Hering und Karpfen. Dafür war der Fisch bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum gelagert und anschließend mikrobiologisch untersucht worden, das heißt auf Gesamtkeimzahl (aerobe mesophile Keime), den Hygieneindikator Entero bacteriaceae und den Fäkalindikator Escherichia coli. Das Fazit: fünf Proben waren für den Verzehr schlichtweg ungeeignet, zwei "wertgemindert" und weitere neun hatten zwar eine erhöhte Keimzahl, wurden aber vom LUA noch als "nicht zu beanstanden" eingestuft. Als auffällig wertet die Arbeiterkammer, dass es sich bei acht der mangelhaften 16 Proben um Kärntner Produkte handelt. In der Liste der nicht beanstandeten Räucherprodukte finden sich auch überregionale Hersteller wie Laschinger (D), Stührk (D) und Agustson (DK). AK-Konsumentenschützerin Susanne Kalensky wertet jedoch als Erfolg, dass nur in einer Probe Listerien nachgewiesen wurden: "Konsequente Kontrollmaßnahmen und die Eigenkontrolle der Hersteller haben zu einem deutlichen Rückgang geführt."
Der dänische Lachsproduzent Prime Ocean setzt angesichts hoher Rohwarenpreis beim Norwegerlachs zunehmend auf Weißfisch-Arten, meldet das Portal IntraFish. Außerdem wollen die Geschäftsführer Niels Nordmann und Carsten Frydkjaer, die Prime Ocean 2009 gründeten, neue Märkte insbesondere in Asien erschließen und das Geschäft mit den USA und Australien ausbauen. "Wir wollen mit diesen Ländern arbeiten, weil die Konkurrenz auf dem europäischen Markt sehr stark ist", erklärt Nordmann. Derzeit würden erst 2 bis 5 Prozent der Produktion in die USA und nach Australien exportiert. Und über die Hälfte der 350 bis 400 Tonnen Fisch, die der in Skagen ansässige Betrieb momentan wöchentlich verarbeitet, ist gegenwärtig noch Lachs, der zu Filets, Filetportionen und Loins geschnitten wird. Doch Weißfisch wie Kabeljau, Schellfisch oder Scholle sollen in größerem Umfang geschnitten werden. "Unsere Zukunft sehen wir eher im Bereich der Verarbeitung als im Handel", betont Niels Nordmann. Ihm gehört das Unternehmen hälftig, während sich Carsten Frydjaer und Monica Brandt-Ligaard, die Frau von Verkaufsleiter Kim Brandt-Ligaard, die anderen 50 Prozent teilen.
In Österreich liefert seit August diesen Jahres eine Pionieranlage Afrikanischen Wels (Clarias gariepinus), schreibt die österreichische Bauern-Zeitung. Am 22. April 2013 hatte die Waldviertler Waldland GmbH ihre Kreislaufanlage in Oberwaltenreith (Niederösterreich), 120 Kilometer nordwestlich von Wien, erstmals mit Clarias-Setzlingen bestückt, seit Ende August können die Fische geerntet werden. Etwa 150 bis 200 kg Filet werden derzeit über hauseigene Vertriebswege und über die Gastronomie vermarktet. Preislich diene der Speisekarpfen als Anhaltspunkt für die Filets, die "um die 20,- Euro" verkauft würden, teilt Geschäftsführer Gerhard Zinner mit. Die Fischzucht mit insgesamt 14 Becken - zwei für Setzlinge, zwölf für die Mast - wurde in einer vorhandenen Halle installiert. Die Wärmeversorgung für das 27 Grad warme Wasser liefert ein Pflanzenöl-Blockheizkraftwerk. Die Setzlinge werden in Partien zu 1.500 Stück mit einem Gewicht von je zehn Gramm geliefert, von denen am Ende der fünfzigtägigen Vormast etwa 1.350 Fische überlebt haben. Nach fünf Monaten haben die Clarias-Welse ihr Marktgewicht von 1,3 bis 1,5 kg erreicht. Pro Jahr können etwa 20 Tonnen Lebendfisch produziert werden. Die Lehr- und Versuchskreislaufanlage ist eine Kooperation zwischen Waldland, der Landwirtschaftlichen Fachschule Edelhof, dem Verein Land-Impulse sowie der Bundesanstalt für Wasserwirtschaft.
Mit Gastronomiekonzepten hat Hans-Joachim Fiedler bereits Preise gewonnen. Jetzt kam eine weitere Auszeichnung hinzu: Mit der "plietsch!"-Plakette erhielt der Bremerhavener Fischhändler und -gastronom zusammen mit seinem Geschäftspartner Dieter Holzmann seine erste Auszeichnung für einen Beitrag zum Klimaschutz. Das grüne Ausrufezeichen verleiht die gemeinnützige Bremer Klimaschutzagentur Energiekonsens jenen Unternehmen, die nach einer Energieberatung Maßnahmen umgesetzt haben. Im Betrieb der von Fiedler und Holzmann unterhaltenen trade city GmbH & Co. KG, einer Lagerhalle mit einer Gesamtfläche von mehr als 10.000 Quadratmetern, sparen sie jährlich mehr als 26.000 Euro Energiekosten und fast 34 Tonnen CO2 ein. Fiedler hatte das ursprünglich von Nadler Feinkost für die Marinadenproduktion genutzte Gebäude 2010 übernommen.