Die Rewe hat ihr Angebot an Fischprodukten mit dem ASC-Label um ein weiteres ergänzt: die aus Tilapiafilet produzierte 'Goldlocke' soll die Schillerlocke, den geräucherten Bauchlappen vom Dornhai, ersetzen. Die Goldlocke wurde gemeinsam mit dem Lieferanten Deutsche See aus Tilapia entwickelt, der von Regal Springs in Indonesien gefarmt und vom holländischen Importeur Seafood Connection distribuiert werde, schreiben die Undercurrent News. "Unser Ziel ist es, dass unser gesamtes Seafood-Sortiment aus verantwortungsbewusst gemanagten Quellen stammt - das zu erreichen, dabei hilft uns der ASC", kommentierte Rico Weinert, Category-Manager Frischfisch bei der Rewe. Auf dem deutschen Markt seien inzwischen insgesamt 160 ASC-zertifizierte Produkte erhältlich, teilt Esther Luiten, Marketingmanagerin beim ASC, mit: "Das ist ein Anstieg von zwölf Prozent in den vergangenen drei Monaten."
Die zu Danforel gehörende Regenbogenforellenzucht Christiansminde Dambrug in der Gemeinde Holstebro/Dänemark ist als erste Forellenzucht weltweit erfolgreich nach den Standards des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) zertifiziert worden. Der Verleihung des Zertifikats ging eine Bewertung durch den unabhängigen Zertifizierer Bureau Veritas Denmark voraus. Insgesamt 300 Punkte des Zertifizierungsprotokolls hatte die Forellenzucht abgearbeitet. Dem Verbraucherwunsch nach einer nachhaltigen Produktion könne man in Dänemark leicht nachkommen, da die Züchter bereits strenge Umwelt- und Zuchtauflagen erfüllen müssten, erklärte der Geschäftsführer des dänischen Branchenverbandes Dansk Akvakultur, Brian Thomsen. Zu den Aspekten, die geprüft werden, gehören Wasserreinheit und Fischgesundheit, die Erhaltung der Artenvielfalt und der Wildpopulation, strenge Futteranforderungen und die soziale Verantwortung gegenüber Beschäftigten und der Kommune. Die ersten dänischen Forellen mit ASC-Siegel werden voraussichtlich im Herbst in den Kühltheken liegen, erwartet Thomsen. Sechs weitere Forellenfarmen warten derzeit auf den Ausgang ihres ASC-Bewertungsverfahrens.
In deutschen und ausländischen Häfen landeten deutsche Fischereifahrzeuge im Jahr 2013 insgesamt rund 209.600 Tonnen Fisch an. Dies ergibt sich aus dem Jahresbericht zur Hochsee- und Küstenfischerei 2013, den die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) veröffentlicht hat. Der Erlös betrug rund 190,8 Millionen Euro. Beide Werte liegen um zehn Prozent höher als im Vorjahr. Etwa 70 Prozent der Fänge wurden 2013 in ausländischen Häfen angelandet. Die TOP 5 der von den deutschen Fahrzeugen gefangenen Fischarten waren Hering, Holzmakrele, Makrele, Speisekrabben und Sprotten. Die Anlandungen von Hering stiegen sogar erneut um 40 Prozent auf 71.800 Tonnen bei einem Erlös von 28,3 Millionen Euro. Die gesamte Anlandestatistik zur Hochsee- und Küstenfischerei in der Bundesrepublik Deutschland 2013 steht zum Download bereit auf www.ble.de, Rubrik „Kontrolle/Fischerei/Fischwirtschaft“.
Die zur norwegischen Cermaq-Gruppe gehörende chilenische Lachsfarm Unicornio Sur ist als erste Lachszucht des Landes überhaupt erfolgreich nach dem Lachsstandard des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) zertifiziert worden, schreibt das Portal IntraFish. "Die Zertifizierung ist die Anerkennung für die Arbeit, die wir in den letzten Jahren geleistet haben", kommentierte Betriebsleiter Francisco Miranda das ASC-Zertifikat. Das letzte Audit der Farm, die in der südchilenischen Region Magallanes liegt, war vom 12. bis 14. Mai durchgeführt worden. Für Cermaq habe die Auszeichnung zweierlei Bedeutung, hob Miranda hervor. Nicht alleine für das Unternehmen sei es als Zeichen für eine nachhaltige Produktion zu werten, sondern bedeute auch ein Bekenntnis als Mitglied der Global Salmon Initiative (GSI). Die 17 Mitglieder dieses Zusammenschlusses hatten ihre Bereitschaft erklärt, ihre sämtlichen Zuchten bis zum Jahre 2020 nach dem ASC-Standard prüfen zu lassen.
Seit über zwei Jahren sind die von zahlreichen Nationen gemeinsam bewirtschafteten Makrelenbestände im Nordostatlantik nicht mehr vom MSC zertifiziert. Jetzt ist die multinationale Mackerel Industry Northern Sustainability Alliance (MINSA) wieder optimistisch, die seit Jahren um die Fischerei ausgetragenen Konflikte zu lösen, und hat deshalb eine Rezertifizierung der seit April 2012 vom Marine Stewardship Council (MSC) suspendierten Fischerei beantragt, teilt die Organisation mit. Die Bewertung erstreckt sich auf mehr als 700 Fangboote, vom kleinen, mit der Handleine arbeitenden Küstenfischer bis zum hochseetauglichen Schwarmfisch-Trawler. Im Jahre 2013 teilten sie unter sich eine Fangmenge von 450.000 Tonnen Makrele auf, rund 83 Prozent der vom ICES empfohlenen Quote. Der Schritt zur Rezertifizierung folgt einem ähnlichen Vorhaben beim atlanto-skandischen Hering im Juni. Die Bewertung erstreckt sich auf die Mitglieder von sieben Fischereiverbänden:
Die Fischmanufaktur Deutsche See hat ihre Sushi-Produktion im dänischen Greve zum 30. Juni eingestellt und produziert die Spezialitäten jetzt ausschließlich am Hauptstandort in Bremerhaven, berichtet die Lebensmittel-Zeitung (LZ). Damit reagiere Deutsche See auf die massiven Verluste, die die dänische Tochter Taste of Tokyo in den vergangenen Jahren notiert hatte: 2012 hatte Taste of Tokyo mit einem Minus von 483.000 Euro (3,6 Mio. DKK) abgeschlossen, 2013 stiegen die Verluste auf 2 Mio. Euro (14,8 Mio. DKK). "Durch die Verlegung der Produktion können wir enorme Kosten einsparen und außerdem die Flexibilität der Produktion erhöhen", erklärte Geschäftsführer Egbert Miebach gegenüber der LZ. In Greve sollen allerdings mit reduzierter Belegschaft weiterhin andere Produkte hergestellt werden. Taste of Tokyo steht seit geraumer Zeit unter der Leitung von Thekla Bischoff, die den Posten von Thomas F. Lohse übernommen hat. Bischoff, die "jahrelange Erfahrung" im dänischen Markt besitze, soll auch die Geschäfte der dänischen DS-Tochter City Farming Nordic (Greve) führen, Hersteller von Fisch- und Feinkostprodukten im Bereich der "Ultrafrische". Zu CF Nordic gehören bekannte dänische Marken wie die im Mai übernommene Sinding Food, Hersteller eines breiten Fischfeinkost-Sortiments, oder die Fischräucherei Vendsyssel Denmark.
Rumänische Polizei hat bei einer groß angelegten Razzia im Mai in der Hauptstadt Bukarest und in sechs Landkreisen Störprodukte aus illegaler Fischerei und Fanggeräte beschlagnahmt, meldet die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax. Vier Tonnen Störfleisch, 65 Kilo Störkaviar, 340 Kilo Steinbutt sowie mehr als tausend Kilometer Monofilnetze stellten die Behörden sicher. Über 400 Polizeibeamte hatten am 16. Mai im Auftrag des rumänischen Obersten Gerichtshofs und der Staatsanwaltschaft unter anderem Luxusrestaurants um den Bukarester Herăstrău-Park und im 'Französischen Viertel' durchsucht, die im Verdacht standen, Fisch aus illegaler Fischerei zu anzubieten. Auch in der Bukarester Markthalle 'Hala Obor' wurden die Fische auf ihre Herkunft überprüft. Eine Verarbeitung in einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Stadt Tămădău (Bezirk Călăraşi), gebaut mit EU-Fördergeldern, wurde auf die Einhaltung der EU-Vorschriften untersucht. Die Aktion war offenbar eineinhalb Jahre lang vorbereitet worden. Beteiligt waren Sondereinheiten der rumänischen Polizei und drei Hubschrauber der allgemeinen Luftfahrtinspektion.
Bei der Muttergesellschaft der dänischen Lachsräucherei Vega Salmon hat der Vorstand gewechselt. Nach dem Rücktritt von Keld Askær Sørensen, der im Juli 2013 kommissarisch zum Vorstandsvorsitzenden ernannt worden war, hat jetzt Bo Rimer das Amt übernommen. Neuer Finanzvorstand ist Eva Mariann Jørgensen, schreibt das Portal CVR.dk. Bo Rimer war bislang Leiter Einkauf/Verkauf beim dänischen Schlachthaus DLK Aarhus. Vorher war er unter anderem Vizepräsident bei dem polnischen Lebensmittelhandel Fartex, außerdem Geschäftsführer des tschechischen Dienstleisters BHJ Food, schreibt das Portal IntraFish. Obgleich die neue Tätigkeit Rimers erste in der fischverarbeitenden Industrie sei, sehe er sich gut vorbereitet: "Ich bin sehr gut in puncto strategischer Entwicklung, Geschäftsentwicklung und Management, und ich freue mich auf die Herausforderung, Vega in die Zukunft zu führen", zitiert IntraFish Bo Rimer. Die in den Jahren 2011/12 im deutschen Handewitt errichtete Lachsräucherei Vega Salmon GmbH notierte nach Gewinnen von 5,8 Mio. Euro 2011 - auf Basis von 75 Mio. Euro Umsatz - im letzten Jahr 2012/2013 ein Minus von 1,2 Mio. Euro. 2013/14 solle "ein besseres Jahr" gewesen sein, kommentiert Bo Rimer Zahlen, die jedoch en detail erst in einigen Monaten vorliegen sollen.
Seit 20 Jahren verkauft der Lübecker Fischhandel Massa seine Fischfeinkost auch auf dem Wochenmarkt im holsteinischen Eutin, schreibt der Ostholsteiner Anzeiger. Carolin Massa, die das Geschäft gemeinsam mit ihrem Mann Ingo vor 20 Jahren von Karl Heinz Massa übernahm, nutzte das runde Datum am vergangenen Wochenende, um ihre Kunden zu überraschen. Die 48-jährige ehemalige Versicherungskauffrau handelt Fisch in der dritten Generation: ihren Eltern gehörte in Lübeck-Kücknitz das Fischgeschäft Wenski, ihre Großeltern firmierten im selben Stadtteil der Hansestadt unter Fisch-Haase. Carolin und Ingo Massa beschicken mit ihren neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zehn Wochenmärkte in Lübeck und Umgebung, darunter Travemünde und Eutin. "Wir stellen alle Produkte selbst her, das schätzen auch unsere Kunden", berichtet die Fischhändlerin. Dabei werden alte Familienrezepte ebenso eingesetzt wie neu entwickelte Kreationen.
Acht Shrimpfarmen im zentralamerikanischen Belize bereiten ihre Zertifizierung nach dem Garnelenstandard des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) vor. Die acht Farmen der Belize Shrimp Growers Association repräsentieren nach Mitteilung des ASC 89 Prozent der Shrimp-Zuchten des Landes und über 95 Prozent der gesamten Garnelenproduktionsmenge (Litopenaeus vannamei) von Belize. Diese lag 2013 bei 7.200 t und soll bis 2015 auf 10.000 t wachsen. Ermöglicht werde die Bewertung, die in Händen des unabhängigen Zertifizierers SCS Global Services liege, durch die finanzielle Unterstützung der Inter-American Development Bank (IDB) und der Sustainable Trade Initiative - Stiftung für nachhaltigen Handel (IDH). Mauricio Mejia, der das mittelamerikanische Riff-Programm der Umweltorganisation WWF betreut, hat den Farmen bei der Entwicklung eines besseren ökologischen Managements geholfen und konstatiert: "Seit dem Jahre 2007 haben die Farmen ihre Umweltauswirkungen verringert. Es gibt noch mehr zu tun, aber sie sind auf dem Wege, um in die Bewertung nach dem ASC-Standard einzusteigen." Dabei gehe es beispielsweise um den Erhalt von Feuchtgebieten und Mangroven, die Vermeidung von Krankheitsübertragungen, die Wasserreinhaltung sowie die nachhaltige Verwendung von Wasser.