30.07.2014

Muschelfischerei: In Niedersachsen nur noch 1.200 Tonnen

Die Muschelanlandungen in Niedersachsen sind in der Saison 2013/14 weiter gesunken: nur rund 1.200 Tonnen kamen in den Verkauf, derweil es im Vorjahr noch rund 2.000 Tonnen waren, im Jahre 2011 sogar gut 10.000 Tonnen, schreibt die Nordwest-Zeitung (NWZ). Ursache für die geringe Ernte seien unter anderem die Herbst- und Winterstürme "Christian" und "Xaver", die mehr als die Hälfte der Miesmuscheln von den Bänken gespült haben. Außerdem leide die Muschelfischerei unter der konkurrierenden industriellen Nutzung des Wattenmeeres: Kabelverlegung für Offshore-Windparks, Ausbaggerung von Fahrrinnen für Schiffe, die Einleitung von Kühlwasser aus Kohlkraftwerken und von Sole aus dem Bau unterirdischer Gasspeicher. Die Folge: die Muschelkulturen versanden und die Wasserqualität sinkt. Eine positive Entwicklung erhofften sich die Muschelfischer von der 2013 erhaltenen MSC-Zertifizierung. Naturschutzverbände wie der BUND, der Niedersächsische Heimatbund und der WWF lehnen das MSC-Zertifikat für die Muschelfischerei jedoch ab, da ihrer Ansicht nach die Fischerei auf wilden Muschelbänken im Widerspruch zum Naturschutzrecht stehe. An der niedersächsischen Küste gibt es vier Muschelfischereibetriebe mit fünf Kuttern und 18 Beschäftigten.

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