Hochwertige Fischspezialitäten für den Außer-Haus-Verzehr möchte der österreichische Fischhändler und Gastronom Oliver Chmelarz („Ocean Fish“) seinen Landsleuten schmackhaft machen. Maritime Spezialitäten, die er seit 20 Jahren als Fischhändler aus Südostasien, Sri Lanka und von den Malediven importiert, will der gelernte Koch Chmelarz ab März im Wiener Servitenviertel zweimal die Woche als „Streetfood“ anbieten, kündigt das in Österreichs Hauptstadt erscheinende Wirtschaftsblatt an. In eine offene Schauküche, untergebracht in einem Klein-Lkw, hat er 80.000 Euro für Kühlung, Küche, Heizung und eine italienische Kaffeemaschine investiert. Gereicht werden sollen aus der mobilen Küche Cones und Wraps mit Tatar von Lachs und Thunfisch, Austern und gratinierten Jakobsmuscheln mit Honig. Auf der Speisekarte stehen außerdem Miesmuscheln, panierte Calamari und – je nach Angebot – Fischteller. Unterstützt wird Oliver Chmelarz von dem Vietnamesen Linh Do Ngoc, Küchenchef im Fusion-Restaurant Umami in der Wiener Lerchenfelder Straße. Erste Erfolge hatte Chmelar bei einem Testlauf 2014 in Kärnten - so auf dem Uni-Spezialitätenmarkt in Klagenfurt und am Millstätter See. Im Sommer diesen Jahres will er seine exotischen Speisen auch in Zell am See offerieren.
Marine Harvest (MH) hat angekündigt, seine Lachszuchten und Verarbeitungsbetriebe in Chile mit jenen des Produzenten Aquachile zusammenlegen zu wollen, teilt das Portal IntraFish mit. Nach Abschluss der Fusion, die im dritten Quartal 2015 abgeschlossen sein soll, werde der schon jetzt global größte Lachsproduzent zusätzlich 42,8 Prozent von Aquachile halten - das im übrigen weiterhin an der Börse von Santiago de Chile gelistet bleiben soll. Die Eigner-Familien Fischer und Puchi werden in Zukunft jeweils 18,9 Prozent der Aquachile-Anteile besitzen. Marine Harvest soll darüberhinaus die Möglichkeit bekommen, zwischen dem 15. Juni 2016 und dem 15. Juni 2017 seine Anteile auf insgesamt 55 Prozent zu erhöhen und damit die Kontrolle über Aquachile zu übernehmen. MH-Finanzdirektor Ivan Vindheim geht davon, dass Marine Harvest sich nicht mit den 42,8 Prozent begnügen werde.
Das französische Fischerei-Unternehmen La Scapêche hat Mitte Januar mit einem Bewertungsverfahren seiner Fischerei auf Blauleng (Molva dipterygia), Grenadierfisch (Coryphaenoides rupestris) und Schwarzen Degenfisch (Aphanopus carbo) nach dem Standard des Marine Stewardship Councils (MSC) begonnen. Dabei lässt das zur Les Mousquetaires-Gruppe gehörende Unternehmen die Fischerei von neun seiner Trawler prüfen, die vom bretonischen Hafen Lorient aus im nordöstlichen Atlantik bis westlich von Schottland, Irland und der Keltischen See operieren. La Scapêche hält das Gros der französischen Fangquoten für die drei genannten Fische in EU-Gewässern, wobei die Fänge überwiegend auf dem heimischen Markt verkauft werden. In der Vergangenheit hatte La Scapêche schon MSC-Zertifizierungen für mit der Ringwade gefischte Sardine erhalten (August 2010), für Seelachs (Januar 2011) und für Schwarzen Seehecht vom Kerguelen-Archipel (August 2013).
Der Verkauf von Fisch aus Island in die USA ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen – trotz der Aufrufe von Naturschutzorganisationen, isländische Meereserzeugnisse zu boykottieren, schreibt die Iceland Review. Die USA seien für Island der größte Importeur von Schellfisch und Zuchtfischen, teilte Hlynur Gu∂jónsson, Islands Konsul und Wirtschaftsrepräsentant in New York, vergangene Woche auf einer Konferenz von Promote Iceland mit. Fast 60 % der Lachse und 40 % der Saiblinge würden dorthin exportiert. Marktschwankungen seien eher auf die allgemeine wirtschaftliche Lage in den USA zurückzuführen, die sich derzeit jedoch stabilisiere.
Die Europäische Union hat gestern das im Oktober vergangenen Jahres angekündigte Einfuhrverbot für Fischereiprodukte aus Sri Lanka in Kraft gesetzt. Mit der Handelsmaßnahme reagiert die EU auf Versäumnisse des Inselstaates bei der Bekämpfung der illegalen, nicht deklarierten und nicht reglementierten (IUU) Fischerei, auch Piratenfischerei genannt. Das Importverbot könnte Waren im Wert von jährlich rund 74 Mio. Euro betreffen. 2013 erreichten aus Sri Lanka 7.400 t Fisch die Gemeinschaft. Betroffen sind vor allem Importeure von Schwertfisch und Thun, insbesondere Gelbflossen-Thun aus dem Indischen Ozean.
Die indischen Exporte von Vannamei-Garnelen steigen fast exponentiell. Dabei war in Indien erst 2009 versuchsweise mit der Zucht von Vannamei-Shrimp begonnen worden. Wurden im Finanzjahr 2013 noch 91.171 t exportiert, waren es 2014 schon 175.071 t, schreibt The New Indian Express. Für 2015 erwartet A. J. Tharakan, Präsident der Vereinigung der Seafood-Exporteure von Indien, Exporte von 250.000 t bei einer Produktion von 375.000 t. Der Wert der indischen Seafood-Exporte stieg auf 4,2 Mrd. Euro, soll im laufenden Jahr auf 5,1 Mrd. Euro wachsen und – so die Ziele der Industrie – bis zum Jahre 2020 auf 8,5 Mrd. Euro. Wachstumsmotor waren Zuchtgarnelen, die einen Exportanteil von 47 % hatten. Insgesamt exportierte das Land Garnelen für 2,7 Mrd. Euro, wovon fast 2 Mrd. Euro mit Farmgarnelen und 764,7 Mio. Euro mit Wildfängen erwirtschaftet wurden. Während die Vannamei-Produktion extrem steigt, fiel die Erzeugermenge bei Black Tiger-Shrimps binnen Jahresfrist von 61.177 t auf 34.133 t – ein Minus von 46 %.
In der lettischen Haupstadt Riga hat eine neue Zucht für Warmwassergarnelen (Litopenaeus vannamei) ihre Pilotprojektphase erfolgreich abgeschlossen und sucht jetzt Investoren für die Expansion auf eine wirtschaftliche Größe, schreiben die Shrimp News International. Im Mai 2014 sei die Kreislaufanlage von Mere Shrimp Farm in Betrieb genommen worden, berichtet Gints Dzelme, Inhaber eines Unternehmens für Wasserreinigungstechnik und Betreiber der Farm. Bis Dezember seien insgesamt drei Lieferungen von Postlarven als Besatz aus Florida/USA eingetroffen. Die Warmwasser-KA arbeitet mit der Biofloc-Technologie, die unter anderem die Futterkosten senke. Derzeit werden in der Mere Shrimp Farm erstmals White Tiger-Garnelen mit einem Stückgewicht von 30g geerntet. Zunächst stünden 300 Kilogramm für die Verkostung der lebendfrischen Shrimps in der Top-Gastronomie zur Verfügung.
Anders Klinge ist zum neuen Geschäftsführer des dänischen Forellenzüchters und -verarbeiters Danforel berufen worden, meldet das Portal IntraFish. Er folgt dem bisherigen MD Erik Hansen, der jetzt Vorstandsvorsitzender ist. Klinge war zuletzt Geschäftsführer von Slice Fruit A/S (Kolding), einem Produktionsunternehmen für geschnittene frische Früchte, das er 2007 gegründet hatte.
Bei dem niederländischen Importeur Anova Seafood hat im Rahmen einer neuen strategischen Ausrichtung der bisherige kaufmännische Leiter Willem Huisman (49) die Geschäftsführung übernommen, teilt das Unternehmen mit. Constant Mulder, Unternehmensmitbegründer und bislang CEO, wird die Position eines Direktors ohne Geschäftsbereich einnehmen. Huisman, ebenfalls Mitbegründer von Anova, war bis dato zuständig für Beschaffung und Tiefkühlprodukte. Hendrik Colpaert (44), der in den vergangenen Jahren Marketing und LEH-Aktivitäten bei Anova verantwortete, ist zum kaufmännischen Leiter ernannt worden. Anova, gegründet 1994 als Großhandelsorganisation, wird in Zukunft seinen Fokus neben dem Produktsortiment verstärkt auf seine Kernwerte Nachhaltigkeit, Qualität und Innovation legen, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Holländer beliefern sowohl den LEH als auch den Foodservice mit frischem und gefrorenem Fisch insbesondere aus Drittstaaten. In Vietnam wird ein Einkaufsbüro unterhalten, außerdem wird mit zahlreichen Partnern weltweit zusammengearbeitet.
Islands Fischerei auf den Seehasen ist erfolgreich nach dem Standard des Marine Stewardship Councils (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Damit ist die von 330 kleinen Booten betriebene die weltweit erste Fischerei auf den Lumpfisch, die das blau-weiße MSC-Label verwenden darf. Bei der Fischerei in Islands Ausschließlicher Wirtschaftszone (AWZ) wird nach Weibchen und Männchen differenziert, die sich in Farbe und Größe unterscheiden. Die größeren Weibchen werden mit grobmaschigen Netzen ausschließlich wegen ihres Rogens gefangen, der als Luxus-Kaviar vor allem nach Europa verkauft wird. Während die weiblichen Fische zunehmend auch in China gefragt seien, werden die seltener gefangenen kleineren Männchen traditionell überwiegend auf Island gegessen. Der fischereilich zwischen Island und Norwegen geteilte Seehasen-Bestand ist einer von drei genetisch unterschiedenen Beständen der Art im Nordatlantik. Während einige andere Bestände des Lumpfischs unter Druck sind, gilt der isländische seit 1990 als relativ stabil. MSC-Klient ist Vignir G. Jónsson, 1970 als Familienunternehmen gegründet und heute eine Tochter von HB Grandi. Vignir-Geschäftsführer Eíríkur Vignisson verspricht sich von der MSC-Zertifizierung, das der bei vielen NGOs auf der „Roten Liste“ stehende nordatlantische Seehase jetzt, zumindest die isländische Fischerei, in die Kategorie „Grün“ fallen werde.