Der Fortbestand der Marke Stührk ist gesichert. Nachdem die Stührk Delikatessen Import GmbH & Co. KG im Oktober 2015 Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet hatte, hat jetzt die Gottfried Friedrichs KG die Rechte an der Marke Stührk erworben und wird zukünftig unter diesem Namen Teile des Sortiments anbieten. "Stührk ist bereits seit Jahrzehnten im deutschen Handel etabliert und besitzt treue Käufer. Es wäre sehr schade gewesen, wenn die Marke aus den Regalen verschwunden wäre", sagt Alexander von Reißwitz, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing bei Friedrichs, "wir werden zukünftig die Lachs- und Caviarprodukte von Stührk anbieten." Außerdem sollen den Handelspartnern zusätzliche Synergien bei der Belieferung und dem Bedienen von Konsumentenbedürfnissen geboten werden. Zum Stührk-Sortiment gehörten darüberhinaus bislang auch Garnelenprodukte und Heringsmarinaden. Die Produktion von Stührk in Marne (Dithmarschen) stellt ihren Betrieb zu Mitte diesen Jahres ein. Gottfried Friedrichs mit Hauptsitz in Hamburg und einer Verarbeitung in Waren/Müritz zählt zu den führenden europäischen Anbietern von Premium-Fischprodukten. Das über 100 Jahre alte hanseatische Unternehmen gilt als Vorreiter in puncto nachhaltige Fischerei.
Oliver Zeh (54) ist seit 1. April neuer Geschäftsführer der Lenk Seafood Services GmbH in Bargteheide. Der Vertriebsmanager Ronald Horn hat das Unternehmen zum 31. März 2016 verlassen. In dieser Funktion berichtet Zeh an den CEO der Lenk Gruppe, Heiko Lenk (53), der sich in der Zukunft mehr auf den Ausbau der asiatischen Aktivitäten in der Lenk Frozen Foods (Asia) Co., Ltd in Thailand konzentriert. Das asiatische Unternehmen mit Hauptsitz in Bangkok, steht vor der Eröffnung eines neuen Standortes in Ho Chi Minh City, Vietnam, sowie der Entwicklung und dem Launch neuer Produkte als Erweiterung ihres bestehenden Seafood Sortiments.
Die neue Münchener Garnelenzucht Crusta Nova vermarktet ihre lebendfrischen Warmwassergarnelen seit kurzem nicht nur über einen Online-Shop, sondern auch über zehn Filialen der FrischeParadies-Gruppe in Deutschland und Österreich, heißt es auf der Internetseite des Start-ups. In München und Umgebung erhalten Kunden die in Langenpreising in einer Indoor-Kreislaufanlage (RAS) produzierten Penaeus vannamei auch in vier Filialen von Feinkost Käfer sowie an vier Standorten von Edeka Simmel. Am heutigen Freitag bekommen Interessenten die Garnelen noch bis 18:00 Uhr im Rahmen eines Werksverkaufs zum Preis von 35,- Euro je Pfund bzw. 65,00 Euro/kg. Bestellt werden kann pfundweise, wobei die Bestellmenge auf maximal 5 kg begrenzt ist.
Die US-amerikanische Fischindustrie wird in diesem Jahr voraussichtlich soviel Surimi produzieren wie nie zuvor, schreibt das Portal IntraFish. Ein Produkt, das ehemals ein Nebenprodukt der Rogenverarbeitung war, rückt damit in den Fokus. Die Entwicklung hat mehrere Ursachen. Zum einen sind die Fangquoten für den Alaska-Seelachs in beiden Hauptfanggebieten gegenüber 2015 gestiegen: im Beringmeer und den Aleuten-Inseln (BSAI) um 2,3% und im Golf von Alaska um fast 14%, teilte der Präsident der Maruha Nichiro-Tochter Westward Seafoods, Mark JoHanson, letzte Woche auf dem Surimi Forum in Asotria (Oregon) mit. Je nach Marktlage könnten die meisten US-Verarbeiter von Alaska-Pollack (AP) flexibel und schnell von der Surimi- zur Filetproduktion wechseln und umgekehrt.
Die TK-Fischfabrik der insolventen Pickenpack-Gruppe im niedersächsischen Riepe ist verkauft. Trident Seafoods, einer der größten US-amerikanischen Fischverarbeiter, hat sowohl diesen modernen Verarbeitungsbetrieb - ehemals betrieben von The Seafood Traders (TST) - als auch die Pickenpack Vertriebsgesellschaft (PPV) übernommen, meldet das Portal IntraFish. Joe Bundrant, Geschäftsführer der in Seattle ansässigen Trident Seafoods, begründete die gestern besiegelte Übernahme: "Das Unternehmen […] ist seit langem ein wichtiger Verarbeiter und Vermarkter von einfachgefrorenem Alaska-Seelachs - das passt einfach zu uns." Durch diesen Schritt der vertikalen Integration kann das Fang- und Verarbeitungsunternehmen seinen Kunden in Europa die vollständige Kontrolle über die Produktkette gewährleisten, und das zu einer Zeit, in der Transparenz zunehmend wichtiger wird. "Seit langem haben wir davon geträumt, näher an den europäischen Markt zu rücken und sind entsprechend stolz auf diese Vervollständigung", sagte Bundrant. TST benötigte jährlich etwa 30.000 t gefrorene AP-Blöcke.
Die Greenland Seafood Wilhelmshaven GmbH, einer der führenden deutschen Seafood-Produzenten, hat heute die Übernahme aller Anteile der Gelmer SAS bestätigt. Gelmer hat seinen Sitz in Boulogne-sur-Mer in Frankreich und produziert eine Vielfalt an Seafood Produkten in Panaden, in Backteig oder als Naturvarianten und verfügt über ein flächendeckendes Distributionsnetzwerk in ganz Frankreich, Großbritannien und anderen europäischen Ländern. “Wir sind begeistert von den vielen Möglichkeiten, die diese Übernahme erschließen wird, um unsere Produktion und unsere Kundenverteilung auszuweiten“, sagen Allan Jensen und Patrick Barinet, die beiden Geschäftsführer von Greenland Seafood. “Gelmer ist der ideale Partner für Greenland Seafood und wir werden viele Synergien aus dem Zusammenschluss realisieren können. Wir werden die Produktion bestimmter Artikel von Wilhelmshaven zu Gelmer verlagern, was in Wilhelmshaven Produktionskapazitäten freisetzen und bei Gelmer die Anlagenauslastung optimieren wird. Wir planen, das dortige Produktionsvolumen innerhalb von zwei Jahren zu verdoppeln“.
Der Geschäftsführer des vietnamesischen Zuchtunternehmens Thien Ma Seafood Co. in Can Tho City, Phan Ba Tong, und sein Buchhalter sind wegen des Verdachts auf Kreditbetrug verhaftet worden, melden die Thanh Nien News. Obwohl das Farmunternehmen nicht kreditwürdig gewesen sei, habe Tong Kredite in Höhe von umgerechnet 27,6 Mio. Euro erhalten, nachdem er und sein Mitarbeiter die Geschäftsbücher manipuliert hatten. Fahnder des vietnamesischen Ministeriums für öffentliche Sicherheit hatten die beiden verhört, nachdem Privat- und Geschäftsräume durchsucht worden waren. Thien Ma betreibe zwölf große Farmen und drei Verarbeitungsbetriebe, schreibt das Portal IntraFish.
Die Pickenpack-Gruppe, führender deutscher Hersteller von Tiefkühlfisch, stellt den Geschäftsbetrieb am Standort Lüneburg zum 30. Juni 2016 ein. Von der Schließung seien voraussichtlich rund 400 Arbeitnehmer betroffen, heißt es in einer Mitteilung des Insolvenzverwalters Friedrich von Kaltenborn. Seit Anfang Dezember 2015 hatte der Insolvenzverwalter mit Unterstützung der Unternehmensberatung Ernst & Young (EY) eine Vielzahl auch internationaler Kaufinteressenten angesprochen. Jedoch habe kein Interessent ein tragfähiges und akzeptables Angebot für den Gesamtbetrieb mit beiden Standorten abgegeben, begründete von Kaltenborn das vorläufige Scheitern der Verkaufsverhandlungen. Hauptgrund sei der erhebliche Investitionsstau in Lüneburg: "Die […] notwendigen Investitionen stehen hiernach in keinem wirtschaftlich vertretbaren Verhältnis zu den erwarteten Erträgen." Deshalb habe der Gläubigerausschuss gestern mehrheitlich dem Stillegungsszenario zugestimmt.
Die weltweit größte Fischmesse, die Seafood Expo Global (SEG), wird vom 26. bis 28. April 2016 wie geplant in Brüssel stattfinden. Das hatte der US-amerikanische Messeveranstalter Diversified Communications schon wenige Tage nach den Terroranschlägen in Belgiens Hauptstadt am 21. März betont. Anders als in vergangenen Jahren trat Diversified gestern proaktiv auf die Fachpresse der Branche zu, um Gerüchten entgegenzutreten. Nachdem führende Akteure der internationalen Seafood-Branche ihre Teilnahme als Aussteller abgesagt hatten, teilten die Messeveranstalter mit: "Wir haben derzeit bestätigte Absagen von nicht einmal zwei Prozent der verkauften Ausstellungsfläche, was einem kleinen Teil der Veranstaltung entspricht." Die Messe bleibe größer als die SEG/SPG 2015, die mit einer verkauften Fläche von 36.063 Quadratmetern die bislang größte war. Mit aktuell 36.889 Quadratmetern werde dieser Wert 2016 noch übertroffen. In den letzten Tagen hatten unter anderem Islands führender Fischproduzent HB Grandi, der große norwegische Lachszüchter Cermaq und der Exotenimporteur Lee Fish Europe ihre Teilnahme als Aussteller mit Verweis auf die Sicherheitslage abgesagt. Keine Zahlenangaben gibt es zu Besuchern, die aus diesen Gründen der Messe fern bleiben. Einzelheiten zu geplanten Sicherheitsmaßnahmen der SEG lesen Sie in der April-Ausgabe von FischMagazin. Seit gestern hat die Seafood Expo auch eine Hotline geschaltet: 00 32 2 551 54 73 (täglich 8:00 bis 21:00 Uhr).
Das deutsche Feinkostunternehmen Dahlhoff hat Mitte März eine Tochtergesellschaft in Österreich gegründet. Verantwortlich für das operative Geschäft der in Wien ansässigen Gesellschaft Dahlhoff Fisch & Feinkost wird als Geschäftsführerin und Mitgesellschafterin Elisabeth Aibler. "Lisi" Aibler war mehr als 20 Jahre lang in leitender Position bei dem renommierten Wiener Handelshaus für Frischfisch und lebende Meeresfrüchte Eishken Estate tätig, zuletzt als Leiterin Einkauf und Verkauf. "Aufgrund einer fehlenden Perspektive in meiner bisherigen Tätigkeit" habe sie lange überlegt, wo sie ihren hohen Qualitätsanspruch in Zukunft umsetzen könne, schreibt Elisabeth Aibler auf der Dahlhoff-Homepage. Den in Haltern am See (Westfalen) ansässigen Feinkost-Produzenten hatte sie als "zuverlässigen Lieferanten […] mit überzeugenden und stabilen Qualitäten" kennengelernt.