Der Indoor-Lachszucht der Swiss Alpine Fish AG im schweizerischen Lostallo hat im Februar ihren Betrieb aufgenommen, meldet das Bündner Tagblatt. "An Ostern können wir erstmals ernten", sagt Marketingleiter Ronald Herculeijns. Die Kreislaufanlage in Graubünden ist ein Projekt seines Freundes, des britischen Unternehmers Julian H. Connor. In Lostallo sollen jährlich 600 t Atlantischer Lachs gezüchtet und vor allem an den Schweizer LEH und Großhandel vermarktet werden. Derzeit schwimmen noch aus Dänemark stammende Meerforellen in der Anlage, die, weil robuster, gewählt wurden, um den Biofilter für die Becken aufzubauen. Im inneren Ring des 32 Meter langen, rundförmigen Rinnenbeckens befinden sich jedoch schon Junglachse aus Schottland. Die jüngste Lieferung von 40.000 Lachseiern stamme wiederum aus Island und werde gerade im Bruthaus aufgezogen. Sie sollen in etwa zwei Jahren das Erntegewicht von dreieinhalb bis vier Kilo erreicht haben. Der Betrieb der Farm kostet nach Angaben des Tagblatts rund vier Millionen Franken (= 3,7 Mio. Euro) jährlich, wobei die rund 600 t Futter der größte Kostenpunkt seien. Die Nachfrage nach dem Lachs aus Lostallo soll groß sein: Coop gehöre zu den zukünftigen Abnehmern, aber auch Migros, Manor und Globus zeigten Interesse, außerdem die Fischgroßhändler Rageth und Bianchi.
Vier Variationen mit "Sjö", einem norwegischen Matjesfilet von Friesenkrone, konnten die Tischgäste im Betriebsrestaurant der Rentenbank in Frankfurt genießen, teilt der Heringsspezialist aus Marne mit. Dort hatte das neunköpfige Team um Küchenleiter Michael Schneider für eine Aktion anhand unterschiedlicher Rezepturen getestet, was man mit Sjö alles machen kann. Das Ergebnis war einmal ein Sushi mit Alge, eingelegtem Rettich, Gurke und Wasabi, zum zweiten Sjö mariniert mit weißem Balsamico und Nussöl auf Birne und Roter Beete mit einem Topping aus karamellisierten Nüssen. Die dritte Variation war ein Ceviche vom Sjö, mariniert mit Koriander, Limone und Olivenöl mit einem Topping aus roten Zwiebeln, Staudensellerie und Tomate. "Last but not least wollten wir den Matjes für sich selbst sprechen lassen und haben ihn pur mit einem Gurken-Dill-Salat mit Schmand kredenzt", sagt Schneider. Von gut 200 Mittagessengästen entschieden sich 98 für die Variationen vom Matjesfilet - und: "Die Reaktionen fielen überaus positiv aus." Dabei gab es als Alternativen zwei weitere Menüs, Suppe, ein großes Salatbuffet sowie eine gluten- und laktosefreie Ecke für Allergiker. Ab Ende Juli kommt der neue Sjö-Fang auf den Markt, die 700g-Packung mit 20 Einzelfilets. Dank seiner frischen, hellen Farbe, feiner Konsistenz und einer nur leichten Salznote sei der Sjö nicht mit herkömmlichem Matjes vergleichbar, betont Friesenkrone.
In Ostafrika wurde im März 2017 ein Gemeinschaftsprojekt gestartet, um die Octopus-Fischerei im südwestlichen Indischen Ozean (SWIO) zu kartieren und mittelfristig zu einer MSC-Zertifizierung zu führen, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. An dem Projekt sind Regierungsvertreter, Fischereimanager, Repräsentanten der Privatwirtschaft und Octopus-Fischer aus der SWIO-Region beteiligt, die mit dem MSC, dem African Union Interafrican Bureau for Animal Resources (AU-IBAR) und der Meeresschutzorganisation Blue Ventures kooperieren. Als Benchmark für die Nachhaltigkeit der Octopus-Fischerei im SWIO wird der MSC-Standard verwendet. Im Fokus stehen Fischereien aus den ostafrikanischen Ländern Madagaskar, Kenia, Tansania, Sansibar, Mosambik, von der Insel Rodrigues und den Komoren. Die Fischerei auf den Großen Blauen Kraken (Octopus cyanea) wird im SWIO seit Jahrhunderten praktiziert. Der bis zu 4 kg schwere achtarmige Kopffüßer wird sowohl lokal konsumiert als auch nach Europa exportiert. Das Projekt dient der Vorbewertung für eine mögliche MSC-Zertifizierung. Anfang 2016 war mit der spanischen Octopus-Fischerei im Westen Asturiens erstmals eine Fischerei auf Kraken MSC-zertifiziert worden.
Chile finanziert ein neues Forschungsprojekt zur Aquakultur des Schwarzen Seehechts (Dissostichus eleginoides) mit 12,3 Mio. Euro, meldet Fish Information & Services (FIS). Dabei soll die Farmtechnik durch die Einführung biotechnologischer Werkszeuge und Innovationen gestärkt werden. Für Programmleiter Dr. Rodolfo Amthauer sei die Kultivierung einer Art, die gewöhnlich in 1.000 Metern Tiefe lebt und deren Biologie noch kaum erforscht ist, eine Herausforderung. Mehrere Projekte sollen unter anderem neue Erkenntnisse zu Aspekten der Fortpflanzung, Krankheiten, dem Immunsystem des Fischs und der Nahrung in unterschiedlichen Entwicklungsstadien liefern.
Der norwegische Lachsexporteur Sekkingstad meldet für 2016 das "beste Jahr der Unternehmensgeschichte", schreibt das Portal iLaks.no. Der Umsatz stieg dank hoher Preise für Zuchtlachs und -forelle um 50% auf 3,177 Mrd. NOK (= 344,3 Mio. Euro; 2015: 225,4 Mio. Euro), der Betriebsgewinn konnte gegenüber 2015 auf 71,7 Mio. NOK (= 7,7 Mio. Euro; 2015: 3,3 Mio. Euro) mehr als verdoppelt werden, teilte Geschäftsführer Bård Sekkingstad mit. Davon profitierte auch der dänische Verarbeiter Skagerak Salmon, den Sekkingstad 2015 übernommen hatte, um verstärkt den LEH zu beliefern. Skagerak Salmon hatte jahrelang Verluste geschrieben, soll aber seit vergangenem Herbst wieder profitabel arbeiten.
Die Populationen von Lippfischen vor den Küsten Norwegens sind unter ihre natürlichen Bestandsgrößen gefallen - vermutlich, weil sie seit einigen Jahren verstärkt als Putzerfische für Lachsfarmen gefischt werden, schreiben die Undercurrent News. Laut einer Studie des Norwegischen Instituts für Meeresforschung (NIMR) ist der Klippenbarsch (Ctenolabrus rupestris), eine Art der Lippfische, in Proben aus Nicht-Fischerei-Zonen um bis zu 65% häufiger als in fischereilich genutzten Zonen. Die Lippfischart Goldmaid (Crenilabrus melops) war in den nicht befischten Zonen sogar um 92% häufiger anzutreffen, kam dort also fast doppelt so oft vor.
Der holländische Garnelenverarbeiter Heiploeg, eine Tochter der Parlevliet & Van der Plas-Gruppe (P&P), hat bei der Gemeinde einen Antrag auf Erweiterung des Betriebsgeländes am Hauptsitz in Zoutkamp gestellt, schreibt das Friesch Dagblad. Hintergrund seien Pläne, die Fabrik in den kommenden Jahren stückweise zu erweitern, bestätigt Heiploeg-Geschäftsführer Dirk-Jan Parlevliet, ohne Details zu nennen. Die Entscheidung habe man angesichts der wachsenden Nachfrage nach Shrimps und Seafood getroffen. Heiploeg besitzt weitere Produktionsbetriebe in Surinam, Guyana, Indien und Marokko und beschäftigt insgesamt rund 2.500 Mitarbeiter.
Magdalena Wallhoff gibt ihren Posten als Verantwortliche für unternehmerische Gesellschaftsverantwortung bei Regal Springs (engl. Corporate Social Responsibility Officer) auf, teilte der Tilapia-Produzent Mitte März mit. "Sie wird jetzt ihre Zeit und Kraft ihrer eigenen Familie widmen", begründete Regal Springs CEO Achim Eichenlaub das Ausscheiden. Magdalena Wallhoffs Vater Rudi Lamprecht hatte seinen Geschäftsführer-Posten im August letzten Jahres aufgegeben. Wer in Zukunft bei Regal Springs den Bereich CSR betreut, werde noch bekanntgegeben.
Dänemarks Industriefischerei auf Sandaal, Sprotte und Franzosendorsch ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden, teilt der MSC mit. Die Zertifizierung dieser "reduction fishery", deren Fänge zu Fischmehl und Fischöl verarbeitet werden, bedeute, dass diese Produkte jetzt auch in die zertifiziert nachhaltige Aquakultur fließen können, sagte Camiel Derichs, Regionaldirektor Europa beim MSC. Im Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2016 hatte Dänemark 123.000 t Sandaal pro anno, 155.000 t Sprotte und 26.000 t Franzosendorsch angelandet. Damit belaufen sich Dänemarks MSC-zertifizierte Fänge jetzt auf rund 580.000 t, was schätzungsweise 88% sämtlicher Wildfischfänge des Landes entspreche. Voraussetzung für die Zertifizierung sei jedoch, dass das Management weiter optimiert werde, denn die Bestände dieser kleinen Fischarten können erheblich schwanken. Esben Sverdrup-Jensen, Geschäftsführer der Dänischen Scharmfischproduzenten-Organisation (DPPO), die gemeinsam mit der Dänischen Produzenten-Organisation der Fischer (DFPO) Partner des MSC ist, begrüßte, dass jetzt 95% der DPPO-Fänge zertifiziert seien. Global betrachtet steigt die Menge MSC-zertifizierter Fänge aus Industriefischerei durch diese Zertifizierung um 22% auf 1.600 Mio. t.
In dem 1.400 Seelen-Ort Oberndorf in Niedersachsen kämpft eine Bürgeraktiengesellschaft für die Belebung des Dorfes - unter anderem betreibt sie eine Welszucht, schreibt die Nordwest-Zeitung (NWZ). Die 2013 gegründete Ostewert AG investiere in "innovative nachhaltige Wirtschaftskreisläufe der Region", um "eine konkrete soziale Rendite" zu erwirtschaften, heißt es auf der Internetseite der AG. Geschäftsgrundlage sei Gülle, sagt Ostewert-Vorstand Markus Haastert: "Die gibt es hier in Hülle und Fülle." Mit den Einlagen der Aktionäre wurde eine kleine Biogasanlage errichtet, die mit täglich 15 Tonnen Gülle hochvergüteten Strom erzeuge. Mit der Abwärme wird außerdem eine Welszucht direkt neben den Biogastanks betrieben.