Sie sind eine tödliche Gefahr für Meeresvögel und eine Quelle von Mikroplastik im Meer: orangefarbene Kunststofffäden, die als Scheuerschutz an vielen Grundschleppnetzen fungieren und sich teilweise von den Netzen ablösen. Greenpeace schätzt, dass in Europa jährlich mehr als 100.000 kg dieser so genannten "Dolly Ropes" eingesetzt werden. Verwendung findet dieser Scheuerschutz aus Polyethylenfäden unter anderem in der Krabben-, Schollen- und Seezungenfischerei. Jetzt haben die niedersächsische Fischereiministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) und ihr schleswig-holsteinischer Kollege Dr. Robert Habeck (Grüne) den Startschuss für ein Forschungsprojekt gegeben, das diesen Teil des Meeresmülls verringern soll. Gemeinsam mit dem Arbeitsbereich "Fischerei- und Surveytechnik" des Thünen-Instituts für Ostseefischerei sollen Netzkonstruktionen entwickelt und getestet werden, die den Kontakt des Netzes mit dem Meeresboden verringern. "Darüber hinaus würde durch die verminderte Bodenberührung der Netze auch der Einfluss der Fischerei auf den Meeresboden sinken", meint Otte-Kinast. Finanziert wird das Projekt "Dolly Rope Suspension" (DropS) aus Mitteln des Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) in Höhe von gut 420.000 Euro sowie aus Eigenmitteln des Instituts für Ostseefischerei. Ergebnisse des auf drei Jahre angelegten Projektes sollen Anfang 2021 vorliegen.
Sashimi Royal, Züchter von Gelbschwanzmakrelen in einer dänischen Kreislaufanlage (RAS), will in wenigen Wochen erstmals ernten, melden die Undercurrent News. Außerdem sei ein erster Handelsvertrag nur noch eine Frage von Tagen, sagt Erik Heim, Geschäftsführer des norwegischen Hauptanteilseigners Nordic Aquafarm. Die RAS-Farm im Westküstenhafen Hanstholm war im Juni 2016 erstmals besetzt worden. Innerhalb von 14 bis 15 Monaten seien die Gelbschwanzmakrelen auf ihr Marktgewicht von 3,5 bis 4 kg abgewachsen. "Das sind ungefähr zehn Monate weniger als beim Lachs", meint Erik Heim. Allerdings biete die Zucht des Yellowtail kingfishs auch mehr Herausforderungen, insbesondere in der Hatchery-Phase. Nordic Aquafarms ist gemeinsam mit dem dänischen Unternehmen Sustain Seafood Invest an der separaten Brutanstalt Maximus beteiligt, die die Juvenilen für Sashimi Royal produziert. Mit Blick auf die aktuelle Biomasse in den Tanks rechnet Heim schon für das Jahr 2018 mit schwarzen Zahlen und bemerkt: "Vielleicht ein wenig ungewöhnlich für eine Kreisanlage." Läuft alles nach Plan, soll die Farm schon im Jahre 2019 ihre volle Kapazität von 1.100 t Jahresproduktion erreichen.
Seit 1. Dezember 2017 ist Thomas Niebur (50) neuer Leiter Supply Chain Management bei Gottfried Friedrichs, meldet die Lebensmittel-Praxis. Niebur hat die Verantwortung für die Produktionsstandorte in Waren/Müritz und Doble/Polen sowie für die Abteilungen Logistik, Einkauf und Technik. Thomas Niebur, der ebenfalls Mitglied der Geschäftsleitung ist, sammelte zuvor Erfahrungen als Leiter des Lieferkettenmanagements und der Logistik bei Bell Deutschland (vormals Zimbo). In den letzten Jahren war er bei der Beratungs- und Qualifizierungsgesellschaft GS1 Germany als Leiter Competence Center Supply Chain Management beschäftigt. Die Geschäftsführung von Friedrichs besteht neben Niebur aus dem geschäftsführenden Gesellschafter Horst-Otto Gerberding, Alexander von Reißwitz (Geschäftsführer Vertrieb/Marketing) sowie Michael Armbrecht (Finanzen/Controlling, Personal und IT).
Die Farm des Cobia-Züchters Open Blue in Panamas ist nach einer erfolgreichen Auditierung im September 2017 jetzt vom Aquaculture Stewardship Council (ASC) zertifiziert worden, teilt der ASC mit. Grundlage für das Audit durch den unabhängigen Zertifizierer SCS Global Services war der ASC-Standard für Gelbschwanzmakrele und Cobia. Die Farm liegt vor der Karibikküste des zentralamerikanischen Landes, wobei die Käfige bis zu 30 Meter tief im Meer liegen. Open Blue hatte zuvor bereits erfolgreich Zertifizierungen durch Global GAP, Best Aquaculture Practice (BAP), das British Retail Consortium (BRC), ISO 9001 (2015) und Friend of the Sea (FoS) absolviert.
Dirk Belmans, bis Oktober 2016 langjähriger Geschäftsführer beim Surimi-Produzenten Viciunai Europe, ist neuer kaufmännischer Direktor bei der auf Garnelen spezialisierten belgischen Shore Group, ehemals bekannt als Morubel. Nach seinem Ausscheiden bei Viciunai hatte Belmans seit Juni 2017 die Vermarktung beim ebenfalls belgischen Start-up Aqua4C übernommen, schreibt IntraFish. Seit dem 3. Januar 2018 hat Belmans bei der Shore Group nun die Aufgaben von Henk Casteele übernommen, der sich wieder seiner Leidenschaft, dem Eiscreme-Geschäft widme, teilte Chris Meskens mit, Leiterin Kommunikation und CSR bei Shore. Belmans übernehme die Verantwortung für Verkauf, Marketing und Produktentwicklung für die gesamte Gruppe und sei Mitglied der Geschäftsleitung. Die Shore Group besteht aus Morubel (Belgien), Ristic (Deutschland), Telson (Holland) und Rainbow Export Processing (Costa Rica). Als Geschäftführer amtiert seit dem Ausscheiden von CEO Edo Abels im Juli 2017 der Finanzvorstand Bart Verstichel.
Die Nordsee-Filiale in der Braunschweiger Straße Kattrepeln ist seit Mitte Dezember geschlossen, melden die News38.de. Anna Bansmann, Pressesprecherin des Fischgastro-Filialisten, erklärte auf Nachfrage des Portals: "Der wirtschaftliche Erfolg einer Filiale ist von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig. Leider war das Zusammenspiel der Punkte an diesem Standort nicht erfolgreich genug für eine Weiterführung." Nordsee suche jedoch bereits aktiv nach einem weiteren Standort in der niedersächsischen Großstadt (251.000 Einwohner), in der die Fischgastrokette weiterhin zwei Filialen in der Schuhstraße 12 und am Ritterbrunnen 1 in den Schloss-Arkaden betreibt.
Russlands Fischwirtschaft blickt auf ein positiv verlaufenes Jahr 2017 zurück. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Eigenanlandungen bis zum 27. Dezember um 2,5 Prozent auf 4,7 Mio. Tonnen, schreibt das Portal IntraFish unter Verweis auf vorläufige Daten der russischen Fischereibehörde Rosrybolovstvo. Das sei die größte Menge der letzten 20 Jahre. Die Alaska-Pollack-Fänge stiegen um 6.900 Tonnen auf 1,7 Mio. Tonnen und stehen damit für 53 Prozent sämtlicher Fisch- und Seafood-Anlandungen im Fernen Osten Russlands. Die Fangmengen an Pazifischem Wildlachs lagen mit 353.000 Tonnen 28,3 Prozent höher als im Jahre 2016. Die Makrelenfänge im Pazifik stiegen binnen Jahresfrist um das Fünffache auf 51.000 t und die Anlandungen bei Sardinen stiegen um das 2,5-Fache auf 16.100 t. Auch die heimische Aquakultur notierte ein Wachstum um beachtliche 20 Prozent und lag - Stand September 2017 - bei 140.000 t, sagt der Leiter von Rosrybolovstvo, Ilya Shestakov. Die Seafood-Produktion des Landes lag mit mehr als 3,8 Mio. Tonnen (Stand November 2017) 3,7 Prozent höher als 2016. Im Jahre 2016 stammten aus Russland 2,1 Prozent des wertmäßigen Seafood-Importaufkommens in Deutschland.
Die Garnelenfarm Grevesmühlen in Mecklenburg-Vorpommern ist Drehort einer Folge der Kriminalserie "Soko Wismar". Am Mittwoch, den 31. Januar 2018, 18:00 bis 18:54 Uhr, strahlt das ZDF die Sendung "Fit für die Ewigkeit" aus. Einer der Schauplätze, die fiktive "Garnelenfarm Wismar", ist die Zuchtanlage von York Dyckerhoff, deren White Tiger-Shrimps unter der Marke "Cara Royal" bekannt sind. Schon im Oktober 2017 war ein 28-köpfiges Team nach Grevesmühlen gereist, um von morgens halb sieben bis abends halb sieben für die Kriminalgeschichte zu drehen: der Inhaber einer in finanziellen Schwierigkeiten steckenden Shrimpfarm zählt zu den Verdächtigen in einem Mordfall. Auch Dyckerhoff soll eine kleine Sprecherrolle besetzen. Den Stern auf Hollywoods Walk of Fame habe er sich schon ausgesucht, scherzt der Geschäftsführer. Auf jeden Fall verspreche er sich Werbung von der Aktion.
Die Kutterfisch-Zentrale mit Sitz in Cuxhaven hat das Betriebsgebäude der Butjadinger Fischereigenossenschaft in Fedderwardersiel und alle 13 Beschäftigten übernommen, meldet die Nordwest-Zeitung (NWZ) Online. Kai-Arne Schmidt, einer der beiden Geschäftsführer der Kutterfisch-Zentrale, ist außerdem Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft der deutschen Krabbenfischer, über die schon seit längerem die Vermarktung der in Fedderwardersiel angelandeten Krabben erfolgt. Die Fischer werden weiterhin in dem ostfriesischen Hafen anlanden, von wo die Krabben ins rund 84 Kilometer entfernte Cuxhaven gefahren werden. Im unteren Bereich des Betriebsgebäudes soll es auch eine neue Kühlmöglichkeit für die Krabben geben. Das vorhandene Fischgeschäft bleibe erhalten, sagt Kai-Arne Schmidt. Als neues Highlight im Hafen soll zusätzlich ein Restaurant mit Außenterrasse entstehen. Stimmen der II. Oldenburgische Deichverband, Niedersachsen Ports und der Butjadinger Entwässerungsverband den Plänen zu, könnte das Restaurant nach einem Umbau im Frühjahr zum Start der neuen Saison eröffnet werden. Für die Kutterfisch-Zentrale wäre es ihr vierter Gastronomiebetrieb neben Restaurants auf Fehmarn, in Eckernförde sowie in Sassnitz auf Rügen.
Chinas oberste Zollbehörde hat Ende Dezember nach eigenen Angaben in einer landesweiten Aktion gegen den Schmuggel von Seafood acht Schmugglerringe, an denen zahlreiche Unternehmen beteiligt waren, zerschlagen, melden die Undercurrent News. Schon anlässlich der China Fisheries & Seafood Expo in Qingdao im November 2017 hatte der Präsident der China Aquatic Products Processing and Marketing Alliance davon gesprochen, dass jährlich rund 1,6 Millionen Tonnen Seafood illegal nach China eingeführt würden. Dabei sei Vietnam das bei weitem wichtigste Einfallstor für die Schmuggelware, da dessen durchlässige Grenze zu China eine etablierte Schmuggelroute sei - nicht nur für Seafood, sondern auch für exotische Tiere und harte Drogen.