03.05.2017

Ecuador: Fünf Thun-Fischereien streben gemeinsam nach MSC-Zertifikat

Im lateinamerikanischen Ecuador haben sich fünf Fischereien auf Thunfisch zusammengeschlossen, um ihre Ringwadenfischerei im östlichen Pazifischen Ozean (EPO) nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) prüfen zu lassen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Über die Tuna Conservation Group (Tunacons) wollen die Unternehmen Nirsa, Eurofish, Jadran, Servigroup und Trimarine das Zertifizierungsverfahren vorantreiben. Insgesamt unterhalten die fünf 40 Thunfischfangschiffe, die im vergangenen Jahr im EPO zusammen 113.568 t fingen, was 21% der Gesamtfangmenge in der Region entspreche. Auf der Seafood Expo Global (SEG) in Brüssel präsentierten der WWF Ecuador und Tunacons gemeinsam vor Vertretern der Wertschöpfungskette die Fortschritte, die das Fischerei-Verbesserungsprojekt (FIP) im ersten Jahr seines Bestehens erzielt habe.
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03.05.2017

Miesmuschel trotzt dem saurer werdenden Meer

Kohlendioxidemissionen lassen nicht nur die Erdtemperatur steigen, sondern führen auch zu einer Versauerung der Meere. Der sinkende pH-Wert des Wassers bedroht die Bildung von Kalkstrukturen vieler Meereslebewesen, doch offenbar ist die Miesmuschel (Mytilus edulis) anpassungsfähig. Zu diesem Schluss kommen Experten des Kieler Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel. Im Fachmagazin "Science Advances" berichten die Meeresbiologen über ein dreijähriges Projekt, bei dem sie von 2012 bis 2014 Miesmuscheln in der Kieler Förde, also der Ostsee, mit zeitweise hohen CO2-Konzentrationen sowie Muscheln vor Sylt in der Nordsee mit stabileren Verhältnissen verglichen. Je saurer das Wasser im Lebensraum der Muschel ist, desto knapper wird der Baustoff für die Muschelschalen, nämlich Karbonat-Ionen beziehungsweise Kalziumkarbonat. Doch offensichtlich entwickelten die Kieler Muscheln Mechanismen, um die Schalenbildung zu sichern. Wie dies geschehe, sei jedoch noch unklar. "Die Ergebnisse sind faszinierende Hinweise darauf, wie Organismen sich an den globalen Klimawandel anpassen können, vor allem, wenn ihr Schicksal davon abhängt", heißt es in "Science Advances".
02.05.2017

Weltfischbrötchentag: "Ein Leben ohne Fischbrötchen ist möglich, aber sinnlos"

Am 6. Mai 2017 wird wieder der Weltfischbrötchentag gefeiert. Das kann auf unterschiedliche Weise geschehen. Der Systemgastronom Nordsee bietet am kommenden Sonnabend seine beliebteste Brötchen-Variante, das Backfisch-Baguette, deutschlandweit für nur einen Euro an. In der Ursprungsregion des Fischbrötchentags, an der Ostseeküste von Schleswig-Holstein, setzen viele der beteiligten Restaurants und Imbisse auf kulinarische Kreativität. Das 'Utgard' in Eckernförde überrascht mit einer Fischbrötchenpizza. In Heiligenhafen wird Estha Belli auf dem Imbisskutter 'Genusspiraten' Matjestatar-Fischbrötchen mit frischem Spargel und Bärlauch servieren (Preis: 4,50 Euro) und ebenfalls in Heiligenhafen gibt es im Restaurant 'Treffpunkt Fischhalle' ein Brötchen mit in Honig-Öl gebratenen Garnelen, Rucola und Cocktailsoße (Preis: 4,90 Euro). Ebenfalls ab vom Klassischen: ein Matjesfilet mit Frischkäse und marinierter Roter Bete im Ciabatta-Brötchen (Terassenlokal 'Hafenkante', Preis: 5,50 Euro). Mediterranes serviert das Hotel Seeschlösschen in Eckernförde: Tatar vom Schwertfisch auf geröstetem Olivenbrot mit Coleslaw und Tomaten-Chili. Toms Hütte (Eckernförde) bietet Scharfes: gebratenes Kabeljaufilet und Red Curry-Kokossauce.
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02.05.2017

Mecklenburg-Vorpommern: Zandergenom wird weltweit erstmals erforscht

Wissenschaftler in Mecklenburg-Vorpommern wollen die Gesamtheit der genetischen Informationen des Zanders identifizieren. Heute übergibt Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt des Landes, den Fördermittelbescheid für das Projekt am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie in Dummerstorf, das insgesamt 996.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) und des Landes Mecklenburg-Vorpommern erhält. Das Zandergenom sei "nahezu unerforscht", teilte Minister Backhaus mit. Das Projekt "Diversitätsanalyse des Zandergenoms zur Entwicklung molekularer Bioindikatoren für die fischgerechte regionale Aquakultur" solle weltweit erstmalig das komplette Genom des Zanders feststellen und die Ergebnisse für nachfolgende genetische Forschungen am Zander und anderen Barschartigen frei verfügbar machen. Dabei gehe es auch um das Tierwohl der Fische in modernen Aquakulturanlagen. Es sollen Biomarker beim Zander gefunden werden, die als Parameter für das Wohlbefinden des Fisches in der weiteren Züchtung genutzt werden können. In Kooperation mit dem Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern sollen die Ergebnisse im Jahre 2020 vorgelegt werden.
02.05.2017

Norwegen: Neues Herkunftszeichen für Seafood aus Norwegen

Das Norwegian Seafood Council (NSC) hat Ende April ein neues Herkunfslabel, ein 'Country of origin label', vorgestellt, meldet Fish Information & Services (FIS). "Unser Ziel ist es, eine Marke zu schaffen, auf die die gesamte Seafood-Industrie stolz sein kann", sagte Renate Larsen, Geschäftsführerin des NSC. Norwegen exportiert inzwischen Lachs in 140 Märkte weltweit. Lebende Königskrabben werden von anspruchsvollen Kunden in Dubai, New York und Seoul geordert und norwegische Produkte wie Skrei, Kabeljau, Seelachs, Hering, Makrele und Kaltwassergarnelen werden weltweit gegessen.
28.04.2017

MSC-Strategie: 20 Prozent zertifiziert bis zum Jahre 2020

Der Marine Stewardhip Council (MSC) hat sein 20-jähriges Bestehen in diesem Jahr zum Anlass genommen, die Ziele für die kommenden drei Jahre und bis zum Jahre 2030 zu formulieren. Gegenwärtig sind 12% der marinen Fischfänge weltweit nach dem MSC-Standard zertifiziert und insgesamt 14% befinden sich im MSC-Programm. Letztgenannte Zahl will der MSC bis 2020 auf 20% steigern und bis zum Jahre 2030 auf ein Drittel der globalen Anlandungen aus Meeresfischerei. Dabei soll der Fokus auf jenen Ökosystemen liegen, die derzeit im MSC-Programm unterrepräsentiert sind, bei denen aber Fänge und Biodiversität gefährdet sind. Neben Thunfischarten und kleinen pelagischen Spezies sollen Tintenfisch, Oktopus, Krebse und Algen zu den Arten mit hoher Priorität gehören. Außerdem will der MSC neue Werkzeuge zur Verfügung stellen, um Fischereien in der Südhemisphäre der Erde den Zugang zur MSC-Zertifizierung zu erleichtern. Marktnachfrage soll in jenen Ländern und Regionen geschaffen werden, die den Wandel auf dem Wasser am ehesten fördern: Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien, außerdem die USA, China und Japan.
25.04.2017

Dänemark will gegen Großbritanniens Fischerei-Ansprüche klagen

Dänemark bereitet sich darauf vor, die britischen Ansprüche auf umfangreichere Fischereirechte nach dem Brexit auf dem Rechtswege zu bekämpfen, schreibt die englische Tageszeitung 'The Guardian'. Die Klage werde sich auf die Behauptung dänischer Fischer stützen, ihren Zugang zu den Meeren rund um Großbritannien auf historische Rechte zu stützen, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen. Der Streit werde eventuell vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag enden, obgleich dänische Behördenvertreter betonten, dass sie dies nicht beabsichtigten. Dänemark strebe vielmehr im Zusammenhang mit dem Brexit nach einem Kompromiss, der die Rechte seiner Flotte respektiere, auch weiterhin hunderte gemeinsam befischter Bestände wie Kabeljau, Hering, Makrele, Scholle und Sandaal ausbeuten zu dürfen. Offiziellen Angaben zufolge werden 40 Prozent dessen, was dänische Fischer alljährlich anlanden, in der sich auf 200 Seemeilen erstreckenden Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Großbritanniens gefischt. Bei sieben anderen EU-Mitgliedsstaaten werde erwartet, dass sie die dänische Position teilen werden, da sie ebenfalls betroffen sind, sollte das UK den Zugang der EU-Flotte zu seinen Gewässern nach 2019 zu beschränken suchen.
24.04.2017

Großbritannien: Kaum Warenunterschiebung im Fish & Chips-Shop

Wer in einem britischen Fish & Chips-Laden ein Menü bestellt, der erhält in mehr als 95 Prozent der Fälle tatsächlich jenen Weißfisch unter der Panade, den er bestellt hat. Das hat der Marine Stewardship Council (MSC) bei seiner regelmäßig durchgeführten "Echtheitsprüfung" bei 122 Fish & Chips-Shops im UK und in Irland festgestellt. Allerdings, so betont der MSC, sei die Wahrscheinlichkeit, einen "falschen Fisch" zu bekommen, in einem nicht MSC-zertifizierten Laden fünfmal so hoch wie in einem Fischimbiss, der eine Produktkettenzertifizierung des MSC besitzt. Die Organisation hatte jeweils eine Stichprobe in 61 MSC-zertifizierten Shops gezogen und ergänzend außerdem eine Probe im nächstliegenden nicht-zertifizierten Imbiss. Das Ergebnis: bei den 61 MSC-Proben wurde bei den folgenden DNA-Tests im Labor nur in einem Fall Schellfisch nachgewiesen, wo Kabeljau deklariert war (= 1,64%), während es bei den Läden ohne Zertifikat 5 von 61 waren (= 8,2%). Allerdings wurde nur in einem Fall eine geringerwertige Fischart verkauft - Wittling statt Kabeljau -, während in den übrigen vier Fällen entweder Kabeljau gekauft und Schellfisch serviert worden war oder umgekehrt.
21.04.2017

Norwegen: Lieferanten beklagen zuviel großen Skrei

Niemals zuvor haben Norwegens Fischer soviele große Skrei angelandet wie in diesem Jahr, meldet das Portal IntraFish. Warme Wassertemperaturen, ein günstiges Nahrungsangebot und ein seit Jahren gutes Bestandsmanagement haben dem Handel jetzt ein Problem beschert, denn: der Markt will keinen zu großen Winterkabeljau. Die Folge: die Exporteure haben Schwierigkeiten, diesen Skrei zu vernünftigen Preisen zu verkaufen. Nach Angaben der Norwegischen Verkaufsorganisation der Fischer (Norges Råfisklag) habe sich der prozentuale Anteil von Kabeljau, der mehr als 9 kg Lebendgewicht bzw. 6 kg ausgenommen mit Kopf (H&G) auf die Waage bringt, von 2010 bis heute nahezu verdoppelt. Alleine im vergangenen Jahr nahm die Anlandemenge dieser Sortierung um 3 Prozent zu. Auf der anderen Seite gingen die Fangmengen von Skrei kleiner als 2,5 kg seit 2011 um 10 Prozent zurück. Große Kabeljaue eigneten sich am besten für den Salzfischmarkt, doch selbst dieser Markt könne die gestiegenen Mengen nicht aufnehmen. Noch laufen die diesjährigen Bestandsuntersuchungen für den Skrei, doch für 2016 wurde beim Kabeljau ein Durchschnittsgewicht von etwa 9 kg gemeldet. Obgleich die großen Kabeljaue erheblich mehr Eier tragen als kleinere Exemplare, gebe es jedoch keine Garantie für zukünftige starke Jahrgänge.
21.04.2017

Großbritannien: Führender Frischfischproduzent wird verkauft

Die Icelandic Group will ihre britische Tochter Icelandic Seachill verkaufen, meldet IntraFish. Der im Fischereihafen Grimsby ansässige Fischproduzent ist Inhaber der Marke The Saucy Fish Co. und mit 750 Beschäftigten einer der führenden Frischfisch-Lieferanten für den LEH in Großbritannien. In diesem Jahr ist The Saucy Fish Co. auch in das Geschäft mit Frostprodukten eingestiegen. Für 2016 meldete Seachill Umsätze in Höhe von 318,1 Mio. Euro und einen Gewinn (EBITDA) von 12,4 Mio. Euro. Das Verkaufsverfahren für Icelandic Seachill liegt in den Händen von Islandsbanki und Oghma Partners, einer der führenden Beratungsfirmen in Großbritannien.
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