Im norwegischen Bergen findet Anfang März das zweite Women in Seafood Leadership Summit statt, kündigt der Veranstalter IntraFish an. Eine erste gleichnamige Konferenz hatte IntraFish im Juni 2017 in Seattle/USA ausgerichtet. Unter Leitung der IntraFish-Redakteurinnen Rachel Mutter und Elisabeth Fischer waren dort mehr als 120 Führungskräfte, fast sämtlich Frauen, zusammengekommen, um zu diskutieren, sich zu inspirieren und Ratschläge auszutauschen. Das zweite Summit am Donnerstag, den 8. März, schließt an das am selben Tag in Bergen zu Ende gehende North Atlantic Seafood Forum (NASF) an. Von 16:00 bis 21:00 Uhr wird es unter anderem sechs Vorträge geben. Referentinnen sind Kathleen O. Mathisen (CHRO/Personalleiterin bei Grieg Seafood), Petra Weigl (Verkaufsleiterin Europa bei Regal Springs), Lara Barazi-Yeroulanos (CEO bei Kefalonia Fisheries), Torunn Knoph Halhjem (Leiterin für den Bereich Arten weltweit bei Trident Seafoods) sowie Elisabeth Fischer und Rachel Mutter. Geboren ist das Summit aus einer IntraFish-Artikelserie von Fischer über weibliche Führungskräfte in der Fischwirtschaft.
Die Hummer-Produzenten in der kanadischen Provinz Prince Edward Island (PEI) konnten ihre Umsätze in den ersten elf Monaten 2017 um 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern, meldet Fish Information & Services (FIS). Allerdings leide die Branche angesichts steigender Anlandemengen zunehmend unter Arbeitskräftemangel, sagt Dennis King, leitender Direktor der P.E.I. Seafood Processors Association. Das Arbeitskräftepotential in der ländlich strukturierten Region werde geringer und älter. "Wir kommen an einen Punkt, wo etwas passieren muss", warnt King. Inzwischen habe sein Verband sich an Kanadas Bundesregierung gewendet, um mehr Arbeiter in die Seafood-Betriebe auf PEI zu bekommen.
Weltweit sind nur knapp über 30 Prozent der kommerziell wichtigeren Thunfischbestände derart gemanaged, dass eine Überfischung verhindert wird und die Erholung geschwächter Fischpopulationen gewährleistet ist. Das zumindest ist das Fazit des jüngsten Berichts der International Seafood Sustainability Foundation (ISSF) unter dem Titel "Eine Bewertung der Nachhaltigkeit der weltweiten Thunfischbestände nach Kriterien des Marine Stewardship Councils". Der im September 2017 veröffentlichte Bericht konstatiert, dass es zwar Fortschritte gegeben habe, was die Ausarbeitung von Fangstrategien und die Einführung von Erntekontrollvorschriften durch die Regionalen Fischerei-Management Organisationen (RFMOs) anbelangt, dass die RFMOs jedoch gescheitert seien im Hinblick auf Kontrollen, solange sich die Bestände noch nicht erholt haben. Eine im Dezember 2016 veröffentliche Vorgängerversion des Berichts war noch zu dem Schluss gekommen, dass 11 von 19 Thunfisch-Beständen gut gemanaged seien. Der Bericht ist seit seiner ersten Veröffentlichung im Jahre 2013 dreimal aktualisiert worden. Er bewertet die wichtigsten Bestände von Großaugen-, Gelbflossen- und Weißem Thun sowie Bonito (nicht aber den Roten Thun) und jede RFMO für Thunfisch.
Die japanischen Fischzuchten Kurose Suisan, betrieben von der Nissui-Gruppe, und Global Ocean Works sind die ersten Zuchten für Gelbschwanzmakrelen weltweit, die nach dem Standard des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) für Seriola und Cobia zertifiziert worden sind, teilt der ASC mit. Die Gelbschwanzmakrele ist in Japan die am häufigsten gezüchtete Fischart, so dass ein Großteil der Seriola-Zucht weltweit auf Japan entfällt. Japan exportiert die auch Hamachi genannte Stachelmakrelenart auch nach Deutschland.
Die GeschmaXpiraten erhalten im schleswig-holsteinischen Flintbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde) eine zweite Filiale, kündigen die Kieler Nachrichten an. Jan Bracker und Stephanie Bracker-v. Khuon-Wildegg ziehen im Sommer in den Flintbeker Edeka-Markt von Cousin Marco Hauschildt, bei dem sie schon am Hauptsitz in Rendsburg seit fast sieben Jahren in der Vorkassenzone ein Fischbistro mit Frischetheke betreiben. Der Markt in der Flintbeker Dorfstraße wird aktuell von 1.350 auf insgesamt 2.000 Quadratmeter Fläche erweitert. In Rendsburg bauen die GeschmaXpiraten schon seit Mitte Januar um. Drei Wochen lang wird dort der gesamte Edeka-Markt modernisiert, um am 6. Februar wieder zu eröffnen. Das Ehepaar Bracker hatte vor fünf Jahren den Seafood Star Bestes Fischfachgeschäft 2013 für das 2011 gestartete Unternehmen erhalten.
Möglicherweise noch im laufenden Jahr könnte die Fischerei auf Kap-Seehecht vor Namibia eine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten, schreibt IntraFish. Die TAC für die laufende Saison (01.11.17 - 30.09.18) liegt in den Gewässern Namibias bei 154.000 t, weitere 147.000 t werden vor Südafrika gefischt. Im ersten Quartal 2018 soll der unabhängige Zertifizierer ME Certification die Situation vor Ort in Namibia prüfen. Ursprünglich hatte die Zertifizierung schon Ende Januar diesen Jahres abgeschlossen sein sollen, teilt All-Fish-Geschäftsführer Hermann Kroes mit. Gefrorener Kap-Seehecht ist für den in Kronshagen bei Kiel ansässigen Importeur das wichtigste Produkt nach Black Tiger-Shrimps, Tiefseegarnelen, Zander, Pangasius, Tintenfischen und Muscheln. Von der MSC-Zertifizierung verspricht sich Kroes ein Anziehen der Nachfrage insbesondere im LEH in Zentral- und Nordeuropa. Unter seiner Marke Seawork verkaufe All-Fish jährlich fast 12.000 t (Jahresumsatz: ca. 51,5 Mio. Euro). All-Fish ist außerdem Teilhaber und Gründungsmitglied der Seawork Fish Processors Group mit Sitz in Walvis Bay/Namibia, die mit sechs eigenen und einer Anzahl weiterer Fangschiffe über 21.000 t Fisch im Jahr anlandet und in zwei Verarbeitungsbetrieben produziert.
Norwegens Lachszüchter haben im vergangenen Jahr einen Gewinn vor Steuern von 21 NOK/kg Lachs - etwa 2,20 Euro/kg - erwirtschaftet. Das teilt Lars Liabø mit, Gründer des norwegischen Marktforschungsunternehmens Kontali Analyse. Die Profitschätzung beruhe auf den Kilopreisen FOB am Schlachthaus, die sich im Schnitt auf 57,38 NOK bzw. 5,90 Euro beliefen. Das sei ein Anstieg um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt hätte Norwegens Lachsindustrie damit 2017 einen Vorsteuergewinn in der Rekordhöhe von 22 bis 23 Mrd. NOK eingefahren - etwa 2,3 bis 2,4 Mrd. Euro, schätzte Liabø bei einem Treffen des Norwegian Seafood Councils (NSC) in Tromsø. Die Gewinnmarge habe bei 37 Prozent gelegen und damit gleichauf mit 2016. Mit einer Genauigkeit von 97,5 Prozent schätzte Lars Liabø auch die Gesamtmenge an Lachs, die weltweit in den Schlachthäusern der Produktionsländer verarbeitet wurde, auf 2,2 Mrd. Tonnen (Details siehe Tabelle). Das durchschnittliche Schlachtgewicht lag in Chile bei 4,93 kg, in Norwegen bei 4,82 kg.
Carrefour Frankreich teilt mit, dass die Hypermarkt-Kette seit Dezember 2017 unter ihrer Eigenmarke keinen Frisch- und TK-Fisch mehr handele, der unter Einsatz von Elektrofischerei gefangen wurde, schreibt Fish Information & Services (FIS). Die seit 1998 in Europa verbotene, auch Pulsfischerei genannte Fangmethode wird seit dem Jahre 2007 wieder zu Forschungszwecken eingesetzt. Carrefour teilte mit, auf Grundlage der zur Verfügung stehenden Daten zu den Einflüssen dieser Fischerei habe sich der LEH-Filialist entschieden, dem Vorsorgeprinzip zu folgen. Carrefour setze sich für die Verwendung von Fischereitechniken ein, die das marine Ökosystem weniger schädigten. Entsprechend hat sich die Supermarktkette zum Ziel gesetzt, dass bis zum Jahre 2020 die Hälfte seiner gehandelten Aquakulturprodukte nachhaltig produziert sein soll.
Ein kanadischer Unternehmer verwendet die Abwärme, die beim Generieren von Bitcoins entsteht, für die Beheizung einer Kombination aus Fischzucht und Gewächshäusern, meldet Kanadas staatlicher Rundfunk CBC. Bruce Hardy, Inhaber eines Softwareunternehmens in St. Francois Xavier bei Winnipeg, betreibt in den Räumen eines alten Automuseums mehr als 30 Computer, die Bitcoin-Transaktionen verifizieren. Die entstehende Wärme hatte er zunächst durch Airconditioning heruntergekühlt. Inzwischen setzt er die Abwärme für eine nachhaltige Kreislauf-Produktion von Lebensmitteln ein. Im 1. Stockwerk des Hauses schwimmen in Bassins 800 Seesaiblinge, deren nitratreiches Abwasser wiederum den Dünger abgibt für die Produktion von Grünem Salat, Basilikum und Futtergerste. Der Standort in der Provinz Manitoba eignet sich aus mehreren Gründen für das mit hohem Stromverbrauch verbundene Bitcoin-Schürfen: die Provinz hat die niedrigsten gewerblichen Strompreise in Kanada, außerdem zählt ihre Hauptstadt Winnipeg zu den nordamerikanischen Städten mit den geringsten Durchschnittstemperaturen. Finanziert hat Bruce Hardy den Betrieb mit dem Erlös der generierten Bitcoins. Inzwischen hätten australische Forscher und chinesische Investoren Interesse an seinem Projekt gezeigt.
Nicht nur für den Menschen, auch für den Hund ist Fisch gesund. Ausgehend von diesem Gedanken haben drei Hamburgerinnen eine Hundefutter-Linie auf Basis von luftgetrocknetem Fisch für den deutschen Markt entwickelt, schreibt das Hamburger Abendblatt. Unter dem Label "Tales & Tails" - übersetzt: Geschichten und (Hunde-)Schwänze - gibt es seit August Leckerlis unter lustigen Namen wie "Gepimpt mit Shrimp", "Ich dreh Dorsch" oder "Lachs doch mal". Unter Beratung durch die Tier-Ernährungsspezialistin Inga Teegen haben die Initiatoren Kaja Ringert, Cathrin Hansen und Stella Mohr ein Sortiment entwickelt, das natürlich und gesund sein sollte, ohne lange Zutatenlisten und viel Zucker. Stella Mohr hatte ehemals als Produktentwicklerin für Fischfeinkost gearbeitet. Partner der drei ist eine Manufaktur auf Island, die ein schonendes Trocknungsverfahren für die Verarbeitung von frischem Fisch zu Tierfutter entwickelt hat. Snacks wie Wunderbarsch oder Kabeljauchzen werden vor allem über den eigenen Online-Shop, aber auch in derzeit 100 Hundeläden vertrieben. Für jeden verkauften Beutel geht eine Spende von fünf Cent an Tierschutzprojekte.