Nicht nur für den Menschen, auch für den Hund ist Fisch gesund. Ausgehend von diesem Gedanken haben drei Hamburgerinnen eine Hundefutter-Linie auf Basis von luftgetrocknetem Fisch für den deutschen Markt entwickelt, schreibt das Hamburger Abendblatt. Unter dem Label "Tales & Tails" - übersetzt: Geschichten und (Hunde-)Schwänze - gibt es seit August Leckerlis unter lustigen Namen wie "Gepimpt mit Shrimp", "Ich dreh Dorsch" oder "Lachs doch mal". Unter Beratung durch die Tier-Ernährungsspezialistin Inga Teegen haben die Initiatoren Kaja Ringert, Cathrin Hansen und Stella Mohr ein Sortiment entwickelt, das natürlich und gesund sein sollte, ohne lange Zutatenlisten und viel Zucker. Stella Mohr hatte ehemals als Produktentwicklerin für Fischfeinkost gearbeitet. Partner der drei ist eine Manufaktur auf Island, die ein schonendes Trocknungsverfahren für die Verarbeitung von frischem Fisch zu Tierfutter entwickelt hat. Snacks wie Wunderbarsch oder Kabeljauchzen werden vor allem über den eigenen Online-Shop, aber auch in derzeit 100 Hundeläden vertrieben. Für jeden verkauften Beutel geht eine Spende von fünf Cent an Tierschutzprojekte.
Das Europäische Parlament hat sich am Dienstag mehrheitlich für ein Verbot der Elektrofischerei (engl. electric pulse fishing) ausgesprochen, melden die Undercurrent News. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Our Fish stimmten 402 für und 232 Abgeordnete gegen ein Verbot. "Our Fish" ist eine von 18 NGOs und Fischereigruppen, die sich unter Führung der französischen NGO Bloom dafür eingesetzt hatten, die Pulse-Fischerei in Europa zu verbieten. Die Kritiker begrüßten das Abstimmungsergebnis als "großen Gewinn für die europäischen Meere".
Drei in den USA weit verbreitete Pestizide bedrohen das Überleben gefährdeter Wildlachse und Killerwale vor der Westküste des Landes. Das gehe aus einem Dokument des Nationalen Meeresfischerei-Dienstes (NMFS) hervor, schreibt Fish Information & Services (FIS). Das NMFS hatte eine Einschätzung zu den in der Landwirtschaft verwendeten Pestiziden Chlorpyrifos, Malathion und Diazinon abgegeben. Da diese drei Organophosphorverbindungen den Wildlachsbestand gefährdeten, seien drei Maßnahmen denkbar: die Schaffung von Pufferzonen, Techniken, die das Sprühen verringern und schließlich Programme zur Regulierung des Pestizideinsatzes. Die Nichtregierungsorganisation Earthjustice erinnerte daran, dass die US-Umweltschutzbehörde EPA sich 2017 geweigert habe, Chlorpyrifos zu verbieten "trotz überwältigender Beweise, dass das Pestizid Kinder, Arbeiter und die Umwelt schädigt". Chlorpyrifos wird auf Zitrus-, Nuss- und weiteren Fruchtbäumen eingesetzt. Malathion, das in den USA beim Anbau von Baumwolle, Reis und Weizen weit verbreitet sei, könne bei Fischen Anomalien verursachen. Glen Spain, Regionaldirektor der Föderation der Fischervereinigungen der Pazifikküste, forderte die Behörden dazu auf, sich weiter dafür einzusetzen, die Lachse von der Bedrohung durch diese toxischen Pestizide zu befreien.
Gut ein Jahr nach Beginn des Zertifizierungsverfahrens ist die isländische Fischerei auf den Blauen Wittling im Nordostatlantik am vergangenen Donnerstag nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Die Zertifizierung erstreckt sich auf die Fischerei mit pelagischen Schleppnetzen, Ringwaden und Grundschleppnetzen in isländischen und färingischen Gewässern. Im vergangenen Jahr stieg Islands Fangmenge beim Wittling um 22 Prozent auf 228.928 t, so dass der Fisch auf Basis Menge etwa 19 Prozent der Gesamtfangmenge von 1,2 Mio. t ausmachte. In Deutschland hatte der Wittling zuletzt einen Anteil von 0,6 Prozent am Pro-Kopf-Verzehr (2016) und lag damit im Ranking noch vor Dorade und Tilapia, aber hinter dem Karpfen. In Deutschland wurden 2016 insgesamt 9.800 t Blauer Wittling angelandet, dazu kamen Auslandsanlandungen von 10.185 t, so dass dem Markt hierzulande fast 20.000 t Wittling zur Verfügung standen.
US-Behörden haben in der vergangenen Woche mehrere Sendungen Pangasius aus Vietnam in Häfen der USA gestoppt, weil die Fischprodukte auf ihren Etikettierungen eine Behandlung mit "tasteless smoke" auswiesen, melden die Undercurrent News. Tasteless smoke ist ein Gasgemisch, das vor allem Kohlenmonoxid (CO) enthält. Das beim direkten Einatmen für den Menschen potentiell tödliche Gas ist bei der Behandlung von Fleisch, auch Seafood, ungefährlich. Im Jahre 2000 stufte die US-Lebensmittelkontrollbehörde tasteless smoke als "generally recognized as safe" (GRAS) - "generell als sicher anerkannt" - bei der Verwendung für Thunfisch ein. Die seit September 2017 für die Einfuhrkontrolle von Pangasius zuständige Abteilung des US-Landwirtschaftsministeriums, der Food Safety and Inspection Service (FSIS), verwies jedoch darauf, dass tasteless smoke für die Verwendung bei Pangasius nicht ausdrücklich zugelassen sei. Die FDA hatte in ihrer GRAS-Einstufung immerhin betont, dass ein mit tasteless smoke behandeltes Seafood-Produkt nicht mehr als "frisch gefroren" bezeichnet werden dürfe. Der FSIS hat auch ein Interesse daran, die heimische US-Welsproduktion zu schützen.
Der dänische Fischzüchter Biofarm stellt dem europäischen Markt mit dem "Sunshine bass" eine vergleichsweise unbekannte Fischart vor, schreibt das Portal IntraFish. Bei dem Sunshine bass handelt es sich um einen Hybriden von einem Weibchen des Seebarschs (Morone chrysops) und einem männlichen Streifenbarsch (Morone saxatilis). Dieser natürlicherweise nicht vorkommende Streifenbarsch-Hybrid wurde erstmals schon Mitte der 1960er Jahre in staatlichen Brutanstalten im US-Bundesstaat Florida produziert. Die auch als Felsenbarsche bezeichneten Hybriden haben oftmals eine unterbrochene Linienzeichnung im vorderen Rumpfbereich und durchgehende Linien auf der hinteren Hälfte des Körpers. Biofarm produziert den Barsch seit November 2016 in einer Kreislaufanlage in der jütländischen Gemeinde Vinderup am südöstlichen Ufer des Limfjords, 21 Kilometer nördlich von Holstebro. Dort werden im Jahr 100 t geerntet, die Kapazität der Farm liege allerdings bei 300 t. In den USA werde der Sunshine bass gerne für Sushi verwendet und in Sashimi-Form gegessen. Dafür müsse er vorher nicht gefroren werden, sagt Biofarm-Geschäftsführer Lars Bach, da er parasiten- und krankheitsfrei sei. Derzeit verschicke Biofarm Proben des Fischs und verkaufe kleinere Mengen. Der Umsatz des Züchters lag 2017 bei 470.000 Euro.
Hartwig Retzlaff (54) ist nicht mehr Geschäftsführer der Fischmanufaktur Deutsche See. Retzlaff, zuletzt verantwortlich für Einkauf und Verkauf, verlasse Deutsche See zum Januar nach rund 18 Jahren Unternehmenszugehörigkeit auf eigenen Wunsch, um sich neuen unternehmerischen Herausforderungen zu stellen, teilt der Bremerhavener Fischproduzent und -großhandel mit. "Die Gesellschafter danken ihm für seine erfolgreiche und engagierte Mitarbeit", heißt es in einer Mitteilung. Retzlaff habe zunächst die Spitzengastronomie für Deutsche See erschlossen und mit dieser unternehmerischen Leistung "erhebliche positive Abstrahlungseffekte auf Deutsche See intern und extern" bewirkt. Über weitere Führungspositionen wurde er schließlich 2014 in die Geschäftsführung berufen.
Island hat im vergangenen Jahr insgesamt 1,2 Mio. Tonnen Fisch angelandet und damit 10 Prozent mehr als 2016, schreibt IntraFish. Das Mengenplus sei vor allem auf gute Schwarmfischfänge zurückzuführen. So verdoppelte sich beim Capelin die Fangmenge nahezu von 101.089 Tonnen auf 197.000 Tonnen. Beim Blauen Wittling lagen die Fänge mit 228.928 Tonnen immerhin 22 Prozent höher als 2016. Demgegenüber wurden 6 Prozent weniger Grundfische angelandet als 2016 (siehe Tabelle).
Auf den Seychellen soll im August erstmals eine Fischfarm den Betrieb aufnehmen, meldet die Seychelles News Agency. In dem von der EU geförderten Pilotprojekt der Fischereibehörde SFA, das sich in der Nähe des SFA-Gebäudes im Osten der Hauptinsel Mahé befindet, sollen zunächst vier Arten gezüchtet werden: ein Riffbarsch (Epinephelus fuscoguttatus), Kaiserschnapper (Lutjanus sebae), Grauer Schnapper (Lutjanus griseus) und eine Pompano-Art (Trachinotus blochii). Die Brut soll aus den Gewässern des Inselstaates kommen. Ein möglicher Zielmarkt sei Asien. In der Vergangenheit waren auf den Seychellen schon Shrimps gezüchtet worden (1989 bis 2009) und seit 1995 werden auf Praslin Perlaustern produziert.
In Cuxhaven wurden am vergangenen Freitag zwei neue Trawler für die Hochseefischerei getauft, teilt der Deutsche Hochseefischerei-Verband (DHV) mit. Die beiden neuen Schiffe - die NC 100 "Cuxhaven" und die NC 105 "Berlin" - gehören beide zur Deutschen Fischfang-Union (DFFU), einem Tochterunternehmen der isländischen Samherji-Gruppe. Die Schiffe mit einer Länge von jeweils 81,22 m und einer Breite von 16 m wurden von Rolls Royce entworfen, der auch die Hauptmotoren produzierte. Sie wurden in der norwegischen Myklebust-Werft in Ålesund gebaut, nachdem in der polnischen Crist-Werft in Gdynia die Sektionen vorgefertigt und der Rumpf montiert worden waren.