27.06.2017

Vietnam: Shrimpzucht in Polykultur vermeidet Medikamenteneinsatz

Offenbar erfolgreich testet Vietnam seit einigen Jahren die kombinierte Zucht von Shrimps mit anderen Fischarten und Seafood, um somit den Ausbruch von Seuchen zu vermeiden. So besetzen Shrimp-Farmer ihre Teiche gleichzeitig mit Tilapien, die das Wasser vergleichsweise sauber halten und auf diese Weise die Entwicklung von pathogenen Bakterien reduzieren. Bei Versuchen in der zentralvietnamesischen Provinz Phú Yen wurden die Garnelen auch mit Blaukrabbe, Austern, Algen und Seegurken kombiniert. Obwohl der Gewinn niedriger sei als bei der ausschließlichen Shrimpzucht, verdiene er noch 100 Mio. VND (fast 3.900 Euro) auf einer Fläche von ca. 1.800 qm, sagt ein Shrimpszüchter aus der Gemeinde Hoa Tam.
Länderreport Länderreport
27.06.2017

Schottland: Pressekampagne trotz sinkender Abschüsse von Kegelrobben

Aktuell veröffentlichte Zahlen zu Abschüssen von Kegelrobben an schottischen Lachszuchten haben in Großbritannien einen Aufschrei in der Publikumspresse bewirkt. Die britische "Times" titelte vor drei Tagen "Robben erschossen um Waitrose-Lachs zu schützen". Weitere bekannte Titel folgten, darunter das frei verteilte Tabloid "Metro": "Robben werden geschossen, um 'ethisch korrekten' Lachs, verkauft in britischen Supermärkten, zu schützen". Der "Mirror Online" schrieb, dass es in den Weltmeeren nur noch 400.000 Kegelrobben gebe, und zitierte Andy Ottaway, Kampagnenleiter bei der 'Seal Protection Action Group' (SPAG): "Die Unternehmen, die die meisten Robben abschießen, sind Marine Harvest, die Sainsbury's und Waitrose beliefern, sowie Scottish Sea Farms, die Marks and Spencer's beliefern." Und: "Es gibt auf der Welt weniger Kegelrobben als Afrikanische Elefanten, aber weil sie in britischen Gewässern konzentriert sind, glauben die Menschen, dass es ihnen gut geht." Abschließend zitiert "The Times" den Marine Harvest-Manager Ben Hadfield mit den Worten: "Wenn die Robben den Fisch angreifen, dann schießen wir sie ab wie ein Bauer Füchse tötet."
27.06.2017

Mecklenburg-Vorpommern: Öffentliche Führungen für Aquakultur in Born

Die Aquakulturanlagen in Born (Mecklenburg-Vorpommern) bieten in den kommenden Wochen mehrere Führungen an. Mit den Veranstaltungen wolle man darauf aufmerksam machen, dass die Fischbestände in den Weltmeeren und Seen nicht beliebig steigerungsfähig seien, erklärt Dr. Jürgen Buchwald, Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt MV: "Wir müssen uns bewusst machen, dass kurze Wege besser sind als weltweite Transporte. Letztere erhöhen die Stickstoff- und Kohlendioxidbelastungen in der Umwelt. Auch ist die transparente Produktion vor Ort ein Garant für gesunde, sichere Erzeugnisse." Die Besucherinnen und Besucher können die neuen experimentellen Anlagen für die Zucht von Forellen, Stören und Zander - bisweilen auch für Barsche, Schnäpel und Welse - besichtigen. Nach zwei ersten Führungen schon am 20. Juni finden weitere am 18. Juli und am 5. September 2017 jeweils um 10:00 und um 13:00 Uhr statt. Die Führungen dauern etwa 90 Minuten und kosten 5,- Euro bzw. ermäßigt 3,- Euro, Kinder bis zum siebten Lebensjahr sind frei. Die die Teilnehmerzahl auf 20 pro Führung begrenzt ist, wird eine vorherige Anmeldung empfohlen: www.aquakultur-mv.de unter "Anmeldung Born".
TK-Report TK-Report
26.06.2017

Neufundland: Höhere Preise für Kaltwassergarnelen

Die Regierung der kanadischen Provinz Neufundland hat auf Vorschlag der Fischer den Mindestpreis für die Kaltwassergarnele (Pandalus borealis) für diesen Sommer von bislang 0,95 CAD/lb auf 1,25 CAD/lb angehoben, melden die Undercurrent News. Die Anhebung von umgerechnet 0,64 Euro/lb (= 1,41 Euro/kg) auf 0,84 Euro/lb (= 1,85 Euro/kg) entspricht einem Plus von 31,5%. Allerdings liegt dieser Mindestpreis noch immer 11% unter dem Preis von 1,40 CAD/lb (= 0,94 Euro/lb) im Jahre 2016 und sogar 24% unter jenen 1,64 CAD/lb (= 1,10 Euro/lb), die die Fischer 2015 erhielten, erinnert das Portal IntraFish. Angesichts der erheblichen Absenkung der kanadischen Shrimpquoten und der gegenüber dem kanadischen Dollar gestiegenen Kurse von britischem Pfund und dänischer Krone sei in den kommenden Monaten mit stabilen Märkten zu rechnen. Allerdings werden die kanadischen Shrimps nicht vor Ende August bzw. Anfang September gehandelt.
26.06.2017

Schottland: Parlament startet Untersuchung zur Lachszucht

Das schottische Parlament wird eine Untersuchung der heimischen Lachsfarm-Branche einleiten, schreibt Fish Information & Services (FIS). Damit reagieren die Parlamentarier auf eine Petition der Umweltorganisation Salmon & Trout Conservation Scotland (S&TCS), die den Schutz wilder Lachse vor Lachsläusen aus schottischen Lachszuchten verlangt. S&TCS argumentiert, dass die Lachszucht insbesondere in Schottlands Fjorden und Loughs zu einer erheblichen Veränderung des Vorkommens und der Häufigkeit von Lachsläusen in Teilen der Küstengewässer der westlichen Highlands und der Inseln geführt habe. In Farmen, in denen sich die durchschnittliche Zahl der weiblichen Läuse auf Dauer über der vom Code of Good Practice festgelegten Höchstzahl bewege, sollten die Lachse umgehend geschlachtet werden. Farmen, die bei Kontrollen ständig durchfielen, sollten geschlossen oder von Lachsflüssen und Wanderrouten weg verlegt werden. Schließlich unterstützt der S&TCS den Schritt zur komplett geschlossenen Lachsproduktion in Schottland und einer vollständigen "biologischen Trennung" von Wild- und Zuchtlachs. Denn selbst wenn die Zuchtlachse im Schnitt nur ein oder zwei eiertragende Lausweibchen trügen, bedeutete dies angesichts hunderttausender Farmlachse ein sehr großes Brutreservoir, das große Lauszahlen produziere, die in die marine Umwelt gelangten.
26.06.2017

Vietnam will Tilapia-Produktion bis zum Jahr 2020 verdoppeln

Vietnam will seine Produktionsmenge von zuletzt 150.000 t (2016) Tilapia bis zum Jahre 2020 verdoppeln, meldet IntraFish. Die Teichfläche, auf der der Buntbarsch gezüchtet wird, soll bis dahin von derzeit 21.000 ha auf dann 33.000 ha erweitert werden. Bis zu 60% der Erntemenge sei für den weltweiten Export vorgesehen. Die drei wichtigsten Märkte für Tilapia aus Vietnam waren 2015 die USA (Exportwert: 5,3 Mio. Euro), Spanien (2,7 Mio Euro) und Kolumbien (2,7 Mio. Euro). Die weiteren Pläne: im Jahre 2030 sollen auf 40.000 ha Teichfläche 400.000 t Tilapia gezüchtet werden, von denen dann 45 bis 50% in den Export gehen.
23.06.2017

Island: 6% mehr Kabeljau, 20% mehr Schellfisch

Islands Meeresforschungsinstitut (MRI) hat für die Fangsaison 2017/18 für mehrere Weißfischarten Fangquoten-Erhöhungen empfohlen, meldet IntraFish. Auf Basis wissenschaftlicher Daten hält das MRI eine Anhebung der Kabeljau-TAC von zuletzt 244.000 t um 14.572 t auf 257.572 t in der kommenden Fangsaison für möglich. Auch die Schellfisch-TAC 2017/18 kann mit 41.390 t fast 20% über der letztjährigen Quote von 34.600 t liegen, da die Rekrutierung 2016 und 2017 besser sei als vor fünf Jahren. Für den Seelachs empfehlen die Wissenschaftler eine Anhebung um 5.237 t, und zwar von 55.000 t auf 60.237 t. Beim Grönland-Heilbutt schlagen die Experten vor, die TAC bei 24.000 t zu belassen, von denen Island 13.536 t erhält und Grönland die verbleibende Menge. Kaum Änderungen gegenüber der vergangenen Saison gibt es bei den Plattfischbeständen - Ausnahme: die Rotzunge, deren Quote um 20% auf 1.304 t steigen darf. Niedrigere Quoten empfiehlt das Forschungsinstitut für Rotbarsch, weil der Laicherbestand leicht zurückgegangen sei: minus 4% auf 50.800 t. Beim Hering führen Bestandsrückgang und schlechte Rekrutierung zu einer Quotenreduzierung um 38% auf 39.000 t.
23.06.2017

Belgien: Dirk Belmans jetzt bei Barschzüchter Aqua4C

Dirk Belmans, langjähriger Geschäftsführer bei Viciunai Europe, arbeitet nach seinem dortigen Ausscheiden jetzt für das belgische Start-up Aqua4C, einen innovativen Barschzüchter, meldet das Portal IntraFish. Aqua4C ist eine aus der belgischen Universität Löwen ausgegliederte Süßwasser-Indoorfarm für den "Omega-Barsch" (Omegabaars) mit Sitz in Kruishoutem. Gemeinsam mit Dr. Stijn Van Hoestenberghe, einem Meeresbiologen und Bioingenieur, wird er den Fisch in Belgien und anderen europäischen Ländern in die Märkte einführen. In Belgien ist der Barsch schon jetzt in zahlreichen Delikatessengeschäften, Hotels, Restaurants und bei Caterern erhältlich. Demnächst soll er auch in Frischetheken und als Filets in MAP-Verpackung im LEH verkauft werden. Der Fisch lebt im Wasser, das von den Gewächshausdächern einer nahen Tomatenzucht stammt. Die Zucht wird mit Wärme aus dem Wärmetauscher dieser Gewächshäuser beheizt. Dank der Widerstandsfähigkeit des Barschs müssen weder Antibiotika noch Hormone verabreicht werden. Das Abwasser der Fischzucht fließt wieder zurück in die Gewächshäuser. Das Fischfutter ist rein vegetarisch.
22.06.2017

Dänemark: Langsand Laks schreibt Verluste im vierten Jahr in Folge

Die dänische landgestützte Lachszucht Langsand Laks hat für das Geschäftsjahr 2016 Verluste in Höhe von 14,9 Mio. DKK, rund 2 Mio. Euro, gemeldet, schreibt das Portal IntraFish unter Verweis auf deren jüngsten Geschäftsbericht. Schon in den Jahren zuvor hatte die in Hvide Sande an der dänischen Westküste ansässige Lachsfarm Defizite von 1,1 Mio. Euro (2015), 2 Mio. Euro (2014) und 700.000 Euro (2013) notiert. Im vergangenen Jahr hatte die Muttergesellschaft Atlantic Sapphire Langsand Laks mit 1,3 Mio. Euro unterstützt. Mitte Juni teilte die Gruppe mit, ihren Betrieb in Dänemark über eine private Platzierung von Wertpapieren in Höhe von 93,7 Mio. Euro ausbauen zu wollen und außerdem den Bau seiner landgestützten Lachszucht in Miami/USA fertigzustellen. Außerdem plant Atlantic Sapphire den Gang an die Börse im norwegischen Oslo. In Hvide Sande hatte Langsand Laks im vergangenen Jahr 391 t Lachs geerntet, in diesem Jahr sollen es 500 t werden. Während Langsand-Geschäftsführer Jon-Birger Lovik die Geschäftszahlen nicht kommentieren wollte, erklärte Atlantic Sapphire-CEO Johan Andreassen, dass die Produktionskosten mit steigender Produktionsmenge "dramatisch fallen" würden.
21.06.2017

Dänemark: Wettbewerb um die beste Verwendung von Beifang

Die dänische Regierung hat einen Geldpreis in Höhe von 1 Mio. DKK (= 134.000 Euro) ausgelobt für die beste Nutzung von fischereilichem Beifang, melden die Undercurrent News. Wie andernorts in der Europäischen Union müssen auch dänische Fischer "unerwünschten" Fisch anlanden - sei es, dass er zu klein für den Verkauf ist, sei es, dass die Fischart kaum etwas wert ist. Nach den Vorschriften der Europäischen Fischereipolitik dürfen diese Fische nicht über Bord geworfen werden. Derzeit wandert der Großteil dieser unerwünschten Fänge ins Fischmehl. "Zuviel guter Fisch wird zu relativ billigeren Produkten verarbeitet, weil es nicht möglich ist, ihn besser zu verwenden", umreißt Dänemarks Minister für Umwelt und Lebensmittel, Esben Lunde Larsen, die Problemstellung und beschreibt das Konzept des Wettbewerbs: "Ich möchte einen Wettbewerb ausrufen für die weitere Verwendung dieses Fischs. Es kann sein, dass die Kosmetikindustrie, die Lebensmittelindustrie oder ein Dritter von diesem Fisch profitieren kann. Ich bin sicher, da ist Potential, mehr aus dem Discard 'rauszuholen als wir das bislang tun." Die ausgelobten 1 Mio. DKK seien für die Realisierung der Idee vorgesehen. Und: "Jeder mit einer guten Idee kann mitmachen."
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