Chinas Ankündigung, die Zölle auf Agrarprodukte aus den USA zu erhöhen, weil die US-Administration 1.300 Produkte aus China mit Zöllen belegen will, wird von Experten als "reale Bedrohung" für die dortigen Produzenten von Futter für die Aquakultur betrachtet, schreibt IntraFish. Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums wird China in diesem Jahr 95 Mio. t Sojabohnen aus den USA importieren bei einer Eigenproduktion von 14,4 Mio. t. Während das Gros dieser Mengen in der Schweine- und Geflügelzucht endet, ist der Anteil der Aquakultur seit 2005 erheblich gestiegen: konsumierte Chinas Fischzucht-Sektor 2005 geschätzte 4,5 Mio. t Sojamehl, waren es 2015 schon 9 Mio. t bei einer Futterproduktion insgesamt von 55 Mio. t. Im Jahre 2017 wurden in China in toto 53,47 Mio. t Fisch in Aquakultur produziert, ein Plus von 4% gegenüber 2016 und von 8,2% im Vergleich zu 2015. Auf Soja aus den USA, die 60% nach China exportieren, will China jetzt 25% Zoll erheben.
Heiko Raumann (80), einer der beiden Produzenten von "Original Glückstädter Matjes" geht in den Ruhestand, meldet die Norddeutsche Rundschau. Der gesamte Komplex mit Produktionshalle, Restaurant und Wohnung in der Glückstädter Schmiedestraße 2 stehe voll eingerichtet zum Verkauf. Raumann führte von 1977 bis 2012 das Hotel und Restaurant "Raumann's Gasthaus" am Markt. 1993 begann er zusätzlich mit der Produktion des mildgesalzenen "Original Glückstädter Matjes", den er gemeinsam vor allem mit seiner Frau Monika produziert, unterstützt von zusätzlichen Kräften während der Saison. Raumann hatte das Handwerk der Matjesverarbeitung als erster von dem in Glückstadt legendären Helmut Sievers erlernt, später folgte der Gastronom Henning Plotz. Beide gemeinsam gründeten vor einigen Jahren eine Schutzgemeinschaft, um den Begriff zu schützen. Das Ergebnis: seit 2015 ist die Bezeichnung "Glückstädter Matjes" durch die EU als "geschützte geografische Angabe" (g.g.A.) eingetragen und damit weltweit geschützt. Ein Nachfolger könnte mit entsprechender Konzession sofort loslegen, sagt Raumann: "Wenn gewünscht, würde ich eine Zeit lang mit Rat und Tat zur Seite stehen und meine Rezepte weitergeben."
Das Wiener Start-up "Blün" ist das erste österreichische Aquaponik-Unternehmen, schreibt das Portal heute.at. Das charmante Kunstwort "Blün", zusammengesetzt aus Blau für das Wasser und Grün für die Pflanzen, beschreibt die Kombination aus Fischzucht und Gemüseanbau. Im Bezirk Donaustadt teilen sich die vier Land- und Forstwirte Gregor Hoffmann, Michael Berlin, Bernhard Zehetbauer und Stefan Bauer seit Anfang 2017 mit Blün-Gesellschafter Bauer dessen Gartenbauanlage in der Schafflerhofstraße 156 am östlichen Stadtrand Wiens. Inzwischen produziert Blün in seiner Aquaponik-Anlage jährlich zwölf Tonnen "Wiener Barsch" (Tilapien) und "Wiener (Raub-)Welse" sowie acht bis zehn Tonnen Gemüse wie Tomaten, Paprika oder Auberginen.
Spaniens Fischereiministerium hat gegen die drei Fischereiunternehmen Figoríficos Florindo e Hijos, Bacamar und Pesquera Piñeiro sowie gegen acht Verantwortliche Geldstrafen in Höhe von insgesamt fast 8,3 Mio. Euro verhängt, meldet Fish Information & Services (FIS). Bestraft wurde damit die Schwarzfischerei (IUU-Fischerei) der illegalen Fangschiffe "Thunder" (IMO 6905408) und "Tchaw" (IMO 6818930), die inzwischen beide nicht mehr operativ sind: die "Thunder" sank im April 2015 vor Sao Tomé und Principe, die "Tchaw" wird seit Oktober 2010 im Hafen von Vigo festgehalten. Die Verurteilten dürfen außerdem 11 bis 12 Jahre lang nicht mehr fischen und erhalten für 12 bis 14 Jahre keine Fördergelder mehr.
Der Marine Stewardship Council (MSC) erwartet zum diesjährigen Seafood Futures Forum auf der Seafood Expo Global 2018 mehr als 400 Gäste. Unter den Diskussionsteilnehmern auf dem Podium sind Ally Dingwall von Sainsbury's, Annelie Selander von Nomad Foods Europe, Amanda Nickson von The Pew Charitable Trust und Tor Bjørklund Larsen von der Norwegischen Fischerei-Vereinigung. In seiner Auftaktrede wird Ally Dingwall darstellen, wie eine der führenden britischen Supermarktketten ein kommerziell rentables Seafood-Sortiment anbietet und dabei ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele und internationale Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs) erfüllt und Bedenkenträgern Rechnung trägt. In der anschließenden Diskussionsrunde unter dem Thema "Fit für die Zukunft? Wie der MSC Kurs halten kann" werden die Vorgenannten unter Moderation von Melanie Siggs, Direktorin für Strategisches Engagement bei der Global Aquaculture Alliance, diskutieren, wie Industrie und NGOs im Kampf gegen die Überfischung besser zusammenarbeiten können, wie die Auswirkungen auf marine Ökosysteme minimiert werden können und wie ein wissenschaftsbasiertes Management propagiert werden kann.
Die Edeka Minden-Hannover will den Fischgroßhandel Hagenah kaufen bzw. wesentliche Vermögensanteile des Hamburger Traditionsunternehmens übernehmen. Dafür spricht, dass seit dem 23. März 2018 ein entsprechendes Fusionskontrollverfahren beim Bundeskartellamt anhängig ist. Die Behörde hat nun zunächst einen Monat Zeit, um den Zusammenschluss zu prüfen. Erweist sich das Fusionsvorhaben als unproblematisch, gibt das Kartellamt den Zusammenschluss vor Ablauf der Monatsfrist frei. Hält die Beschlussabteilung eine weitere Prüfung für erforderlich, wird im Rahmen eines bis zu vier Monate dauernden Hauptprüfverfahrens entschieden. Hagenah, der seit Anfang 2015 dem Ahrensburger Unternehmer Christoph Kroschke gehört, befindet sich seit Herbst 2017 im Insolvenzverfahren. Allerdings wird der Geschäftsbetrieb seitdem fortgeführt.
Vietnam hat in den ersten drei Monaten dieses Jahres Pangasius im Wert von 430 Mio. USD exportiert. Das sei ein Plus von 16% gegenüber dem Vorjahreszeitraum, obgleich die Branche mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat, schreibt Fish Information & Services (FIS). So stehe zu wenig Rohware zu Verfügung, außerdem torpedieren die USA die Pangasiuseinfuhr mit einem Inspektionsprogramm und hohen Antidumping-Zöllen. Doch wachsende Exporte in Märkte wie China, Japan und die ASEAN-Staaten könne den Rückgang in ehemals wichtigen Märkten wie der EU und den USA auffangen. China sei inzwischen, nach einem Anstieg um 42% zum Vorjahreszeitraum, der wichtigste Markt für Pangasius noch vor den USA.
Die Sardellen-Fangquote in den Gewässern im Norden von Peru ist auf 3,32 Mio. t festgelegt worden, schreiben die Undercurrent News unter Berufung auf das Fangunternehmen Pesquera Exalmar. Perus Meeresforschungsinstitut IMARPE hatte die gesamte Sardellenbiomasse in der Region auf 10,86 Mio. t geschätzt - 35% mehr als im Durchschnitt der letzten 24 Jahre und 79% höher als im Winter vergangenen Jahres. Auf einer Forschungsfahrt hatte das IMARPE jüngst viele Fische von einer guten Größe, rund 13 Zentimetern, mit guten Fischölausbeuten und einem geringen Anteil von Jungfischen registriert. Exalmar-Geschäftsführerin Rosana Ortiz zeigte sich optimistisch, dass sich die Sardelle vom El Niño erholt habe.
Der honduranische Shrimpproduzent Grupo Granjas Marinas (GGM) hat seine Produktionsmenge an Litopenaeus vannamei in den letzten sechs Jahren von 23 Mio. Pounds um 76% auf zuletzt 40,5 Mio. Pounds (= 18.387 t) gesteigert, meldet das Portal IntraFish. Allein im letzten Geschäftsjahr 2017/18, das am 28. Februar endete, sei die Produktionsmenge von 32 Mio. Pounds (= 14.528 t) um 26,5% gewachsen. GGM betreibt fünf Farmen, aber auch Verarbeitungsbetriebe, so dass nicht nur Shrimps mit Kopf (HOSO), sondern auch ohne Kopf (HLSO), roh geschälte und entdarmte (PD/ND) sowie gekochte, geschälte und entdarmte (PD/ND) Shrimps verkauft werden. Insgesamt beschäftigt GGM 4.200 Menschen, darunter Saisonarbeitskräfte. Nach Jahren des Wachstums hat Geschäftsführer Victor Samuel Wilson jetzt eine Konsolidierungsphase angekündigt, um im Geschäftsjahr 2019/20 die Erntemenge auf 44 Mio. Pounds (= 19.976 t) zu erhöhen. GGM produziert ganz überwiegend für den Export. 65 Prozent der Produktion gehen nach Europa, vor allem nach Frankreich, Deutschland und Großbritannien, wo das Unternehmen über Blue Earth Foods die Premium-Supermärkte von Marks & Spencer beliefert. Weitere 10 bis 15% werden in die USA und Mexiko exportiert und 5% nach Zentralamerika und Japan.
Die Preise für norwegischen Hering sind die niedrigsten seit dem Jahre 2011, schreibt IntraFish unter Verweis auf Analysten. Die Heringsexporte stiegen im ersten Quartal 2018 um 18% auf 89.000 t, während der Exportwert um 13% auf 78,7 Mio. Euro sank. Die wichtigsten Märkte waren Deutschland, Polen und Litauen. "Das ist vor allem zurückzuführen auf seit einigen Jahren steigende Quoten und mangelnden Zugang zu dem historisch wichtigen Heringsmarkt Russland", kommentierte Paul Aandahl, Analyst beim Norwegian Seafood Council (NSC). Andersherum verhielt es sich bei den Makrelenexporten: hier ging Norwegens Exportmenge im ersten Quartal 2018 um 23% auf 52.000 t zurück, während der Wert der Ausfuhren um nur 20% oder 16,7 Mio. Euro auf 68,1 Mio. Euro abnahm. Wichtigste Märkte waren in den ersten drei Monaten 2018 die Türkei, Südkorea und China.