Drei Monate nach Beginn der diesjährigen Lachsfangsaison in Alaska wurden bislang 105 Mio. Fische gefangen, teilen das Alaska Seafood Marketing Institute (ASMI) und die McDowell Group Ende August mit. Das sei "fast genausoviel" wie im Jahre 2016, bleibe aber hinter den Erwartungen zurück, schreibt der Ökonom Garrett Evridge in einem Update. Die Fänge beim Buckellachs (Pink) liegen zwar 4% höher als im Jahre 2016, sind jedoch niedriger als in Durchschnittsjahren. Im Südosten liegen die Fänge sogar 67% unter einer typischen Jahresernte. Die Keta-Wildlachsmenge liegt ein Drittel unter dem Ergebnis von 2017 und 10% niedriger als der Fünf-Jahres-Durchschnitt. In der Region Arctic-Yukon-Kuskokwim hingegen würden die Erträge die Erwartungen übertreffen, schreibt Evridge. Beim Silberlachs (Coho) bedeuten 2,3 Mio. Fische ein Viertel weniger als im Fünf-Jahres-Schnitt. Die Fänge beim Königslachs (Chinook) hingegen liegen fast auf dem 2017er Niveau mit einem Minus von 3%. Beim Sockeye-Wildlachs schließlich entsprechen 49.580 Mio. Lachse einem Minus von 7% gegenüber 2017.
Optimar, norwegischer Lieferant von Verarbeitungstechnologie, entwickelt eine Linie für das automatische Sortieren und Filetieren von Weißfisch an Bord eines Fangschiffes, meldet IntraFish. In Norwegen gibt es derzeit acht Fangschiffe, die Weißfisch an Bord filetieren. Mehrere andere Schiffe haben eine entsprechende Lizenz, die sie jedoch nicht nutzen, weil es profitabler ist, an Bord Fisch nur ausgenommen ohne Kopf (H&G) zu produzieren. Diese Verarbeitung sei unproblematischer und benötige weniger Personal. Eine automatisierte Filetproduktion würde jedoch die Gewinnmarge erhöhen. Binnen zwei Jahren will Optimar einen Prototyp vorstellen. Erik Westre, Leiter Forschung und Entwicklung bei Optimar, beschreibt die Problemstellung: "Ein separates Kontrollsystem muss erkennen, wo sich das Filet befindet, zu welcher Gewichtsklasse es gehört und in welchen Karton es soll. Dafür brauchen wir ein Robotersystem, das das Filet greift und dorthin packt, wo es hin soll. Das ist ein kompliziertes Verfahren." Denn Westre betont: "Die Dinge werden kompliziert, wenn sie an Bord eines Fangschiffes geschehen." Der Fonds für Fischerei- und Aquakultur-Industrie-Forschung (FHF) unterstützt das Projekt mit 1,3 Mio. Euro.
Die deutsche Herings-Schleppnetzfischerei in der westlichen Ostsee wird voraussichtlich in wenigen Wochen das MSC-Siegel verlieren. Der Hintergrund: im Frühjahr war der Richtwert für eine nachhaltige Bestandsbiomasse an Heringen von 90.000 auf 120.000 t nach oben korrigiert worden. Da der aktuelle Heringsbestand in dem Gebiet bei nur 105.000 t liege, gelte der Hering dort als gefährdet, was eine nachhaltige Fischerei ausschließe. Am 25. Juli 2018 war die Fischerei unter Berücksichtigung des neuen Richtwertes turnusgemäß auditiert worden. Dazu teilte die Sprecherin des Marine Stewardship Councils (MSC) in Berlin, Gerlinde Geltinger, mit: "Wir gehen aufgrund der neuen Informationen davon aus, dass in dem für den 21. September erwarteten Auditbericht die Suspendierung ausgesprochen wird."
Am 19. Januar 2018 hatte der Marine Stewardship Council (MSC) beschlossen, dass zertifizierte Fänge nur dann in MSC-zertifizierte Lieferketten aufgenommen werden können, wenn sie von Fischereien stammen, die beim Fang einer Spezies für sämtliche auf ein und derselben Fangfahrt eingesetzten Fangmethoden zertifiziert sind. Nach kritischen Rückmeldungen von Nichtregierungsorganisationen und aus der Industrie hat der MSC-Treuerhänderrat die Überarbeitung seiner Definition "Zertifizierungseinheit" (engl. Unit of Assessment - UoA), um die es bei dieser Thematik geht, wieder aufgenommen. Denn die Mehrheit der konsultierten Fraktionen befürwortete die im Januar gewählte Lösung nicht, da viele befürchteten, dass sie in der Praxis schwer anwendbar sei. Dr. Rohan Currey, MSC Fisheries Standard Director, erklärte: "So bestünde zum Beispiel die Gefahr, dass sich die neuen Anforderungen negativ auf Entwicklungsländer und die handwerkliche Fischerei auswirken könnten. […] Daher werden wir versuchen, eine bessere Lösung zu finden, die die Fähigkeit des MSC-Programms, Verbesserungen in der globalen Fischerei voranzutreiben, weiter stärkt und breite Unterstützung findet."
Die Vinh Hoan Corp., der größte vietnamesische Pangasius-Produzent, investiert 50 Mio. VND (= 1,8 Mio. Euro) in einen neuen Verarbeitungsbetrieb nahe seines Hauptsitzes in Vinh Phuoc, schreiben die Undercurrent News. Unklar sei, ob dadurch die Verarbeitungskapazität des Marktführers weiter erhöht werde: aktuell soll Vinh Hoan eine Tageskapazität von 800 bis 820 Tonnen besitzen, schreibt IntraFish.
Französische Fischer haben sich gestern handgreifliche Auseinandersetzungen auf See mit Fischerbooten aus Großbritannien geliefert. Hintergrund ist ein seit Längerem schwelender "Jakobsmuschel-Krieg" zwischen Fischern beider Länder. Nach Mitteilung des französischen Fischereischutzes in der Normandie kreisten etwa 35 französische Kutter fünf britische Boote ein. Steine und Rauchbomben wurden geworfen, Schiffe wurden gerammt, doch es soll weder Verletzungen noch ernsthafte Schäden gegeben haben. Das Problem: französische Fischer dürfen die Jakobsmuschel-Bestände vor der Küste der Normandie nur von Anfang Oktober bis zum 15. Mai befischen. Die Briten haben diese Auflage hingegen nicht. Bislang hatten sich beide Seiten im Rahmen eines "Gentleman's Agreements" auf eine faire Bewirtschaftung geeinigt. In diesem Jahr habe es keine entsprechende "Absprache unter Ehrenleuten" gegeben, schreibt Fish Information & Services (FIS). Denn Großbritannien verbietet den Fischern separate Verträge, will hingegen fischereiliche Fragen im Rahmen der Brexit-Verhandlungen regeln. Die Folge: die Briten fischen die Scallop-Bänke ab, bevor die Franzosen im Herbst ihre Fischerei aufnehmen. In einem "spontanen Akt der Wut" waren deshalb Montagnacht Fischer aus mehreren Häfen der Normandie aufgebrochen, um das Recht in die eigenen Hände zu nehmen.
Der im März eröffnete "Mega-Supermarkt" Zurheide in der Düsseldorfer Innenstadt kämpft noch mit zu geringer Kundenfrequenz. "Nein, wir sind nicht zufrieden. Ich bin seit 22 Jahren im Betrieb. Hier ist es wirklich extrem schwer", zitiert die Westdeutsche Zeitung Inhaber Rüdiger Zurheide (39) anlässlich eines Presserundgangs durch den Markt. Er betreibt den 10.000 Quadratmeter großen Lebensmittelmarkt an der Berliner Allee/Ecke Graf-Adolf-Straße gemeinsam mit seinem Bruder Marco seit einem halben Jahr. 5.000 Kunden täglich wünscht sich der Edekaner für das Zurheide-Center im Crown, tatsächlich seien es bislang nur 3.000 bis 3.500 am Tag. Die möglichen Ursachen für die verhaltene Frequenz sind vielfältig. Die Eröffnung im Frühjahr sei nicht ideal gewesen, denn es folgte eine lange Periode guten Wetters. Ein Rohrbruch zur Eröffnung, sechsmal Feueralarm aufgrund eines technischen Defekts, ein Ausfall der Rolltreppe. Unmut äußern Kunden über das nicht kostenlose Parkhaus (1,50 Euro/erste Stunde), doch Zurheide sei dort nur Untermieter. Schließlich fühlten sich Kunden durch die Größe, das gastronomische Konzept und den Markt als Produktionsstätte überfordert. Und dass "in allen Abteilungen Experten hinter der Theke" stünden, sei bei den Kunden nicht bekannt genug.
Die vom Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) empfohlene Einstellung der Heringsfischerei in der westlichen Ostsee und die empfohlenen niedrigen Quoten beim Dorschfang könnten "zu ernsthaften wirtschaftlichen Verwerfungen bei etwa 150 Unternehmen führen". Das erklärte Dr. Jürgen Buchwald, Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium von Mecklenburg-Vorpommern, gestern im Rahmen eines Expertengesprächs. Zu dem Gespräch am Rande des Deutschen Fischereitages in Lübeck waren die Küstenländer, das Thünen-Institut für Ostseefischerei und der Deutsche Fischereiverband eingeladen.
Marine Harvest Consumer Products (MHCP) meldet für sein Frischesegment für das 2. Quartal 2018 ein Umsatz- und Mengenplus, schreibt IntraFish. Der Betriebsertrag stieg von 488,3 Mio. Euro auf 510,7 Mio. Euro im Vergleich zum 2. Quartal 2017 um fast 5%. MHCP verkaufte mit 39.372 t Lachs etwa 7,5% mehr Lachs - im 2. Quartal 2017 waren es 36.644 t. Trotz des weltweit starken Lachsmarktes fiel der Quartalsgewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) aufgrund der anhaltend hohen Lachspreise mit 13,1 Mio. Euro fast 32% niedriger aus als ein Jahr zuvor mit 19,2 Mio. Euro. Der weitaus größte Markt für Marine Harvest ist Europa mit einem Marktanteil von 71%, wobei Frankreich, Deutschland und Großbritannien die wichtigsten Länder für die Endverbraucherprodukte sind. Trotz des gestiegenen Umsatzes beschreibt der Lachsverarbeiter das Preisumfeld als herausfordernd. In Asien liefen VAP-Produkte im 2. Vierteljahr 2018 nicht so gut. Bedingt durch den Verlust eines nicht genannten LEH-Filialisten ging der Umsatz zurück. Wachstum notierten die Norweger dennoch für ihre Asien-Marke "Mowi", die gegenüber dem Vergleichsquartal ein Plus von 3,2% erfuhr.
Der spanische Seafood-Verarbeiter Angulas Aguinaga hat seinen Wettbewerber Viveros Merimar übernommen, meldet IntraFish. "Wir wollen von unseren Surimi-Marken La Gula del Norte und Krissia diversifizieren, die Marke Aguinamar konsolidieren und unsere Präsenz international und im Foodservice-Bereich stärken", kündigte Geschäftsführer Ignacio Muñoz an. Dank der Übernahme des Oktopus-Produzenten soll der Umsatz in diesem Jahr 200 Mio. Euro erreichen. Insbesondere im Wachstumsmarkt Oktopus will Angulas Aguinaga zulegen. Bislang erwirtschaftet Angulas nur 8% des Umsatzes im Ausland, vor allem in Frankreich und Italien, doch dieser Anteil soll auf über 20% steigen.