05.07.2018

Nordsee-Fangempfehlung: Mehr Scholle, erheblich weniger Kabeljau

Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) hat die ersten Fangempfehlungen für 2019 für die Bodenfischbestände in der Nordsee vorgelegt. Gute Nachrichten gibt es von Scholle, Seelachs und Seehecht. Bei der Scholle liegt der Elterntierbestand mit einer Biomasse von über 940.000 t deutlich über dem Schwellenwert für die nachhaltige Bewirtschaftung von 564.599 t. Der ICES empfiehlt daher eine leichte Erhöhung der Fangmenge um 9 %. Beim Seelachs hat der wachsende Elterntierbestand mit mehr als 300.000 t eine Größe wie zuletzt 1977 erreicht. Emfehlung des ICES: Erhöhung der Fangmenge um 21 %. Beim Seehecht ist der Elterntierbestand in den letzten zwei Jahren zwar leicht gesunken, liegt aber mit mehr als 305.000 t noch weit im grünen Bereich einer nachhaltigen Bestandsbewirtschaftung. Daher schlägt der ICES für die Gesamtfangmenge ein Plus von 27 % vor. Für Steinbutt und Glattbutt, deren Bestände sich stabil zeigen, ist auch die Empfehlung gleich geblieben.
Länderreport Länderreport
05.07.2018

Norwegen: Grünes Licht für Europas größte landgestützte Lachsfarm

Vier erfahrene Führungskräfte der norwegischen Lachsindustrie wollen Europas größte landgestützte Lachsfarm errichten. Am Montag hat die norwegische Provinz Møre og Romsdal (Region Vestlandet) dem 2017 gegründeten Unternehmen Salmon Evolution die Genehmigung erteilt, in der Gemeinde Fræna eine Kreislaufanlage für die jährliche Produktion von 28.800 Tonnen Lachs zu bauen. Hinter dem Projekt stehen Geschäftsführer Ingjarl Skarvoy, ehemaliger Regionalleiter bei SalMar, und Kristofer Reiten, Manager bei dem norwegischen Schwarmfischverarbeiter Vikomar, sowie Jonny Småge und Per Olav Mevold, beide in der Geschäftsführung des Seafood-Lieferanten Vikenco. Die Kosten für die Zucht, deren erste Bauabschnitte bis zum Jahre 2021 fertiggestellt sein sollen, sind auf 3 Mrd. NOK kalkuliert, etwa 316 Mio. Euro. Die Finanzierung für die Megafarm sei allerdings bislang noch nicht gesichert, heißt es in einer Pressemitteilung.
04.07.2018

Nordseekrabben: Knappe Fänge, ordentliche Erlöse

Die neue Fangsaison für Nordseekrabben hat für die Fischer relativ gut begonnen, schreibt die Ostsee-Zeitung (OZ). Seit Anfang März sind die Kutter wieder auf Fangfahrt. Die Fänge seien zwar knapp, die Erlöse mit rund 10,- Euro pro Kilo aber aus Sicht der Branche "recht ordentlich". Zum Vergleich: 2011 waren die Erzeugerpreise auf bis zu 1,30 Euro je Kilo ungeschälte Nordseekrabben gefallen, bis 2017 stiegen die Preise ab Kaje dann auf das Zehnfache, nämlich 13,- Euro. "Wir kommen zurecht", zitiert die Zeitung Anfang Juni Günter Klever von der Erzeugergemeinschaft Küstenfischer der Nordsee in Großheide/Kreis Aurich. Krabbenbrötchen kosten aktuell etwa 7,- Euro.
TK-Report TK-Report
04.07.2018

Hamburg: Hygiene-Siegel für Restaurants

Seit Mai diesen Jahres können Hamburger Gaststätten und Restaurants mit einer neuen Auszeichnung für sich werben, meldet der Norddeutsche Rundfunk (NDR). Besonders saubere Betriebe können das so genannte Hygiene-Siegel erhalten. Kunden wollten wissen, wie sauber ihr Lieblings-Restaurant ist, sagt Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks: "Mit dem Hamburger Hygiene-Siegel schaffen wir ein leicht erkennbares und eindeutiges Instrument, das darüber Auskunft gibt." Betriebe, die von den amtlichen Kontrolleuren eine gute oder sehr gute Bewertung bekommen, können das Hygiene-Siegel beantragen, mit dem sie dann an ihrer Tür werben können. In der Hansestadt gibt es rund 6.000 Gaststätten, Restaurants, Kantinen, Imbisse, Cafés und Eisdielen. Etwa jeder zweite Betrieb bekommt in Sachen Hygiene ein "sehr gut" oder "gut". Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Dehoga und die Kammern unterstützten das Siegel, sagt die Senatorin.
03.07.2018

China halbiert Zölle auf norwegische Seafood-Importe

China hat die Zölle auf mehr als 250 Seafood-Produkte aus Norwegen erheblich reduziert, meldet das Portal Xinhuanet. Insgesamt würden 1.449 Verbrauchsgüter von der Reduktion profitieren, und zwar seien die Zollsätze im Durchschnitt von bislang 15,7% auf jetzt 6,9% gesenkt worden. Damit könnten Norwegens Seafood-Exporteure mehr als 70 Mio. NOK (= 7,4 Mio. Euro) im Jahr sparen, prognostiziert die norwegische Regierung in einer Pressemitteilung. "Im vergangenen Jahr haben wir Seafood im Wert von mehr als 3 Mrd. NOK (= 315 Mio. Euro) nach China exportiert", wird Fischereiminister Per Sandberg zitiert. Er erwarte, dass mehr Rohware für die Weiterverarbeitung in China importiert werde.
03.07.2018

Irland: USA kritisieren Untätigkeit bei "moderner Sklaverei"

Das US State Department hat die Republik Irland in seinem aktuell veröffentlichten Bericht zum Menschenhandel auf den Rang "Tier 2" herabgestuft - und damit auf eine Stufe mit Indonesien und Indien gesetzt, schreibt die britische Tageszeitung The Guardian. In dem am vergangenen Donnerstag vorgestellten TIP-Bericht 2018 - TIP steht für 'Trafficking in Persons' (= Menschenhandel) - wird unter anderem auf Zwangsarbeit in der irischen Fischindustrie hingewiesen. Der Bericht äußert Bedenken, dass die Einwanderungsvorschriften der irischen Regierung für Trawler-Mannschaften aus Drittstaaten außerhalb der EU diese Männer der Gefahr von Zwangsarbeit aussetzten. Schon 2015 hatten Recherchen des Guardian auf diese Missstände in Irland hingewiesen und dazu geführt, dass die irische Regierung eine Taskforce eingerichtet hatte. Auch der oberste irische Gerichtshof und der Europarat kritisierten, dass das irische System Opfern von Menschenhandel keine hinreichende Unterstützung gewähre. Mark Lagon, ehemaliger TIP-Vertreter beim State Department, begrüßte die US-Kritik an einer westlichen Demokratie als Zeichen für die Glaubwürdigkeit des Berichts zum Menschenhandel.
02.07.2018

Griechenland: FoS-Zertifikat für Wolfsbarsch- und Doraden-Zucht

Die griechische Meeresfischzucht Corfu Sea Farm, Produzent von Wolfsbarschen und Doraden, ist nach dem Nachhaltigkeitsstandard Friend of the Sea (FoS) rezertifiziert worden, meldet die Organisation. Schon im Jahre 2015 war die 1992 gegründete Zucht in Kassiopi im Norden der Inseln Korfu von FoS erstmals zertifiziert worden. Die jüngst veranstaltete Auditierung habe gezeigt, dass die Farm zu keinerlei negativen Veränderungen des sie umgebenden Ökosystems führe. Die Meeresfarm hat ein wirkungsvolles Management für die Futtersicherheit etabliert. An sämtlichen Gehegen verhindern überspannte Netze, dass Vögel gefährdet werden. Beide gezüchteten Arten sind heimisch und stammen aus einer überprüften und zugelassenen Brutanstalt. Das verwendete Fischfutter wird nach griechischem und europäischem Recht produziert und enthält weder genmodifizierte Inhaltsstoffe noch tierisches Protein. Die Produkte der Corfu Sea Farm werden nach Italien, Frankreich, in die USA, nach Kanada und Großbritannien exportiert. Die jährliche Kapazität der Farm liegt bei mehr als 500 Tonnen.
02.07.2018

Bremerhaven: Bundespräsident im Fischbahnhof

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am vergangenen Mittwoch bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Seestadt Bremerhaven besucht. Nach einem Besuch im Auswandererhaus, bei dem er seine diplomatischen Kollegen auf das Thema Migration aufmerksam machte, und im Klimahaus, wo er mit den Botschaftern das WM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft verfolgte, stand ein Abendessen im Fischbahnhof auf dem Programm. Vier Monate zuvor hatte Steinmeier schon dem Neubau des Thünen-Instituts für Fischereiökologie im Fischereihafen einen Besuch abgestattet. Dort ließ er sich über die Zukunft von Fisch als Lebensmittel informieren. Besonders Plastikmüll werde zum Problem für die Versorgung der Menschen mit Fisch, sagte der Bundespräsident nach dem vTI-Besuch. Wissenschaftler des Bundesinstituts hatten das Staatsoberhaupt darauf hingewiesen, dass nach neueren Schätzungen jährlich etwa 4,8 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Weltmeere gelangen.
02.07.2018

Brasilien steigert eigene Shrimp-Produktion erheblich

Brasilien produziert zunehmend mehr Shrimps. Neue Produzenten, aber auch die Expansion bestehender Farmen führen dazu, dass die jährliche Erntemenge von 65.000 t im Jahre 2017 auf 70.000 bis 80.000 t im laufenden Jahr und auf 90.000 t im Jahre 2019 steigen könnte, schreibt IntraFish. Diesen Anstieg erwarte zumindest Cristiano Maia, der die Präsidentschaft des brasilianischen Shrimpzüchterverbandes ABCC vom langjährigen Amtsinhaber Itamar Rocha übernommen hat. Maia ist außerdem Präsident von Brasiliens größtem Shrimp-Produzenten Camarão Potiporã.
02.07.2018

Argentinien: Geringere Shrimp-Fänge

Argentiniens Fischerei auf die Argentinische Rotgarnele (Pleoticus muelleri) landete in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 22% weniger Shrimps an als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, meldet Fish Information & Services (FIS). Bis zum 21. Juni 2018 wurden 68.081 t gefischt, während es von Januar bis Juni 2017 noch 87.400 t waren - ein Minus von 19.319 t. Davon entfielen 36.815 t auf die Küstenfischerei, 24.656 t wurden von Frostfangschiffen angelandet, 6.291 t von hochseetüchtigen Frischfischfängern und 317,4 t von Booten, die in Flussmündungen fischten. Da der Anteil kleinerer Shrimps erheblich sein soll, werden jetzt mehrere Forschungsreisen durchgeführt.
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