04.09.2009

Test: Mehrmaliges Auftauen und Einfrieren ist nicht gefährlich

Zahlreiche Hersteller warnen auf den Verpackungen ihrer Tiefkühlprodukte mit dem Hinweis „Nach dem Auftauen nicht wieder einfrieren“. Deshalb folgen auch zahllose Verbraucher diesem Grundsatz. Eine im Auftrag von „stern TV“ durchgeführte wissenschaftliche Untersuchung hat jetzt ergeben: in mikrobiologischer Hinsicht ist selbst mehrmaliges Auftauen und Einfrieren bei den meisten Produkten unbedenklich; bei einigen Lebensmitteln leiden darunter allerdings Geschmack, Konsistenz und Optik. Letzteres gilt auch für das einzige Fischprodukt im Test: Seelachsfilets.

Ernährungswissenschaftler der Fachhochschule Münster hatten insgesamt zehn Tiefkühlprodukte unterschiedlichster Lebensmittelgruppen aufgetaut und anschließend noch zweimal wieder eingefroren und aufgetaut. Nach jedem Auftauvorgang wurden Proben der Lebensmittel im Labor auf eine eventuelle Belastung mit Krankheitserregern wie Salmonellen, Kolibakterien oder Fäulniserregern untersucht. Anschließend prüften geschulte Testesser Aussehen, Geruch und Geschmack der Produkte. Ein Team um die Münsteraner Oecotrophologen Prof. Dr. Guido Ritter, Inhaber des Lehrstuhls für Lebensmittelsensorik, und seinen Kollegen Prof. Dr. Friedrich Titgemeyer, Dozent für Lebensmittellehre und Mikrobiologie, untersuchte Speiseeis, eine Käse-Sahne-Torte, tiefgefrorene Himbeeren, Bohnen, Brokkoli, Schweinemett, Hähnchen, Lasagne Bolognese, Pommes Frites und Seelachs.

Der Fisch gehörte neben Eis, Hähnchen und Lasagne zu jenen Produkten, bei denen bezüglich des Geschmacks mehrmaliges Auftauen und Einfrieren nicht zu empfehlen ist. „Der Geruch des Seelachses wird bei jedem Durchgang muffig-fischiger und auch geschmacklich kann er nicht mehr überzeugen“, lautet das Testergebnis. Aus mikrobiologischer Sicht galt für die Filets jedoch, dass ein Verzehr „durchgehend unbedenklich“ sei. Die Ernährungswissenschaftler warnten aber: zum einen beziehen sich die Ergebnisse ausschließlich auf die untersuchten Produkte, zum anderen dürfe zwischen Einfrieren und Auftauen nicht zu viel Zeit liegen. Sonst können sich doch noch Keime bilden.
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