Aktionswoche: Fischerei solidarisiert sich mit Landwirten und Spediteuren

Die Fischer werden sich an den ab kommender Woche startenden Aktionen der Landwirte und Fuhrunternehmen beteiligen, kündigt der Verband der Deutschen Kutter- und Küstenfischer (VDKK) an. "Die Fischerei hat den Wegfall des 'Agrardiesels' und der Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge abgelehnt. Auch die Maut-Erhöhung im Güterverkehr wird von der Fischerei abgelehnt", teilte VDKK-Sprecher Claus Ubl mit. Denn: Kostensteigerungen im Transportwesen belasteten jeden Verbraucher. Alle Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs werden mit dem Lkw transportiert. Ubl: "Diese Kostensteigerungen gehen zu Lasten der Verbraucher und wirken als weitere Verschlechterung des Wirtschaftsstandortes Deutschland." Daher werden Fischer unter anderem an der großen Abschlussdemonstration in Berlin am 15. Januar 2024 teilnehmen. Auch bei einer Sternfahrt nach Berlin am 18. und einer Kundgebung am 19. Januar werden Fischer dabei sein.

Außerdem kritisiert die Fischerei, dass die Haushaltslücke auch mit Mitteln geschlossen werden solle, die für die Fischerei vorgesehen waren. Die Gelder stammten gemäß Windenergie-auf-See-Gesetz (WindSeeG) aus der Auktion von Nordsee- und Ostsee-Flächen, die für den Bau von Offshore-Windparks genutzt werden sollen und damit für die Fischerei als Fanggebiete verlorengehen. Mit diesen Geldern sollte es eine Anpassung der Flotte an die neue Situation mit stark verringerten Fanggebieten geben. Die Transformation der Flotte zu fossilfreien Antrieben sollte damit ebenfalls ermöglicht werden. "Was da gerade auf der Nordsee passiert, ist so, als würde man dem Bauern einen Acker wegnehmen, denn in den Offshore-Windparks wird Fischerei komplett verboten", sagt der VDKK-Vorsitzende Dirk Sander, "und jetzt soll das Geld für die Entschädigung und Anpassung zum Stopfen von Haushaltslöchern der Bundesregierung zweckentfremdet werden." Im Übrigen gebe es erhebliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieser aktuellen Entscheidung zu der Zweckentfremdung der Fischerei-Mittel für den Bundeshaushalt, da die Verwendung der Mittel durch § 58 WindSeeG eindeutig festgeschrieben sei.Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden