21.07.2009
Wissenschaft: Chiles ISA kommt vermutlich aus Norwegen
Neue Forschungsergebnisse kanadischer Wissenschaftler deuten darauf hin, dass die in Chile seit zwei Jahren grassierende Infektiöse Salmanämie (ISA) von einem Virusstamm ausgelöst wurde, der aus Norwegen stammt. Das norwegische Portal IntraFish zitiert aus einem Aufsatz einer Forschergruppe um Fred Kibenge, Professor für Virologie an der kanadischen Universität von Prince Edward Island, veröffentlicht in der aktuellen Ausgabe des ‚Virology Journal’. Demnach könne das Virus zu Lachsen in Norwegen rückverfolgt werden, von denen 1997 Proben gezogen worden waren. Im Juni 2007 hatte man während der ersten ISA-Fälle Lachsgewebeproben in verschiedenen Farmen von 14 chilenischen Unternehmen entnommen. Diese Proben wurden mit ISA-Virusdaten verglichen, die von Referenzproben aus Norwegen, Schottland, den Färöer Inseln, Kanada und den USA stammten. Dabei sei festgestellt worden, dass die ISA-Viren aus Chile die größte genetische Ähnlichkeit mit jenen Viren hätten, die 1997 in Norwegen isoliert worden waren. „Diese Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass ISA in Chile durch ein Virus ausgelöst wurde, dass in Chile schon vorhanden war, dort aber zu neuen Stämmen mutiert ist,“ sagen die Forscher. „Vermutlich sei das Virus mehr als zehn Jahre lang unentdeckt in der großen chilenischen Industrie für Atlantischen Lachs zirkuliert, bevor im Juni 2007 das erste Auftreten der Seuche gemeldet wurde“, schreibt Kibenge in einem Kommentar, zitiert in den Bloomberg News.
Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden