06.12.2011

Wissenschaftler korrigieren Bestandsschätzung: Seelachsbestand deutlich besser

Bei den Herbst-Untersuchungen der Fischereibiologen wurden außergewöhnlich viele junge Seelachse in der Nordsee vorgefunden. Deshalb musste jetzt der internationale Rat für Meeresforschung (ICES) seine Bestandsschätzung und Fangempfehlung deutlich korrigieren. Das meldet der Verband der Deutschen Kutter- und Küstenfischer in einer Pressemitteilung. Eine Kürzung der Seelachs-Fangquote um 30 % ist nun nicht mehr erforderlich. Für 2012 soll die Quote gemäß Managementplan nunmehr um 15 % herabgesetzt werden. Damit bewegt man sich wieder im Rahmen naturgemäßer Bestandsschwankungen. Der Seelachs wurde 2008 als erster Fisch aus deutscher Meeresfischerei nach dem MSC-Standard zertifiziert. Die Bestandsbewirtschaftung ist seit Jahren nachhaltig. Der Verband betont, dass eine gute Bestandsbewirtschaftung jedoch nicht vor natürlichen Bestandsschwankungen schützt, die durch klimatische oder hydrografische Faktoren bedingt sein können.

Die Kutter- und Küstenfischer weisen darauf hin, dass es immer wieder Diskussionen über die Qualität der wissenschaftlichen Fangempfehlungen gibt. Bewirtschaftungsprobleme beim Hering ergeben sich zum Beispiel immer noch durch die 50 %ige Unterschätzung des Jahrgangs 2006, die erst im Jahr 2009 aufgedeckt wurde. Auch die (rund) 90 %ige Absenkung der Quote für den Blauen Wittling von 540.000 t in 2010 auf 40.100 t in 2011 wurde heftig kritisiert. Neuere Daten zeigen, dass der Bestand in besserer Verfassung ist und die Fangmenge für 2012 wieder deutlich angehoben wird auf 391.000 t.
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