31.03.2021

Bayern: Direktvermarktung boomt, Karpfenzüchter schwächeln

Bayerns Fischzüchter profitieren mehrheitlich offenbar von der corona-bedingt gestiegenen Wertschätzung für heimische Nahrungsmittel. "Wir haben einen Stand im Freien aufgebaut, damit wir corona-konform verkaufen können", berichtet Simone Wiesinger, die gemeinsam mit ihrem Mann Marcus die Fischzucht Ertl führt, im Münchner Merkur. Zu Ostern arbeiten in dem Betrieb, der zwischen dem Münchner Stadtteil Lochhausen und der Gemeinde Gröbenzell (Kreis Fürstenfeldbruck) liegt, zehn Beschäftigte beim Abfischen, Schlachten, Räuchern und Verkaufen von Forellen, Saiblingen und weiteren Arten.

Bei den Karpfenzüchtern ist die Lage durchwachsen. In Franken hätten die Betriebe aufgrund der Gastronomie-Schließungen zu kämpfen, sagt Dr. Martin Oberle, Leiter der Karpfenteichwirtschaft bei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL). Dort bestehe die Sorge, dass viele Fische übrig bleiben könnten. Die Kollegen in der Oberpfalz hingegen hätten ihre Fische bereits im Januar verkauft. "In der Oberpfalz gibt es andere Absatzkanäle: Karpfen werden häufig als Satzfische verkauft", erklärt Oberle - und: "Zum Teil haben sich auch neue Kundschaften ergeben, zum Beispiel im Lebensmitteleinzelhandel." Vereine wie die Burschen in Höhenkirchen (Landkreis München) bieten in diesem Jahr ihren Steckerlfisch erstmals "to go" an. "Man musste vorbestellen und bekam eine von fünf Abholzeiten genannt", erklärt der Vorsitzende Markus Vollmann. Die traditionell am Holzspieß gegrillten 280 Fische seien restlos ausverkauft.

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