29.01.2019
Brexit: Frankreichs Fischer drohen mit Blockaden als "letztem Ausweg"
Sollte der Brexit zum 29. März 2019 umgesetzt werden, ohne den EU-Fischern Fangrechte in britischen Gewässern zu gewähren, wollen diese die Einfuhr von Fisch und Meeresfrüchten aus Großbritannien durch Blockaden verhindern. "Kein einziges Kilo an britischem Seafood würde dann in europäische Häfen gelangen oder die Verarbeitungsbetriebe erreichen", drohte jüngst Olivier Leprêtre, stellvertretender Präsident der nordfranzösischen Fischervereinigung CNPMEM. Dabei rechne er mit Unterstützung durch Kollegen aus Belgien, Irland und den Niederlanden über deren gemeinsame Vertretung The European Fisheries Alliance (EUFA). Um Wirksamkeit zu erzielen, müssten die Häfen und die Transportwege zu den Verarbeitern blockiert werden. Später milderte Leprêtre diese Ankündigung ab und betonte: "Das wäre ein letzter Ausweg." Französische Fangschiffe fangen bis zu 60% ihres Fischs in britischen Gewässern, während die britischen Fänge zu 50%, andere Meinungen schätzen sogar bis zu 80%, in Europa verkauft werden. Ohne eine Einigung über die Fangrechte rechne Leprêtre mit EU-Zöllen auf Seafood aus dem UK von 15 bis 20% - ein Zollsatz, bei dem die Produkte nicht mehr wettbewerbsfähig wären.
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