Frankreich: Austerndiebe sind oft "Kollegen"

Da die Franzosen zu Weihnachten und Silvester vermehrt Austern genießen, kommt es in den Austernzuchten gerade in der Vorweihnachtszeit verstärkt zu Diebstählen. Alleine im Département Charente-Maritime, wo ein Drittel der französischen Austern gezüchtet wird, erbeuteten Diebe im vergangenen Jahr 17,5 Tonnen Austern, schreibt die Tageszeitung 'Die Welt'. Bei den Austerndieben handelt es sich meistens um Experten: sechs von acht Personen, die in dem Département in den letzten Jahren im Zusammenhang mit Austerndiebstählen festgenommen worden sind, waren nach Angaben der Gendarmerie selbst aktive Austernzüchter oder Züchter im Ruhestand. Der Schaden kann auch im Einzelfall erheblich sein. Den Züchtern Dominique und Philippe Favier aus dem renommierten Zuchtgebiet Marennes-Oléron wurden alleine 2017 fast 500 kg der edlen Sorte Pousses en Claire gestohlen - Wert: rund 5.000 Euro.

Im Becken von Marennes-Oléron engagieren einige der 960 Zuchtbetriebe in der Vorweihnachtszeit private Sicherheitsfirmen oder stellen Überwachungskameras auf. Die Gendarmerie führt nachts zusätzliche Patrouillen durch, kontrolliert Lastwagen auf wichtigen Fernstraßen. Im Département Calvados kommt es nicht mehr zu Austerndiebstählen, seit das Kavallerie-Regiment der Garde Républicaine seit 2009 zu Pferde patrouilliert. Zwei französische IT-Unternehmen - Heol Design und Flex Sense - haben inzwischen Alarmsysteme entwickelt: GPS-Chips oder Bewegungsmelder, die im Inneren der Austern angebracht werden und den Züchter alarmieren, sobald einer der "Poches" nach oben gezogen wird.

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