24.11.2017
Hamburg: Hafen leidet unter langer Zollabfertigung
Die Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger Hafens leidet unter einer schleppenden Warenabfertigung beim Zoll. Norddeutsche Importeure müssten nach Angaben des AGA Unternehmensverbandes meist vier bis sechs Tage warten, bis Waren aus Drittstaaten von den Beamten im Hafen freigegeben werden, schreibt heute das Hamburger Abendblatt. In Rotterdam würden Container "wesentlich zügiger abgefertigt", sagt AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse. Das Problem: drastische Personalengpässe bei der zuständigen Zolldienststelle in Hamburg-Waltershof. Nicht nur die Politik, auch die Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft BDZ fordere deshalb eine "Prozessoptimierung". Vorbild könnte Österreich sein. Dort erfolge die Abfertigung in 95 Prozent aller Fälle innerhalb von zehn Minuten, sagt der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Ralf Niedmers. Doch die Automatisierung der Zollabfertigung werde noch Jahre dauern, weil die zuständige Fachdirektion "teilweise um 50 Prozent unterbesetzt" sei, sagt der Zollgewerkschafter Sandro Kappe. "Kein Wunder also, dass bei unserer Zoll-Umfrage aus dem Juli 2017 rund 37 Prozent der Befragten erwogen haben, ihre Geschäfte auf Häfen in Belgien oder den Niederlanden zu verlagern", meint Kappe. Jetzt fordert der Hamburger Senat, das "automatisierte Bescheidverfahren" in Hamburg in einer Pilotphase zu testen.
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