11.05.2017
Deutsche See kauft 80 Elektrolieferwagen
Die Fischmanufaktur Deutsche See kauft 80 Elektrolieferwagen von Streetscooter, einem Unternehmen der Deutsche Post. Für den Fisch- und Meeresfrüchte-Großhandel wurde eigens eine Kühlversion des Elektrotransporters entwickelt. Die Scooter mit einer Reichweite von 80 Kilometern sind für den Einsatz in Ballungsräumen gedacht. Nach einem Start in Köln soll die Deutsche See-Flotte in 20 Großstädten fahren. Das Modell besitzt einen Kühlkoffer, der bis zu 680 Kilo Fischprodukte fasst. Die Kälteanlage wird durch eine Photovoltaik-Folie auf dem Dach unterstützt und entlastet so den Akku.
"Wir freuen uns, mit Streetscooter einen Fahrzeugbauer gefunden zu haben, der das Thema urbane E-Logistik ernst nimmt und echte Lösungen anbietet", kommentierte Deutsche See-Geschäftsführer Egbert Miebach und verwies gleichzeitig auf seine schlechten Erfahrungen mit dem Autobauer VW: "Volkswagen konnte und wollte uns in zehn Jahren keine Elektrolösung für unseren Nutzfahrzeugbedarf bieten." Zur CO2-Reduzierung hatte er deshalb VW-Fahrzeuge mit BlueMotion-Dieseltechnologie gekauft. Nach Bekanntwerden der Stickoxid-Manipulationen reichte Deutsche See eine Schadensersatzklage gegen VW über 11,9 Mio. Euro ein.
Das 2010 in Aachen gegründete Start-up-Unternehmen Streetscooter wurde im Jahre 2014 von der Deutsche Post DHL Group gekauft, um Transporter für den Eigenbedarf zu bauen. Bislang hat der Konzern 2.500 Fahrzeuge in Deutschland und 100 in den Niederlanden im Einsatz. Erst seit diesem Frühjahr werden auch Nachfragen von Dritten bedient. Deutsche See ist der erste Kunde des neuen Elektro-Lieferwagens. Nun hat Streetscooter angekündigt, seine Jahresproduktion auf 20.000 Fahrzeuge zu verdoppeln. Die Deutsche Post selbst will bis Ende 2017 eine Elektroflotte von 5.000 Transportern einsetzen.
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