12.01.2009

Island: Glitnir verpfändet Fangquoten ins Ausland

Die isländische Bank Glitnir hat offensichtlich Fangquoten des Landes ins Ausland verpfändet, obgleich Vorstand und Geschäftsführung sich verpflichtet hätten, genau das nicht zu tun, schreibt das Portal IntraFish. Schätzungen zufolge seien Fischfangquoten mit einem Wert zwischen 118 bis 177 Mio. € in den Händen überseeischer Banken. Das allerdings verstoße gegen isländisches Recht, wonach kein Ausländer Fangquoten des Landes besitzen dürfe. Sollte eine Quote dennoch in ausländische Hände fallen, darf der Besitzer nicht in isländischen Gewässern fischen und muss die Quote innerhalb von zwölf Monaten wieder abgeben.

Eggert Gudmundsson, Geschäftsführer der Reederei HB Grandi, bestätigte, dass fremdländische Unternehmen zwar eine Hypothek in isländischen Fischereiunternehmen besitzen dürfen, diese aber verkaufen müssen, wenn der Isländer in Verzug gerät und die Bank Eigentümer wird. Es wird vermutet, dass die Glitnir-Geschäftsführung im vergangenen Jahr mit Hilfe der Firma Haf Funding ein Finanzpaket in Wert von fast 600 Mio. € geschnürt habe, in dem die Umschuldung von Fangquoten-Hypotheken isländischer Glitnir-Kunden enthalten ist. Eiríkur Tomasson vom Fischerei- und Verarbeitungsunternehmen Thorbjorn kritisierte im Fernsehsender Stod 2, dass Glitnir-Geschäftsführer Thorsteinn Mar Baldvinsson und Vorstandsvorsitzender Larus Welding damit gegen schriftliche Selbstverpflichtungen verstoßen hätten. Sein Unternehmen beispielsweise müsse jetzt Darlehensrückzahlungen an die Deutsche Bank leisten.
Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden
Stichworte
FischMagazin
FischMagazin
Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag