16.12.2016

Island: Der neue Fischerstreik, seine Gründe und seine möglichen Folgen

Warum genau Islands Fischer sich in einer Urabstimmung mehrheitlich für eine Fortsetzung des im November abgebrochenen Streiks ausgesprochen haben, ist unbekannt, schreibt IntraFish. Birgir Bjarnason, Geschäftsführer des isländischen Handelsunternehmens Islenska, kann nur vermuten: "Der Hauptgrund ist sicherlich, dass die Löhne sinken. Die Wirtschaft auf Island ist sehr stark und die Beschäftigten in der Fischerei sind die einzigen in der Bevölkerung, die einen Rückgang ihrer Löhne erleben." Der starke Kurs der isländischen Krone und niedrige Fischpreise hätten im laufenden Jahr zu einem Lohnminus von rund 30 Prozent geführt. Insofern wäre derzeit die einzige Lösung des Problems eine Neugestaltung des Berechnungssystems für die Löhne, meint Bjarnason.

Gegenwärtig füllen noch Anlandungen norwegischer Schiffe, die ihre für 2016 verbliebenen Kabeljau-Quoten ausfischen, die durch den Streik entstandene Versorgungslücke. Danach "müssen sich Einkäufer nach Alternativen umschauen, wahrscheinlich Russland und Norwegen", meint Jón Stefánsson von dem Consulting-Unternehmen Markó Partners. Zieht sich der Streik in die Länge, gäbe es neue Marktmöglichkeiten für die norwegische Seefrost-Flotte sowie für Fischlieferanten in Dänemark und auf den Färöer Inseln. Stefánsson stellt sich die Frage: werden alljene, die zu norwegischen Lieferanten wechseln, nach Ende des Streiks zurückkehren und bereit sein, die isländischen Preise zu bezahlen?

Lesen Sie zum Streik isländischer Fischer auch im FischMagazin-Archiv:
15.12.2016   Island: Fischer streiken wieder
17.11.2016   Island: Der Streik ist vorbei, die Fangflotte fischt wieder
10.11.2016   Island: Angekündigter Streik könnte heute beginnen
Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden
Stichworte
FischMagazin
FischMagazin
Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag