13.08.2012

London: Innenstadt-Gastronomie leidet unter der Olympiade

Statt eines kräftigen Zusatzgeschäftes bescheren die Olympischen Spiele der Gastronomie in der Londoner Innenstadt Umsatzverluste von durchschnittlich 40 Prozent, schreibt das Portal IntraFish. Darunter leiden auch Seafood-Lieferanten. Der Grund: Einheimische und Touristen haben die Empfehlung befolgt, der aufgrund der Olympiade vermeindlich überlaufenen City fernzubleiben. Zwar locke das Sportereignis pro Tag rund 100.000 ausländische Besucher in die britische Hauptstadt, im vergangenen Jahr waren es zu dieser Jahreszeit aber rund 300.000 Touristen täglich, schreibt die Tageszeitung Die Welt. Taxifahrer klagten über Einbrüche von - je nach Tageszeit - 20 und 40 Prozent, die Londoner Museen notierten seit Anfang August Besucherrückgänge um 35 Prozent und die Einkaufsmeile um die Oxford und Regent Street melde Umsatzverluste von etwa 12 Prozent.

"Unsere Untersuchungen nach Postleitzahl-Bezirken haben ergeben, dass die Restaurants in Zentral-London im Vorjahresvergleich im Schnitt 40 Prozent weniger Mahlzeiten verkaufen. Eines liegt bei 61 Prozent", sagt Ufi Ibrahim, Geschäftsführer bei der British Hospitality Association (BHA). Lance Forman, Geschäftsführer der Traditionssräucherei H. J. Forman & Son, bestätigt: "Die Olympischen Spiele haben unsere Verkaufsmengen beeinflusst - und zwar nicht zum Guten." Zufrieden zeigt sich hingegen Direct Seafoods, eine Tochter des britischen GV-Lieferanten Seafood Holdings, die 160 Tonnen Fisch und Meeresfrüchte ins Olympische Dorf liefern. Erst für die Zeit nach den Paralympics im September rechnen die beiden Unternehmen wieder mit einer Normalisierung des Geschäfts - im Positiven wie im Negativen.
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