09.08.2012

Mecklenburg: Matjes nur auf jedem zweiten "Matjes-Brötchen"

Nicht einmal jedes zweite "Matjes-Brötchen" verdient diese Bezeichnung. Das hat eine Untersuchung des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) Mecklenburg-Vorpommern ergeben, meldet die Schweriner Volkszeitung (SVZ). Nur bei 14 von 27 Brötchenbelägen handelte es sich um den klassischen Matjeshering, der sich durch mindestens zwölf Prozent Fettgehalt, milde Salzung und mehrmonatiges Reifen in körpereigenen Enzymen an der Gräte auszeichnet. Auf sechs Brötchen fanden die Lebensmittelprüfer nur Matjes nordische Art. Dabei reift das abgelöste Filet unter Zugabe von Gewürzen und Säuerungsmitteln. Auf sieben Brötchen lag nur Heringsfilet nach Matjesart mit einem nur zehnprozentigen Fettgehalt und ohne enzymatische Reifung. Solche Produkte als Matjesfilet zu kennzeichnen, sei Irreführung der Verbraucher, erklärte Amtsleiter Prof. Dr. Dr. Frerk Feldhusen. Die für Verbrauchersicherheit zuständige Behörde hatte im vorigen Jahr über sämtliche Bereiche insgesamt mehr als 750.000 Proben analysiert und damit 80.000 mehr als im Jahr zuvor, teilte Verbraucherschutzminister Dr. Till Backhaus (SPD) mit - "so viel wie nie zuvor". Der größte Teil entfiel mit gut 704.000 Untersuchungen auf die Erkennung von Tierkrankheiten. Unter 7.500 beprobten Lebensmitteln kam es bei 12,5 Prozent zu Beanstandungen, sagte Prof. Feldhusen. Zu einem ganz großen Teil seien dies allerdings Bagatell-Fälle und kleinere Unkorrektheiten.
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