30.07.2008
Niederlande: Neues Forschungszentrum für Aquakultur in Yerseke
Das Institut für Marine Ressourcen und Ökosystem-Studien an der Universität von Wageningen/Niederlande (IMARES) hat am 3. Juli in Yerseke ein neues Forschungszentrum für Aquakultur in Betrieb genommen, meldet Fishupdate.com. In der Einrichtung am Ufer der Oosterschelde will IMARES die Wechselwirkung zwischen Fischen und Farmsystemen, die Fischgesundheit, -fortpflanzung und -aufzucht verschiedener Spezies untersuchen. Fragen der Ernährung, nachhaltige Zuchtpraktiken, die Reproduktion von Muscheln sowie die Produktion von Algen und Wirbellosen wie Seeringelwürmern sind weitere Aufgabenstellungen. Viele der Forschungsprojekte werden innerhalb eines breiten internationalen Netzwerkes durchgeführt, häufig in enger Kooperation mit der Aquakultur-Industrie.
Das Zentrum in Yerseke wird über eine Rohrleitung direkt mit Meerwasser versorgt, das mechanisch gefiltert sowie mit Ozon und, falls erforderlich, mit UV-Licht behandelt wird. Direkt an der Küstenlinie steht eine Fläche für Freiland-Experimente zur Verfügung. Dort sind Studien mit Meeres- und Süßwasser-, mit Durchfluss- und Kreislaufanlagen unter kontrollierten klimatischen Bedingungen möglich. Ganzjährig können die Temperaturen in einem Bereich zwischen 5 und 35 ºC gehalten werden. In einer der Hallen soll Seezunge (Solea solea) reproduziert und aufgezogen werden. Eine Modulbauweise der Anlagen erlaubt Konstruktionen in Aquarium-Größe ebenso wie Kreislauftanks mit einem Durchmesser von drei Metern oder Rinnenanlagen im Pilotprojekt-Maßstab. IMARES unterhält an den Standorten Den Helder und Ijmuiden weitere Mesokosmos-Einrichtungen und Analytiklabore sowie Anlagen für Meeres- und Süßwasser-Aquakultur.
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