29.06.2012
Bayern produzieren 20.000 Tonnen Lachs in Chile
Die bayerische Schörghuber Unternehmensgruppe, bislang in den Geschäftsfeldern Bauen und Immobilien, Getränke und Hotellerie tätig, hat im vergangenen Sommer als vierten Geschäftsbereich Seafood aufgenommen. Das geht aus einem Geschäftsbericht hervor, den die Gruppe jetzt erstmals in ihrer 59-jährigen Unternehmensgeschichte vorgelegt habe, schreibt der Münchener Merkur. Seit Mitte der 1980er Jahre engagiert sich die Familie Schörghuber in Chile. 2001 erwarb sie eine Beteiligung von 51 Prozent an dem Lachszüchter Productos del Mar Ventisqueros in Patagonien, bevor die Gesellschaft im Jahre 2010 vollständig übernommen wurde. Zum 1. Juli 2011 wurde Ventisqueros aus dem privaten Firmenbereich der Familie in die Unternehmensgruppe überführt: die Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG übernahm das Aktienkapital der Familienholding Blue Lion GmbH an Ventisqueros.
Ventisqueros produziert zu etwa gleichen Teilen Lachsforelle, Atlantischen Lachs und Silberlachs (Coho), insgesamt mehr als 20.000 Tonnen (2010), die in einem Schneidebetrieb in Chincui und in einer Räucherei in Rio Negro (Region Hornopirén) weiterverarbeitet werden. 2010 erwirtschafteten in der Lachszucht und -verarbeitung, saisonal schwankend, zwischen 1.200 und 1.700 Mitarbeiter einen Umsatz von 85,8 Mio. Euro und ein Ergebnis vor Steuern von 0,7 Mio. Euro. Der EBIT lag bei 4,7 Mio. Euro, der EBITDA bei 8,5 Mio. Euro. In den kommenden drei Jahren soll die Produktion auf 40.000 Tonnen im Jahr wachsen, kündigte jetzt der Vorstandsvorsitzende der Schörghuber-Gruppe, Klaus N. Naeve, mit. Insgesamt erzielte die Gruppe 2011 einen Umsatz von 1,06 Mrd. Euro (-12,4 Prozent) und erwirtschaftete einen Gewinn von 117,7 Mio. Euro (+62 Prozent). Schörghuber ist unter anderem an den Traditionsbrauereien Paulaner und Kulmbacher beteiligt.
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