25.07.2008

Island: Eigenes Öko-Label vermutlich schon im Oktober

Voraussichtlich schon auf der Isländischen Fischerei-Messe in Reykjavik vom 2. bis 4. Oktober dieses Jahres will Island sein nationales Öko-Label für Fischereien vorstellen, schreiben die Fishing News International. „Wir rechnen damit, dass noch im kommenden Jahr die erste Zertifizierung erfolgen wird, mit einem unabhängigen Zertifizierer, der den Prozess begleitet“, kündigte Dr. Kristjan Thorarinsson an, Mitarbeiter der Isländischen Föderation der Fangschiffseigner (LIU).

Aus mehreren Gründen hatten sich die Isländer gegen eine Zertifizierung durch den Marine Stewardship Council (MSC) ausgesprochen. „Die Kriterien des MSC sind uns zu offen. Der MSC zieht von Bestand zu Bestand unterschiedliche Bewertungskriterien heran und es gibt zu viel Variation“, begründete Thorarinsson die Non-Kooperation. Außerdem bleibe sein Verband dem MSC gegenüber skeptisch, da dessen Wurzeln in der Umweltschutzbewegung lägen: der MSC war unter Beteiligung des WWF gegründet worden, ist jedoch seit 1999 unabhängig. Thorarinsson gab zu, dass ein zusätzliches Ökolabel die Unübersichtlichkeit am Markt weiter verstären werde, argumentierte aber, dass viele der gegenwärtig existierenden Label schlichtweg nicht vollständig seien.

Marnie Bammert (MSC Deutschland/Schweiz/Österreich) entgegnete, dass die Kriterien, nach denen Fischereibetriebe bewertet werden, immer dieselben sind und waren, dass sich aber von Fischerei zu Fischerei die Indikatoren, in die die MSC-Kriterien heruntergebrochen werden, änderten. „Wenn die von Herrn Thorarinsson angebrachte Kritik je berechtigt war, dann ist sie mit der Einführung des generischen Bewertungsbaumes in der vergangenen Woche sicher hinfällig“, meint Marnie Bammert.
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