04.05.2012
Dänemark: Geldstrafe gegen Greenpeace wegen illegaler GPS-Sender
Ein Gericht im ostdänischen Helsingør hatte die Umweltorganisation Greenpeace im Januar in einem Prozess um die illegale Installation von GPS-Sendern auf Fischerbooten freigesprochen. Jetzt hat die nächsthöhere Instanz, bei der die klagenden Fischer gegen das Urteil Berufung eingelegt hatten, den Freispruch kassiert und Greenpeace zu einer Geldstrafe in Höhe von 25.000 DKK (3.361,- Euro) verurteilt, schreibt The Copenhagen Post. Außerdem muss der Greenpeace-Aktivist Sebastian Ostenfeldt Jensen 2.250,- DKK (302,- Euro) zahlen, weil er im Jahre 2010 die Routen-Kontrollgeräte auf den im Hafen von Gilleleje liegenden Fangschiffen angebracht hatte. Greenpeace will den jüngsten Richterspruch nicht akzeptieren und wird den Fall dem dänischen Obersten Gerichtshof vorlegen.
Schließlich habe das zuständige städtische Gericht den Greenpeace-Standpunkt unterstützt, hebt Mads Flarup Christensen hervor, Greenpeace-Verantwortlicher für Skandinavien: die Aktion habe schließlich zur Verurteilung von vier Fischern geführt und zur Anklageerhebung gegen sechs weitere. Die Fischer hatten in der Kabeljau-Schutzzone im Kattegat gefischt, die 2009 von Schweden und Dänemark eingerichtet worden war. Der Hintergrund: die Kabeljau-Anlandungen aus dem Kattegat waren von jährlich rund 20.000 t in den 1970er Jahren auf weniger als 200 t im Jahre 2009 gefallen, hieß es in einer 2010 veröffentlichten EU-Studie. Während die Fischereibehörden in der Folge zwischen Herbst 2009 und August 2010 nur fünf Fischer wegen illegaler Fangaktivitäten identifizieren konnten, gelang Greenpeace die Dokumentation von 84 Verstößen. Die noch laufenden Verfahren gegen sechs Fischer sollen allerdings erst wieder aufgenommen werden, wenn über die Berufung der Umweltorganisation entschieden ist.
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