24.06.2011
Bremerhaven: 100 Jahre Eiswerk
Das größte deutsche Eiswerk wird 100 Jahre alt: 1911 wurde das Eiswerk in der Bremerhavener Oststraße gebaut, schreibt die Nordsee-Zeitung (NZ). Täglich werden dort heute mehr als 180.000 Kilo Bruch-, Würfel- und Blockeis, Skulpturen und Eisschnee produziert. In den Anfangsjahren war die Eisproduktion Knochenarbeit, mit der bis zu 75 Mitarbeiter beschäftigt waren. „Damals wurden 2,50 mal 3,50 Meter große Eisplatten produziert. Die Eisplatte wurde dann hochgehievt und fallengelassen. Der Rest musste mit Muskelkraft in kleine Stücke gebrochen werden“, erzählt Helga Düring, die seit 1994 den Betrieb führt. Heute wird das Eis in drei großen, mit Trinkwasser gefüllten Zylindern produziert. Gefrostet wird außen mit flüssigem Ammoniak auf minus 12 Grad Celsius. Nach dem Gefriervorgang wird heißes Hochdruckgas gegen die Rohrwände gepresst, so dass sich die Eisstangen lösen und nach unten fallen, wo sie von einem Cutter zerkleinert und über ein Förderband als Brucheis in den Eisbunker (Lagerkapazität bis zu 400 Tonnen) transportiert werden. Düring: „Das Brucheis wird hauptsächlich in der Fisch- und Lebensmittelindustrie eingesetzt.“ Gut die Hälfte davon bleibe in der Region. Bundesweit bedient das Eiswerk mit seiner Schneeproduktion Rodelbahnen auf Weihnachtsmärkten. Aufgrund der 1984 vorgenommenen Vollautomatisierung der Produktion werden heute nur noch acht Mitarbeiter beschäftigt.
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