18.08.2010
Hamburg: Food Company ist insolvent
Der Hamburger Seafood-Importeur Food Company ist am 17. August vom Amtsgericht Hamburg für insolvent erklärt worden, schreibt das Portal IntraFish. Das Unternehmen, das nach eigenen Angaben auch Deutsche See und Metro belieferte, werde jetzt liquidiert, teilte ein Anwalt mit. Mehr als 100 Gläubiger sollen Ansprüche angemeldet haben, darunter der Hamburger Heringsimporteur First Fimex. IntraFish gegenüber sagte First Fimex-Direktor Carsten Nitsche, Food Company habe bei ihm Außenstände von 180.000 €.
Food Company-Geschäftsführer Ulf Bläs soll schon wiederholt mit Seafood-Firmen Pleite gegangen sein. Vor fast 20 Jahren war er Teilhaber der kurzlebigen Seafood-Handelsgesellschaft Bläs, Jacobsen & Partner, die 1993 für insolvent erklärt wurde. Später war er Direktor der 1999 in Gibraltar gegründeten Texxon Maritime, die zwei Jahre später Bankrott ging. Mehrere Gläubiger mussten Beträge in Höhe von insgesamt mehr als 300.000 € abschreiben. „Die vergleichsweise geringe Höhe dieser Beträge könnte ein Grund dafür sein, dass sich Bläs unterhalb des Radars bewegt“, formuliert IntraFish-Autor Tom Seaman verklausuliert. Bläs selber behauptet, er sei niemandem größere Summen schuldig geblieben. Zuletzt habe German Sea Frozen aus Bremerhaven Forderungen über 22.000 € geltend gemacht und das Geld erhalten. Noch Anfang August erklärte Bläs, er habe „keine Probleme mit seinen Kunden. Jeder wird bezahlt.“
IntraFish prophezeit, dass „die Geschichte noch nicht zu Ende“ sei. Drei Tage, bevor der Hamburger am 21. Mai Insolvenz anmeldete, hatte er ein neues Unternehmen im Handelsregister eintragen lassen - „Blufood“. Unter derselben Hamburger Anschrift firmiert auch das Tochterunternehmen eines vietnamesischen Pangasius-Exporteurs, Anvifish Europe. Bläs erklärte hierzu nur: „Mir gehört Blufood nicht.“
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