Garnelenzucht: Projekt ShrimpWiz will Tierwohl in der Kreislaufanlage erhöhen

Ein Projekt des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) und mehrerer Partner will das Tierwohl von Garnelen in der heimischen Shrimp-Zucht mit Hilfe einer eigens entwickelten Bilderkennungssoftware verbessern und gleichzeitig die Farmen wirtschaftlicher gestalten, meldet der Projektpartner Oceanloop. In der Forschungs- und Entwicklungsfarm von Oceanloop in Strande bei Kiel wird im Projekt "ShrimpWiz" getestet, wie eine landbasierte Garnelenzucht in Deutschland aufgebaut werden kann, die das Tierwohl garantiert. Während Anlagenbetreiber in einer modernen landbasierten Aquakultur ihre Garnelen regelmäßig abfischen, messen und wiegen müssen, um die Anzahl der Tiere und ihren Zustand zu erfassen und die Garnelen damit stressen, arbeitet ShrimpWiz mit Fotos.

Ein modernes Smartphone, das über der Wasseroberfläche installiert ist, fotografiert die Garnelen automatisch einmal pro Minute und überträgt die Live-Daten an einen lokalen Server. Hier zählen Algorithmen von Computer Vision jede einzelne Garnele auf jedem Bild und messen ihre Länge. Durch die Kombination aus hochauflösender Bildqualität, modernster Kamera-Hardware, leistungsstarken Rechnern und der neuesten Generation von KI-basierten Bildverarbeitungsmodellen konnte das Team sogar optische Anzeichen von Stress bei den Tieren erkennen. Voraussetzung ist allerdings eine Klarwassertechnologie. "Die Klarwassertechnologie in Kombination mit unserer Software 'Early Welfare Alert' kann der Ausgangspunkt für jede Tierschutzkennzeichnung in der zukünftigen Garnelenindustrie sein", sagt Dr. Stephan Endes, Koordinator des Projekts am AWI.Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden