11.12.2024
Nordsee/Nordostatlantik: Mehr Seelachs und Scholle, weniger Kabeljau und Hering
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Für einige Fischbestände im Nordostatlantik und in der Nordsee haben die Fischereiminister der Europäischen Union gestern nach intensiven Verhandlungen die Fangmengen für das kommende Jahr deutlich angehoben, meldet der Deutsche Fischerei-Verband (DFV). So dürfen die Fischer 2025 mehr Seelachs (+ 7,1 %), Scholle (+ 14,2 %), Wittling (+ 46 %) und Seezunge (+ 172 %) fangen. "Es zeigt sich, dass die nachhaltige Bewirtschaftung der letzten Jahre Früchte trägt und den Fischern und Verbrauchern steigende Fangquoten bringt", kommentiert DFV-Sprecher Claus Ubl. Die im nächsten Jahr mehr als doppelt so hohe Seezungenquote mag die Fischer entschädigen, die noch im letzten Jahr eine schmerzhafte Kürzung von 60 % hinnehmen mussten.
Beim Kabeljau hingegen wurde die Gesamtfangmenge für die Nordsee deutlich abgesenkt, nämlich um 20 %. Beim Kabeljau gibt es drei Teilbestände – südliche Nordsee und englischer Kanal, nördliche Nordsee und nordwestliche Nordee –, deren Zustand sich unterscheidet. "Man hat sich, wie bereits im letzten Jahr, darauf geeinigt, die Bewirtschaftung nach dem schwächsten der drei Teilbestände auszurichten", erklärt der DFV. Das seien die Vorkommen im südlichsten Teil des Verbreitungsgebietes. Das Vorgehen ist auch unter den beteiligten Wissenschaftlern nicht unumstritten. Im nächsten solle der ICES daher an gebietsspezifischen Fangempfehlungen arbeiten. Der Nordseehering erfährt eine Quotensenkung um 24 %, die Verhandlungen zum Europäischen Aal dauern derzeit noch an.
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