Lachsmarkt: Mehr Lachs, sinkende Preise, volatiler Markt

Die weltweite Lachserzeugung wird im kommenden Jahr 2025 um 3,5 bis 4,0 % steigen mit der Folge, dass die Spotpreise das ganze Jahr über unter jenen des Jahres 2024 liegen. Das zumindest prognostizieren die Marktexperten von Kontali Analyse. Insbesondere eine höhere Produktivität in Norwegen und der EU werde für diese Entwicklung verantwortlich sei. Für das erste Halbjahr 2025 erwarten die Analysten demnach Preise, die rund 3,- Euro/kg über jenen des zweiten Halbjahres liegen sollen. Mit Blick auf die Produktionsmenge werde Norwegen seine Erzeugung um mindestens 40.000 t (WFE = ganzer Fischäquivalent) steigern, das übrige Europa um mindestens 35.000 t WFE. Dieses Plus addiert sich zu einer bereits 2024 höheren Erntemenge (+5 % im Vorjahresvergleich) auf den Färöer Inseln und Island sowie in Norwegen und Großbritannien.

Gleichzeitig habe sich die Nachfrage für Lachs insbesondere aus den nach hochwertiger Ware strebenden Foodservice-Segmenten und den Sushi-Restaurants in Europa, Nordamerika und Asien (China und Hongkong) erholt, so dass für das erste Halbjahr 2025 tendenziell mit höheren Preisen zu rechnen sei. Letztendlich werden jedoch Aspekte wie die gesetzlich zulässige maximale Biomasse und die Wassertemperaturen über das endgültige Produktionsniveau entscheiden. Gut 60 % der Jahresmenge werden in der zweiten Jahreshälfte 2025 geerntet, wobei der LEH der wichtigere Vertriebskanal für die Konsumenten sei.

Dank der erwarteten höheren Erntemengen dürfe der Verbraucher im LEH mit Promotions und Werbekampagnen für Zuchtlachs rechnen. Nicht zuletzt müssten sich die Lachspreise auch im Wettbewerb gegenüber Rind, Schwein und Geflügel behaupten. Generell sei mit einem stärker wettbewerbsgetriebenen und volatileren Lachsmarkt zu rechnen. Entsprechend würden Produzenten sich bemühen, im Geschäft mit Einkäufern des LEH den Kontraktanteil zu erhöhen. Ein verbessertes makroökonomisches Umfeld, das heißt sinkende Inflation und höhere Kaufkraft der Verbraucher, könnte einen Ausgleich für die unter Druck geratenden Preise schaffen.Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden