15.07.2024
Schleswig-Holstein: Muscheln mit bis zu 39 Prozent Fleischanteil
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Am vergangenen Donnerstag, den 11. Juli, wurde auf Sylt die schleswig-holsteinische Miesmuschelsaison eröffnet, meldet die Deutsche Presseagentur (dpa). Besonders erfreulich sei die diesjährige Qualität der Muscheln. "Bereits bei den ersten Probeentnahmen konnten wir bis zu 39 Prozent Fleischanteil bei unseren Sylter Muscheln feststellen", teilte der 1. Vorsitzende der Erzeugerorganisation (EO) schleswig-holsteinischer Muschelzüchter, Heinz Maurus (72), mit. Normalerweise liege der Fleischanteil im Juni bei 30 Prozent. Nachdem im vergangenen Jahr rund 12.000 Tonnen der Schalentiere angelandet worden waren, rechne die Branche für die neue Saison mit 15.000 Tonnen, sagte Torben Wagner, 2. Vorsitzender der EO – ein Plus von gut 25 Prozent. Wagner ist auch Inhaber von einem der noch bestehenden sieben aktiven Muschelfischereibetriebe. Die Fischer arbeiten im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Dort dürfen sie von der rund 441.000 Hektar umfassenden Fläche gut 13 Prozent nutzen, faktisch seien es jedoch nur etwa 0,39 Prozent.
Trotz steigender Erntemengen und hoher Qualität leiden die Muschelfischereibetriebe unter erschwerten Rahmenbedingungen. So sei die Hafenanlage von Hörnum derart marode, dass sie teilweise gesperrt ist und beim Löschen der Ladungen teils Probleme entstünden. Entsprechend forderte Heinz Maurus die Politik auf, sich endlich um den auch aus touristischen Gründen für die Insel Sylt und für Hörnum wichtigen Hafen zu kümmern. Außerdem würden zunehmende Versandungen der Muschelkulturbezirke Aufzucht und Ernte massiv erschweren oder gar verunmöglichen. Weitere Einschränkungen bedeute die neue Riffkartierung aus dem Jahr 2022. Sie führe nach Angaben der EO zu einer weiteren Reduzierung des Wirtschaftsgebietes um bis zu 2.000 Hektar, da auf Riffen keine Muschelfischerei betrieben werden dürfe. Deshalb verhandele die EO seit mehr als zwei Jahren mit Nationalparkverwaltung, Umweltministerium, Fischereiaufsicht und Naturschutzverbänden über die Ausgestaltung von Kompensationsregeln.
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