Lachs: Die wichtigsten Märkte für Lachs

Das Norwegian Seafood Council (NSC) hat unter Verwendung von Handelsstatistiken und Schätzungen seine jährliche Erhebung über die 20 weltweit wichtigsten Märkte für Atlantischen Lachs erstellt, meldet Fish Information & Services (FIS). Deutschland belegt im Ranking Platz 3 mit einem jährlichen Verbrauch von 178.000 t und einem Pro-Kopf-Konsum von 2,1 kg.

Allerdings gehört der deutsche zu jenen 15 von 20 Märkten, in denen der Konsum 2023 im Vergleich zu 2022 rückläufig war, wenn auch hierzulande nur um 1 %. In anderen Ländern ging der Verzehr von Salmo salar erheblich stärker zurück, etwa in Japan, wo insbesondere gestiegene Transportkosten und eine schwache Währung zu einem Minus von 18 % führten. Auch nahezu sämtliche EU-Länder notierten einen Konsumrückgang, angeführt von Frankreich, wo der Verzehr um 11 % zurückging, allerdings auf das immer noch hohe Niveau von 2,8 kg pro Kopf. Ein ebenfalls kontraktiver Markt ist Schweden, das zwar mit 4,3 kg pro Kopf nach Norwegen weltweit führend ist, doch binnen Jahresfrist 19 % einbüßte. Positiv entwickelte sich der polnische Markt – + 14 % auf 1,5 kg –, allerdings lässt sich der dortige Binnenverzehr schwer schätzen, weil das Land auch ein wichtiger Verarbeitungsstandort für Lachs ist.

Größte Wachstumsmärkte waren 2023 China, die USA, Brasilien, Russland und Polen. In China ist der Pro-Kopf-Konsum zwar mit 0,08 kg, also 80 g, derzeit sehr gering, doch angesichts einer aufstrebenden gesellschaftlichen Mittelklasse von mehreren hundert Millionen Menschen ist das Wachstumspotential erheblich. Die USA, mit einem Verbrauch von zuletzt 652.000 t weltweit größter Markt für Atlantischen Lachs, konsumierten 2023 4 % mehr als ein Jahr zuvor und weisen ein stabiles Wachstum auf. Brasilien ist zwar Wachstumsmarkt, konsumiert jedoch zu nahezu 100 % chilenischen Lachs. Das gilt auch für den aufstrebenden Markt Russland, das 2023 viel Lachs aus Chile importierte, zumal die Färöer Inseln ihren Lachsexport dorthin 2022 eingestellt haben. Angesichts hoher Lachspreise und inflationsbedingt schwacher Kaufkraft insbesondere in Europa prognostiziert das NSC, dass die Verbrauchsmenge in Ländern mit einem hohen Anteil an heimischem Verzehr und LEH-Verkauf tendenziell schwächeln wird, während der Konsum in jenen Ländern, in denen Lachs vor allem außer Haus gegessen wird, relativ hoch bleiben dürfte.Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden