02.02.2024
Norwegen: Pure Norwegian Seafood verkaufte nicht verzehrfähigen Lachs
Der norwegische Lachslieferant Pure Norwegian Seafood hat zugegeben, über mehrere Jahre gefrorene Lachse, die nicht für den menschlichen Verzehr geeignet waren, verkauft und exportiert zu haben, meldet das Portal IntraFish. Entdeckt hatte die Verfehlung der norwegische Lachszüchter Måsøval, der im Juni 2021 65 % der Unternehmensanteile von Pure Norwegian Seafood übernommen hatte. Im Oktober 2023 hatte Måsøval begonnen, Fischprodukte, die seine Tochtergesellschaft verkauft hatte, zurückzurufen, nachdem bei dem Verarbeiter in Westnorwegen "Unregelmäßigkeiten" aufgefallen seien. "Die Untersuchung hat systematische und verdeckte Verkäufe von Lachs aufgedeckt, der nicht für den menschlichen Verzehr hätte rausgehen dürfen", teilte Helge Kvalvik mit, Vorstandsvorsitzender von Måsøval und Geschäftsführer bei Pure Norwegian Seafood.
Kvalvik bezeichnete es als "sowohl überraschend wie auch enttäuschend", dass einige Kunden TK-Lachs hatten kaufen dürfen, der bereits vor der Ernte tot war, verletzt oder geschlechtsreif war. Eine Untersuchung habe rund 20 Käufer in Norwegen und Europa, insbesondere in Osteuropa identifiziert. In den Jahren 2020 bis 2023 sollen rund 500 t derartiger TK-Lachse verkauft worden sein, außerdem weitere 300 bis 400 t, die noch nicht in Norwegen verarbeitet worden seien. Pure Norwegian Seafood teilte mit, die Käufer hätten gewusst, was sie kauften. Der Lachslieferant wiederum konnte nicht sagen, wo der Lachs später verzehrt worden sei. Måsøval habe die norwegische Behörde für Lebensmittelsicherheit bereits im November über die Untersuchung informiert. Bis heute gebe es keine Hinweise darauf, dass die in Rede stehenden Produkte irgendjemanden gesundheitlich geschädigt hätten.
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