25.08.2023

Norwegen: Mowi und SalMar planen Klage gegen Lachssteuer

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Obwohl die anstehende Lachsquellensteuer in Norwegen von ursprünglich 40 % auf 25 % reduziert worden ist, bezeichnet Mowi-Geschäftsführer Ivan Vindheim die Quellensteuer als "sehr destruktiv", schreibt das Portal IntraFish. Anlässlich seiner Vorstellung der Mowi-Ergebnisse für das 2. Quartal 2023 auf der Messe Aqua Nor in Trondheim äußerte sich Vindheim "sehr enttäuscht" über die Regierungsentscheidung, die Steuerpläne aufrechtzuerhalten. Einschließlich der Körperschaftssteuern liege der Grenzsteuersatz für die betroffenen Lachszüchter bei 47 %. Wäre der ursprüngliche Vorschlag realisiert worden, hätte die Gesamtsteuerlast 62 % betragen. Schon jetzt habe die Parlamentsentscheidung dazu geführt, dass die Industrie Investitionen in Höhe von 40 Mrd. NOK (= 3,46 Mrd. Euro) auf Eis gelegt habe. Analysten gegenüber kündigte der Mowi-CEO an Widerstand gegen die Steuer an: "Die Arbeiten werden bis zu den Wahlen in Norwegen im Jahr 2025 und einer hoffentlich neuen Regierungskoalition sowie einer unternehmensfreundlicheren Politik unvermindert fortgesetzt."

Vindheim halte die Lachsquellensteuer für "diskriminierend" und wolle daher gegen die norwegische Regierung klagen, denn: "Die Regierung war in ihrer Rhetorik sehr klar dahingehend, dass es ihr darum gehe, die fünf großen Lachsunternehmen zu treffen." Bislang gab es in Norwegen ein Grundsteuer-Modell, das "wunderbar funktionierte", und das im Hinblick auf die Größe der Unternehmen neutral war. "Jetzt hat die Regierung ein System eingeführt, das diskriminierend ist." Zwei weitere führende Lachszüchter – SalMar und Lerøy – kritisierten die Steuer ebenfalls im Rahmen der Präsentationen ihrer aktuellen Quartalsbilanzen auf der Aqua Nor. Alle konnten jedoch hervorragende Geschäftsergebnisse vorlegen. Mowi als weltgrößter Lachsproduzent meldete beim Umsatz ein Allzeithoch von 1,37 Mrd. Euro im 2. Quartal 2023. In II/2022 waren es 1,23 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis lag jedoch aufgrund schwacher Verkaufspreise und gestiegener Kosten beim Farming mit 299,5 Mio. Euro niedriger als im Vergleichsquartal des Vorjahres mit 310 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr erwarte Mowi eine Rekordernte von 484.000 t, was einem Wachstum von 4,4 % entspräche. Im 2. Quartal erntete Mowi 107.500 t.
Norwegen: Mowi und SalMar planen Klage gegen Lachssteuer
Foto/Grafik: Björn Marnau/FischMagazin
Mowi will gegen die angekündigte norwegische Lachsquellensteuer rechtlich vorgehen. Foto: eine Mowi-Biolachsfarm im irischen Donegal, 2017.
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