13.07.2023

Meeresschutz: Krabbenfischer wollen auf "Dolly Ropes" verzichten

Deutschlands Krabbenfischer wollen freiwillig auf den Einsatz sogenannter "Dolly Ropes" verzichten. Das meldet der Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer (VDKK). Nach ausgiebigen Beratungen hätten die deutschen Erzeugerorganisationen der Nordseekrabben-Fischerei sich dazu entschlossen, diesen fadenförmigen Scheuerschutz für Fischernetze nicht mehr einzusetzen. Die Dolly Ropes dienen zur Verhinderung von Netzschäden insbesondere auf steinigen Untergründen und an Felsküsten. Abgerissene Fäden von derartig ausgestatteten Netzen tragen zur Belastung der Meeresumwelt mit Plastik bei und man findet diese dann verbreitet im Spülsaum an der Meeresküsten.

Das Umweltbundesamt hatte bereits darauf hingewiesen, dass Hochseevögel Dolly Ropes auf der Meeresoberfläche einsammeln und anstelle von Seegräsern und Algen als Nistmaterial verwenden. In den Nestern verfangen sich insbesondere junge Tiere in den Kunstfäden und ersticken oder verhungern nach oft tagelangem Todeskampf. Wenn die Fäden im Fang der Krabbenfischer erscheinen, erhöhen sie den Sortieraufwand. Gemeinsam wollen sich die Erzeugerorganisationen für ein europaweites Verbot von Dolly Ropes einsetzen. Kapitän Dirk Sander wies darauf hin, dass sich ein Scheuerschutz "zur Not" auch mit anderen Materialien erreichen ließe, beispielsweise mit Yak-Leder. Und: "Den Bodenkontakt des Netzes wollen wir sowieso vermeiden, weil das nur den Schleppwiderstand erhöht und dann die Treibstoffkosten steigen."
Meeresschutz: Krabbenfischer wollen auf "Dolly Ropes" verzichten
Foto/Grafik: Wolf Wichmann/Greenpeace
Deutschlands Krabbenfischer wollen freiwillig auf den Einsatz sogenannter "Dolly Ropes" verzichten. Da Hochseevögel die Fäden als Nistmaterial verwenden, verfangen sich immer wieder Jungtiere in den Kunstfäden und verenden.
Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden
FischMagazin
FischMagazin
Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag