Norwegen: Shrimp-Quote für Skagerrak um die Hälfte gesenkt

Norwegen und die Europäische Union haben sich für die Shrimpfischerei im Skagerrak für die Saison 2023/24 auf eine Quote von 6.076 t geeinigt, meldet das Portal IntraFish. Dabei beträgt die norwegische Quote für den Zeitraum 1. Juli 2023 bis 30. Juni 2024 insgesamt 3.530 t. Der Vorstand des Norwegischen Fischerverbandes, Kåre Heggebø, beschrieb die Quotenhöhe als "sehr ernst für die Shrimpflotte", da sich viele Schiffe auf die Garnelenfischerei spezialisiert hätten.

Grund für die Quotensenkung gegenüber dem Vorjahr soll vor allem eine neue Methode des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) sein. Diese habe zu neuen Referenzpunkten und einer nach unten angepassten Einschätzung der Laicherbiomasse geführt, die damit unterhalb des Limit-Referenzpunktes (Blim) nach dem Vorsorgeansatz liege. Geändert wurde auch die Modellierung des Geschlechtswandels. Shrimps starten ihr Leben bekanntermaßen als Männchen, pflanzen sich einmal fort, bevor sie ihr Geschlecht ändern, sich dann als Weibchen fortpflanzen und es bis zum Lebensende bleiben. Das neue Modell rechnet nun mit einer geringeren Anzahl an zwei Jahre alten Weibchen.

Geändert wurde auch das Quotenjahr, das bislang identisch war mit dem Kalenderjahr. Außerdem wurde die Einschätzung der Shrimp-Altersklasse 2021 von "stark" nach "mittelmäßig" korrigiert. Damit liege die Laicherbiomasse jetzt weiter entfernt von dem sogenannten Triggerpunkt, so dass die empfohlene Sterblichkeit niedriger ist als im vergangenen Jahr. "Die gesamte Population befindet sich auf niedrigerem Niveau, und die geographische Verteilung ist auf einem wesentlich geringeren Niveau als das in den 1990er- und 2000er-Jahren der Fall war", sagt die Wissenschaftlerin Guldborg Søvik vom norwegischen Meeresforschungsinstitut, dem Havforskningsinstituttet.Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden