06.04.2023
MSC widerspricht neuem Bericht des Shark Guardian
Ein neuer Bericht des Shark Guardian wirft dem Marine Stewardship Council (MSC) vor, Berichte von Fischereibeobachtern zu ignorieren, die auf nachlässige und illegale Fischereipraktiken im westlichen und zentralen Pazifischen Ozean hinwiesen, meldet das Portal von DivCom, US-amerikanischer Veranstalter von Seafood-Messen wie der SEG/SPG. So soll der Bericht "Behind the Blue Tick" 330 Vorfälle aufführen, bei denen MSC-zertifizierte Schiffe bei illegalen Fischereipraktiken beobachtet worden seien, die jedoch von den Prüforganisationen (CABs), derer sich der MSC bedient, um unabhängige Audits durchzuführen, ignoriert worden seien. Der Shark Guardian-Bericht spreche von Verstößen wie Schwarzfischerei, Highgrading von Fängen, Verwendung von verbotenen Fischsammlern oder Meeresverschmutzung.
Der MSC wiederum entgegne, dass der neue Bericht nur Vorwürfe wiederhole, die schon in dem früheren Report "Slipping Through the Net" erhoben worden waren und die die Organisation bereits untersucht habe. Nach Rückfrage bei den Zertifizierern und der unabhängigen Dachorganisation Assurance Services International sei man zu dem Schluss gekommen, dass die Vorwürfe von Shark Guardian nicht auf belastbarem Beweismaterial gründeten und dass sie Regierungsbestimmungen und die Anforderungen des Marine Stewardship Councils nicht begriffen hätten. Außerdem seien sämtliche Erkenntnisse der Auditoren öffentlich zugänglich, was für die Transparenz und die Rigorosität des MSC-Zertifizierungsprozesses spreche.
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