06.02.2023
Russland produziert erstmals mehr Pollack-Filet als die USA
Russlands Fischereiindustrie hat seine Produktion von Alaska-Pollack-Filet 2022 um 16,8 % auf 139.000 t gesteigert, meldet die Pollock Catcher Association (PCA), deren 35 Mitgliedsunternehmen 41 % des AP-Weltfangs fischen. Damit habe Russland erstmals seit Beginn der entsprechenden Aufzeichnungen Anfang der 2000er-Jahre seinen Hauptmitbewerber USA überflügelt, schreibt Fish Information & Services (FIS) unter Berufung auf den PCA-Präsidenten Alexei Buglak. Denn die US-Produktion von Alaska-Pollack-Filet sei 2022 um 1,5 % auf 138.000 t zurückgegangen. Seit 2015, so Buglak, sei die Filetproduktion in Russland von damals 40.000 t um den Faktor 3,5 gestiegen, derweil die Filetproduktion in den USA von 176.000 t um 21,6 % zurückgegangen sei. Der Alaska-Seelachs ist die häufigste Fischart im Nordpazifik, von dem nach Angaben des National Fisheries Institutes 2022 weltweit 3,5 Mio. t gefischt wurden, wovon 1,82 Mio. t von russischen und 1,25 Mio. t von US-amerikanischen Fischern angelandet wurden. Gefragtestes Produkt seien Filets, meint Buglak.
Russland habe seine Filetproduktion dank einer Modernizierung und Neuausrüstung der Flotte steigern können, sagt Alexei Buglak. Während 2020 nur 30 Schiffe an Bord Filets produzieren konnten, stieg deren Zahl bis 2022 um 40 % auf 42 Fangschiffe. Außerdem seien an der Küste neue Verarbeitungsbetriebe entstanden, ergänzt Sergei Sennikov, stellvertretender Direktor der Norebo Management Company. Parallel landeten US-Fischer weniger AP an. Außerdem enthielten die Fänge einen großen Anteil kleiner Fische, die sich nicht für die maschinelle Filetproduktion eigneten. Ein weiterer Grund: angesichts der Produktionskrise in China, bedingt durch die Corona-Pandemie, reduzierte Russland seine Pollock-Lieferungen dorthin von 581.000 t (2020) auf 188.000 t (2021), fuhr seine Produktion von ganzem gefrorenem AP zurück und steigerte im Gegenzug seine Erzeugung von Filets und Farce. Auch der Export von Filets aus Russland stieg um 53,9 % auf 117.000 t, während die USA mit 84.000 t Filet gut 10,6 % weniger exportierten – laut Daten der PCA.
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